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Nichtoffener Wettbewerb | 11/2016

Mett-Zentrum

Seven Magic Mountains

2. Rang / 2. Preis / "Baubereich BĂ€ren"

Preisgeld: 26.000 EUR

BlÀttler Dafflon Architekten

Architektur

Studio Vulkan Landschaftsarchitektur

Landschaftsarchitektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Erst auf den zweiten Blick ist die prĂ€zise Setzung des Baukörpers erkennbar und die Raffinesse des aus den örtlichen Bedingungen entwickelten Volumens schlĂŒssig. Geschickt reagiert das GebĂ€ude auf die offene Bauweise der grossmassstĂ€blichen Bauten aus den 70er Jahren, indem er sich einer eigenwilligen, ortsspezifischen Grundform bedient und diese sozusagen querstellt. Die erzeugten Durchblicke und ZwischenrĂ€ume geben den Nachbarbauten die notwendigen „LuftrĂ€ume“ und verhindern ungeschickte Strassenraumbildungen.
Mit der Aufnahme des Vordaches im Erdgeschoss und der Ausdrehung des Volumens wird mit dem Denner-GebĂ€ude in der unmittelbaren Nachbarschaft eine gewinnende Beziehung aufgebaut. Die DurchlĂ€ssigkeit zum Park und die vielfĂ€ltigen, um den Kern angelegten Nutzungsmöglichkeiten werten das ganze Zentrum von Mett in hohem Masse auf und verschaffen das Potential fĂŒr eine verstĂ€rkte Öffentlichkeit.
Die Verfasser schlagen eine Strategie vor, die geschickt die verkehrlichen Anforderungen in die Gesamtstrategie einbaut und diese mit den Gestaltungselementen der GrĂŒnrĂ€ume verwebt und subtil mit Sitzmauern begleitet. Die ThemenrĂ€ume werden different entwickelt und bieten Basis fĂŒr verschiedene Nutzungen. Gerade diese additive und austauschbare Bespielung steht aber im Widerspruch zur einheitlichen, robusten Grundidee der FlĂ€chenzuweisung, was sich schlussendlich auch im vorgeschlagenen Pflanzenkonzept nochmals verdeutlicht. Insgesamt bleibt das Projekt vage in der Aussage zur rĂ€umlichen Verortung wie auch zur Verwendung der Begrifflichkeiten und bleibt etwas schematisch.
Der als Hochhaustypologie strukturell und statisch rationell aufgebaute Turm wird mit klassischen, gut geschnitten Wohnungen angereichert. GerĂ€umige Entrees ermöglichen eine grosszĂŒgige Ankunft in den eigenen vier WĂ€nden und ordnen die verschieden Zonen. Der halbeingezogene, gekröpfte Balkon ermöglicht eine vergrössertes Ausblickspektrum und lĂ€sst auch in grosser Höhe einen angenehmen Aussenaufenthalt zu.
Die unspektakulĂ€re Fassadengestaltung zeugt von dem grossen VerstĂ€ndnis und der sensiblen EinschĂ€tzung des Ortes. DemgegenĂŒber steht eine Gesamtvolumetrie, die trotz der sehr prĂ€zisen Ausformulierung in diesem Ausmass als zu mĂ€chtig erscheint.
Die auf vielen Ebenen sehr sorgfĂ€ltige Arbeit agiert geschickt mit den VorzĂŒgen des Ortes und entwickelt daraus ein sinniges Ganzes. Vor allem auch im Quervergleich zu den andern Projekten wird jedoch klar, dass die Gesamthöhe des GebĂ€udes mit dem vorgeschlagenen Fussabdruck zu dominant wird.