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Nichtoffener Wettbewerb | 03/2017

Neubau Bürogebäude – Wuppertaler Stadtwerke (WSW)

3. Preis

pbr Architekten Ingenieure

Architektur

Erläuterungstext

Allgemein
Die Wuppertaler Stadtwerke (WSW) planen am Betriebsstandort Carnaper Straße/ Schützenstraße ein neues Bürogebäude als Ersatz für die sogenannten „Zwillingstürme“, die wegen einer Schadstoffbelastung abgerissen werden sollen. Das neue Gebäude soll Platz bieten für ca. 450 Mitarbeiter, eine Kantine sowie Konferenzflächen. Es soll zum einen die WSW angemessen repräsentieren, zum anderen eine signifikante Eingangsadresse zur Wuppertaler Innenstadt bilden. Gewünscht wird ein Offenheit ausstrahlendes, flexibel nutzbares Haus, das eine Kommunikation fördernde, moderne Arbeitswelt bietet.


Städtebau
In dem baulich heterogenen Umfeld besetzt der der Neubau die südwestliche Ecke des WSW Standorts als prägnanter Solitär und bildet damit als „Schaufenster zur Stadt“ einen markanten Auftakt an der wichtigen Stadteinfahrt. Mit seinen vier bzw. fünf Geschossen fügt er sich maßvoll in die Umgebung ein. Er präsentiert sich als trapezförmig geschnittener, scharfkantiger Kubus mit einem überdeckten Innenhof als Atrium, das die kommunikative Mitte des Hauses darstellt. Durch die Aufnahme der Straßenfluchten im Süden und Westen setzt er Raumkanten, die das Quartier richtungweisend ordnen. Die Eingangsseite orientiert sich nach Süden zur Bromberger Straße hin, von wo aus sich über den Carnaper Platz hinweg besonders in den oberen Geschossen ein weiter Blick in das Tal in Richtung Stadtzentrum bietet.

Der Neubau gliedert sich in zwei Sockelgeschosse mit dem Eingangsbereich auf Ebene 0 und den übergeordneten Funktionen Restaurant und Konferenz auf Ebene 1 und drei Obergeschosse für die Büroflächen. Aufgrund der um ein Geschoss abfallenden Topografie zeigt sich der Sockel nach Süden zwei-, nach Norden eingeschossig. Durch einen Rückschnitt im Sockel fließt der Vorplatz in das Gebäude hinein und setzt sich mit dem Atrium innerhalb des Neubaus fort. Das Atrium entwickelt sich über fünf Ebenen in die Höhe und stellt die zentrale Mitte des Hauses als Bewegungs- und Kommunikationsraum für Mitarbeiter und Besucher dar. Die gewünschten 130 Stellplätze werden in einer Split-level-Garage im nördlichen Bereich des Sockelgeschosses untergebracht. Die Zufahrt zum Vorplatz und zur Garage erfolgt von der Bromberger Straße auf Ebene 0, während die Anlieferung aus dem Betriebsgelände im Norden auf der Ebene 1 erfolgt.


Funktion
Der Neubau wird auf Ebene 0 von Süden über einen großzügigen Vorplatz wettergeschützt unter den auskragenden Obergeschossen betreten. Von hier aus schwingt sich die Eingangshalle über eine breite, einladende Treppenanlage auf die Ebene 1 mit dem Atrium und den angelagerten Nutzungen Betriebsrestaurant, Cafeteria und Konferenzbereich. Diese zentrale Halle ist der zentrale Kommunikationsort des Hauses, die auch für Ausstellungen und Kundeninfo genutzt werden kann. Sie bietet sich als halböffentlicher Bereich gleichermaßen für betriebsinterne wie auch externe Veranstaltungen an.

Das Restaurant bildet den Rücken im Norden und ist in den Küchenbereich mit Anlieferung im Westen, der Free- Flow- Ausgabe in der Mitte und dem Sitzbereich im Osten gegliedert. der Sitzbereich orientiert sich zum tageslichtvollen Atrium wie auch nach Osten zu der vorgelagerten Terrasse, auf der die Mitarbeiter den Blicken der Öffentlichkeit diskret entzogen im Freien speisen können. Die Cafeteria ist frei in das Atrium eingestellt, die Sitzplätze beleben die Halle und sind gleichermaßen an die Terrasse angeschlossen. Der Konferenzbereich schließt sich im Osten und Westen mit einem breiten Angebot an unterschiedlichen Raumgrößen an die Halle an und kann aus der Cafeteria und zusätzlichen Cateringstützpunkten gastronomisch versorgt werden. Nach Süden hin öffnet sich das Atrium mit einer Galerie an der Fassade und bietet den freien Blick über die Stadt.

Der interne Bürobereich beginnt im 2. Obergeschoss und umfasst mit dem 2., 3. und 4. OG drei Ebenen, die sich ringförmig um das Atrium legen. Die Ringebenen werden über vier Kerne mit Treppenhaus und Aufzug aus dem Atrium erschlossen. An jedem dieser Kerne sind für die Mitarbeiter auf kurzem Wege und für die modulare EDV-Struktur auch die Servicefunktionen wie Meetingpoints, WC und LAN- Räume angeordnet. In einer Gebäudetiefe von 14,85 m lassen sich in flexibler Gestaltung unterschiedliche Bürokonzepte vom Zellenbüro über Kombibüros, Gruppenbüros oder Open-Space als offene Bürolandschaften einrichten. Um diese Flexibilität für die Büroflächen zu erhalten, werden die Ebenen in ca. 400m² große Nutzungseinheiten geteilt, wodurch der im Sinne des Brandschutzes notwendige Flur entfallen kann. Ein Ausbauraster von 1.35 m ermöglicht Trennwandanschlüsse in jeder Fassadenachse.

In das Atrium können mehrere diagonal angeordnete Brücken eingehängt werden, über die eine kurze, direkte Wegeverbindung zwischen zwei gegenüberliegenden Erschließungskernen in den Büroriegeln entsteht.

Die einzelnen Organisationseinheiten können flexibel in den Geschossen angeordnet werden. Als Vorschlag sind die Räume der Geschäftsführung mit weitem Blick über die Stadt in der obersten Ebene untergebracht.


Konstruktion/ Gestaltung
Der Neubau wird als Skelettbau aus Stützen, Wänden und Flachdecken aus Stahlbeton mit sehr wirtschaftlichen Spannweiten bis 8,10m errichtet. Die Aussteifung erfolgt über die Treppenkerne. Auf tragende Wände wird aus Gründen der Flexibilität möglichst verzichtet. Durch den Verzicht auf Fensterstürze fällt Tageslicht über die raumhohen Öffnungen weit in die Innenzonen der Büroetagen. Die Fassaden können als vorgefertigte Elementfassaden in wirtschaftlicher Bauweise montiert werden.

Die Materialität des Neubaus unterstützt den zentralen Entwurfsgedanken eines städtischen Baublocks sowie die Gliederung in Sockel und Aufbau. Der Sockel erhält eine glatte Haut aus Glaspaneelen und eingeschnittenen Öffnungen aus Pfosten-Riegelkonstruktionen in Aluminium. Die drei Obergeschosse hingegen erhalten eine zweite umhüllende Fassadenschicht durch den außenliegenden Sonnenschutz in Form von beweglichen, bedruckten Glastafeln, die das Gebäude je nach Sonnenstand in einem variierenden „Fassadenkleid“ erscheinen lassen. Die vertikalen Lamellen werden an einem horizontal betonten Schienensystem befestigt, sodass sich eine ausgewogene Balance zwischen horizontaler und vertikaler Gestaltung ergibt. Die grünlich schimmernde Farbigkeit der Lamellen korrespondiert mit der Leitfarbe eines der Alleinstellungsmerkmale von Wuppertal, der Wuppertaler Schwebebahn, und der Wupper selbst und verbindet das Gebäude dadurch mit der Stadt.

Die Dachflächen werden als Foliendach über dem Atrium bzw. als Gründach mit extensiver Begrünung ausgeführt, störende Dachaufbauten werden aufgrund der Anordnung der Technikflächen im Untergeschoss bzw. der Verkleidung der Lüftungsdachgeräte vermieden.


Freiraum
Der Hauptzugang zum Neubau erfolgt von Süden von der Bromberger Straße. Nach hierhin „rollt“ sich ein Vorplatz wie ein großzügig gebänderter, einladender „Teppich“ vor dem Haupteingang aus, der mit linearen Wasserbecken und langen Sitzbänken ein angemessenes Entree für die WSW und für Besucher und Nutzer Aufenthaltsmöglichkeiten im Freien bietet. Die Besucherstellplätze werden im östlichen Bereich des Vorplatzes angeordnet. Die Zufahrt erfolgt ebenfalls von der Bromberger Straße und erschließt die Garagenein- und ausfahrt an der Ostfassade des Neubaus. Die Baumreihe entlang der Carnaper Straße wird nach Süden bis auf die Flucht der Eingangsfassade ergänzt und östlich des Hauses entlang der Bromberger Straße weitergeführt, sodass die Südfassade freigestellt ihre Fernwirkung in Richtung Stadtzentrum entfalten kann.


Technische Gebäudeausrüstung/ Energiekonzept
Die Gebäudegeometrie zeichnet sich durch eine äußerst kompakte Bauform mit großem Nutzvolumen im Vergleich zur wärmeübertragenden Gebäudehülle aus, was die Energiebilanz begünstigt und luftdichte sowie wärmebrückenfreie Konstruktionen erlaubt.

Die Dämmschicht umschließt das Gebäude rundum ohne Unterbrechung. Die Art der Verglasung wird nutzungsspezifisch nach den Kriterien der Dämmwirkung, Gesamtenergiedurchlassgrad und Tageslichttransmission optimiert. Die Wärmedurchgangskoeffizienten UW/CW der Fenster und PfostenRiegel-Fassaden betragen ≤ 1,10 W/(m²K). Ein hoher visueller Komfort (Tageslichtverfügbarkeit) wird durch tageslichtoptimierte Glasflächenanteile, vermiedene Deckenstürze und helle Decken-, Fußboden- und Wandflächen realisiert.

Der auf den geforderten Energiestandard abgestimmte Sonnenschutz besteht aus einem außen liegenden, flexiblen, elektromotorisch betriebenen Beschattungssystem in Form von bedruckten Glaslamellen. Die Steuerung erfolgt außentemperaturabhängig mit Lichtsensoren. Die Vorteile sind die hoch wirksame Reduktion der thermischen Belastung sowie ein hoher visueller Komfort durch optimierten Lichteinfall.

Die Bodenplatte im Erdreich erhält eine Perimeterdämmung aus Extruderschaumplatten. Ein einschaliges, nicht belüftetes Flachdach aus Stahlbeton mit Wärmedämmung sowie ein Foliendach über dem Atrium bilden den oberen Abschluss der thermischen Gebäudehülle. Die Wärme- und Kältespeicherung im Gebäude erfolgt durch den Räumen zugewandte speicherfähige, nicht verkleidete Bauteile / Materialien aus Stahlbeton und Kalksandstein mit hoher spezifischer Wärmekapazität.

Abwasser- Wasser- Gasanlagen
Die Regenentwässerung des Gebäudes ist über ein Unterdrucksystem, welches im Inneren des Gebäudes verortet ist, gewährleistet. Der Anschluss an die öffentliche Entwässerung erfolgt in Abstimmung mit den örtlichen Entwässerungsbehörden. Die Notentwässerung wird ebenfalls über ein innenliegendes Leitungssystem gewährleistet. Die im Falle des Jahrhundertregens anfallende Wassermenge ist allerdings im Bereich des Erdgeschosses auf Freiflächen bzw. Versickerungsflächen zu leiten. Die Entwässerung des anfallenden Schmutzwassers erfolgt durch ein innenliegendes Leitungsnetz. Über diverse Fallpunkte werden die Leitungen in der Tiefgarage zusammen geführt und an zentraler Stelle aus dem Gebäude geführt. Für die Küche ist ein Fettabscheider zu planen. Dieser ist ebenfalls in der Tiefgarage angeordnet.

Wärmeversorgungsanlagen
Die Wärmeerzeugung des Gebäudes wird über einen Fernwärmeanschluss mit einem zusätzlichen Anteil an regenerativen Energien realisiert. Der Anteil der regenerativen Energien kann hierbei über eine Photovoltaik-Anlage abgedeckt werden. Die Anlage kann neben den auf dem Dach positionierten Lüftungsanlagen verortet werden. Von einer Verwendung einer Solarthermie ist abzuraten, da besonders im Sommer kaum Abnahmen zu verzeichnen sein werden. Die Wärmeverteilung erfolgt über die vorgesehenen Steigepunkte. In den Bürobereichen werden Unterflurkonvektoren installiert. Innenliegende Bereiche erhalten Heizkörper.

Lufttechnische Anlagen
Büroräume, Besprechungsräume, innenliegende Räume, die Küche und der Speisesaal verfügen über eine mechanische Be- und Entlüftung. Der notwendige Luftbedarf wird auf 5 Lüftungsanlagen, welche auf dem Dach platziert sind, aufgeteilt. Die Küchenlüftungsanlage ist hierbei als gekapselte Variante (Fettabluft) berücksichtigt. Eine Kühlung ist nicht vorgesehen. Angedacht ist eine Nachtauskühlung über die Lüftungsanlage. Hierbei wird über die jeweiligen Anlagen ein 2-facher Luftwechsel über Nacht gewährleistet.

Starkstromanlagen
Stromkreise werden gemäß dem Stand der Technik aufgeteilt und die Unterverteilungen sternförmig über einen Hauptverteiler erschlossen. Alle vorgegebenen Sicherheitsbedingungen werden in der Installation berücksichtigt. Die Installationen erfolgen größtenteils halogenfrei. Die Brandschutz- und schallschutztechnischen Belange werden entsprechend berücksichtigt.

Fernmeldeanlagen- und informationstechnische Anlagen
Eine Brandmeldeanlage wird gemäß dem Brandschutzkonzept aufgebaut und nach den Aufschaltbedingungen der Feuerwehr angeschlossen. Das EDV-Netz wird über eine strukturierte Verkabelung aufgebaut.

Förderanlagen In Verbindung mit den Treppenhäusern werden Personen-Aufzüge mit einer Kapazität von etwa 1.000 kg angeordnet.

Gebäudeautomation
Es ist keine Einzelraumregelung über die Gebäudeautomation geplant. Über die Raumthermostate ist eine raumweise Regelung möglich. Meldungen die für den Betrieb notwendig sind, werden an zentraler Stelle aufgeschaltet.


Nachhaltigkeit
Der Neubau ist bereits in dem jetzigen Entwurfsstadium darauf angelegt, im Rahmen einer möglichen Zertifizierung die geforderten Kriterien der DGNB oder LEED zu erfüllen. Die Anforderungen aller fünf Hauptkriteriengruppen (Ökologische, Ökonomische, Soziokulturelle und Technische Qualität sowie Prozessqualität) werden dabei Bestandteil der Planung. Folgende Themen werden beispielsweise berücksichtigt:

Ökologische Qualität
Wirkungen auf die globale und lokale Umwelt: Berücksichtigung der ökobilanziellen Auswirkungen bei Materialentscheidungen, Auswahl geeigneter schadstoffarmer bzw. -freier Baumaterialien für eine gute Innenraumluftqualität, Einsatz von FSC- oder PEFC-zertifiziertem Holz zur Schonung der Ressourcen. Im Gebäude finden ausschließlich Materialien der Kategorie 4 nach Kriterium ENV 1.2 der DGNB Kriterien Anwendung. Eine Vermeidung von Schadstoffen und umweltgefährlichen Stoffen wird hierdurch gewährleistet. Bei der weiteren Materialauswahl wird besonderes Augenmerk auf deren Langlebigkeit und Instandhaltungsfreundlichkeit gelegt. Es erfolgt eine gezielte Betrachtung über den gesamten Lebenszyklus der Konstruktionen und Materialien. Technische Systeme sind im gesamten Gebäude gut zugänglich (Doppelboden, begehbare Schächte) und dadurch einfach an sich verändernde Bedingungen anzupassen.

Ökonomische Qualität
Lebenszykluskosten, Drittverwendungsfähigkeit und Vandalismusprävention: Haltbare, langlebige Materialien, geringer Frischwasserverbrauch, schmutzresistente Oberflächen zur Reduzierung des Reinigungs- und Instandhaltungsaufwands und Minimierung der Betriebskosten, flexibles Grundraster mit hohem Anteil nichttragender Wände für eine spätere Umnutzung.

Soziokulturelle und funktionale Qualität
Gesundheit, Behaglichkeit und Funktionalität: außenliegender Sonnenschutz, Bauteilspeichermassen und hoher Anteil natürlicher Belichtung für einen hohen thermischen und visuellen Komfort der Arbeitsplätze (Tageslicht, Sichtverbindung nach außen, Blendschutz), akustisch wirksame Maßnahmen für ein angenehmes Arbeitsklima, hohes Maß an Barrierefreiheit, komfortable Fahrradstellplätze im EG, kurze Wege für Mitarbeiter durch angemessene Anzahl an Treppenhäusern, kompakte Anordnung der Ver- und Entsorgung von Gebäude und Kantine Außenraumqualität: Atrium als gebäudeintegrierte Außenraumfläche, Terrasse nach Osten, mögliche Öffnung des Gebäudes für die Öffentlichkeit: optional öffentliche Mitnutzung des Restaurants, externe Nutzungsmöglichkeit des Konferenzbereiches

Technische Qualität
Wärmeschutz, Reinigung und Instandhaltung, Rückbau: Hoher Anspruch an den Energiebedarf und Wärmeschutz des Gebäudes, Pflege- und wartungsarme Konstruktion und Innenausbauten, optimierte Bauteile hinsichtlich Rückbau, Trennbarkeit und Recycling

Prozessqualität
Planung und Bauausführung: integrale Planung mit interdisziplinärem Planungsteam, detaillierte Angaben zu den nachhaltigkeitsrelevanten Themen in der Ausschreibung, Qualitätskontrollen auf der Baustelle und Dokumentation der Bauausführung, systematisches Inbetriebnahmemanagement mit Nachregulierung für einen optimalen Gebäudebetrieb.

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Verfasser schlägt einen 4 bzw. 5-geschossigen solitären Baukörper parallel zur Carnaper und Bromberger Straße vor. Er bildet eine eindeutige Zugangssituation und repräsentativen Vorplatz mit Vorfahrt von der Bromberger Straße aus. Der Eingangsbereich geht in ein großzügiges Foyer über, dass sich über die opulente und überdimensionierte Treppe in die oberen Besucher- und Verteilerebenen räumlich weiter entwickelt. Diese Ebenen an der die Gemeinschaftsbereiche von Restaurant und Konferenz folgerichtig und schlüssig zugeordnet sind öffnet sich nach oben in die große Halle. Lich von oben und gute Übersichtlichkeit schaffen ein angenehmes Ambiente. Die rückwärtige SplitLevel-Tiefgarage nutzt geschickt den Geländeversprung und ist intelligent angebunden. Vier Erschließungskerne in den Gebäudeinnenecken erschließen 3 ringförmig organisierte Bürogeschosse mit einer Tiefe von ca. 15 m. Diagonal gespannte Brücken und Rampen, die eine offene vertikale Verbindung erzeugen sollen erscheinen jedoch schematisch und konterkarieren die Großzügigkeit des Atriums. Die Bürogeschosse sind stringent organisiert und erlauben eine hohe Flexibilität in der Bespielung der Flächen. Allerdings hat der Entwurf eine deutliche Unterdeckung gegenüber des geforderten Programms. Die geschosshohe Glasfassade erzeugt einen überdurchschnittlichen Glasflächenanteil und scheint mit dem vorgeschlagenen Technikkonzept (keine Kühlung) keine adäquate Lösung für eine moderne Bürofassade zu bieten. In Verbindung mit den umlaufenden vertikalen Glaslamellen ist sie außerdem nicht wirtschaftlich in Fertigstellung und Betrieb. Die indifferenzierte Haltung zum umgebenden Stadtraum und zum Betriebsgelände der WSW wird im Preisgericht kontrovers diskutiert. Die gewünschten einladenden Verbindungen für die Mitarbeiter der WSW wird nicht hinreichend ausgebildet, noch wird auf die unterschiedlichen Ausrichtungen und Situationen angemessen reagiert, wie z.B. auf die Maßstäblichkeit der gründerzeitlichen Bebauung an der Carnaper Straße. Insgesamt ein Entwurf, der in seiner klaren Grundanlage gutes Potenzial für die Lösung der gestellten Aufgabe bietet, jedoch in seiner schematischen Durcharbeitung mitunter hinter seinen Möglichkeiten bleibt.