modgnikehtotsyek
ALLE WETTBEWERBSERGEBNISSE, AUSSCHREIBUNGEN UND JOBS Jetzt Newsletter abonnieren

Einladungswettbewerb | 01/2017

Quartiersentwicklung Marckmannstraße

2. Preis

Preisgeld: 10.230 EUR

Schaltraum Dahle - Dirumdam - Heise Partnerschaft von Architekten mbB

Architektur

BHF Bendfeldt Herrmann Franke LandschaftsArchitekten GmbH

Landschaftsarchitektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Das Projekt überzeugt durch ein klares städtebauliches Konzept. Die Setzung der Bauvolumen in einer straßenbegleitenden Reihe entlang der Billhorner Kanalstraße sowie in zwei Gruppen entlang der Marckmannstraße (unter Berücksichtigung der Parzelle 450) schafft einen qualitätsvollen Binnenraum, der den Wohnungen als Bezugsraum dient. Mit der Öffnung nach Osten und Westen wird der Binnenraum an die umgebende Grünstruktur angebunden und gewinnt an Großzügigkeit.

Das Innere der Anlage wird durch in den Binnenraum greifende Gebäudearme in ausgewogenen Dimensionen rhythmisiert und auch die Straßenseiten werden mit Rücksprüngen und vertikal ausgeprägten Fassaden stark gegliedert, sodass die Zeilen als Sequenz hochragender Bauten in Erscheinung treten. Dies ermöglicht eine gute Integration von bestehenden Gebäuden in einer phasenweisen Umsetzung und vermittelt im Maßstab zwischen der neuen Bebauung und den umgebenden Gebäuden.

Auch wenn die angepeilte Dichte mit hoher Nutzungsqualität umgesetzt wird, so zeigt sich dennoch, dass damit ein Maßstabssprung verbunden ist, der aus Sicht des Preisgerichtes nicht ortsverträglich ist und eine Reduktion der Dichte erfordert. Das Projekt erscheint in seiner Höhenentwicklung um mindestens ein Geschoss zu mächtig; zudem wird der Hochpunkt als nicht notwendiger Akzent, der in seiner städtebaulichen Setzung nicht schlüssig sowie in seiner Ausbildung für Rothenburgsort fremd ist, beurteilt.

Die Wohnungen profitieren im Allgemeinen von den guten Ausrichtungen in den Binnenraum und nach Süden. Die minimierte Anzahl Treppenhäuser führt in den Gebäudeecken und in den Querriegeln zu langen Erschließungswegen und zu zum Teil einseitig orientierten Wohneinheiten, was kritisch bewertet wird.

Der Vorschlag für ein Gewerbehaus neben der Parzelle 450 funktioniert gut, antizipiert plausibel einen ggf. späteren Ersatzneubau auf der Nachbarparzelle und bindet die gewünschte Art von leichtem Gewerbe gekonnt in die städtebauliche Figur ein. Des Weiteren wird mit den „‚multifunktionalen Fugen“ ein interessanter Vorschlag zur Durchmischung von Wohnen und Arbeit gemacht. Fraglicher, bezüglich ihrer Marktfähigkeit, erscheint die Reihe von kleinteiligen Gewerbeflächen entlang der Billhorner Kanalstraße.

Insgesamt wird das Projekt als qualitätsvoller Beitrag beurteilt, der die vielfältigen Anforderungen in einer stringenten städtebaulichen Struktur gut einbindet, jedoch aufgrund der gewählten Dichte und den Gebäudehöhen nicht ortsverträglich ist.