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Award / Auszeichnung | 01/2007

BDA Aachen Auszeichnung guter Bauten 2006

Haus am See, Neubau eines Wohnhauses am Nationalpark Eifel

Auszeichnung

mvm+starke

Architektur

Erläuterungstext

Haus am See - Projektbeschreibung

Der Ort - Im Jahr 2004 wurde in der Nordeifel um die Stauseen von Rur und Urft der neue Nationalpark Nordeifel ausgerufen. Am Fusse dieses Nationalparks in unmittelbarem Anschluss an den Rurstausee bildet eine letzte Staustufe der Rur das Staubecken Heimbach, den See für das Haus am See. Das Grundstück ist am Nordufer des Staubeckens gelegen, ein stark ansteigender Südhang mit Blick in die Laubwälder des Nationalparks. Es hat eine Grösse von ca. 5.500 qm, 5000 qm Eichenwald und lediglich 500 qm Bauland. Es liegt im Geltungsbereich eines Bebauungsplanes aus den 70er Jahren, der für den Uferbereich ein Wochenendhausgebiet vorsieht. In direkter Nachbarschaft befindet sich das „Rote Haus“, in den 70er Jahren erbaut, scheint es auf den ersten Blick aus einer anderen Epoche zu stammen und dem Grundstück einen besonderen Reiz zu verschaffen. - Das Konzept - Seeblick, Südhang, Eichenwald und „Rotes Haus“ sind die ersten Eindrücke, die es in ein „Wochenendhaus“ zu fassen gilt. Der Bebauungsplan mit einer Gestaltungssatzung aus den 70er Jahren zeigt die Grenzen auf. Verboten sind Eternit, Holz und Kunststoffverkleidungen. Vorgeschrieben sind Satteldach, Eingeschossigkeit und helle Fassaden. Wichtig werden Seeblick und Eichenwaldblick, beide stellen spezifische Eindrücke dar, die in einem „Durchwohnraum“ erfasst und mittels grosser Panoramaöffungen erlebbar werden. Der Raum wird durch eine Funktionsschiene mit Küche, Abstellraum und Treppe in zwei gleichgrosse Raumbereiche aufgeteilt, dem Seeblickraum und dem Eichenwaldraum. Ergänzt wird das Wohnpanorama im Untergeschoss durch Arbeits- und Abstellraum und im Obergeschoss durch Bad, Schlaf- und Gästezimmer. - Das Erscheinungsbild - Der Baukörper, resultierend aus Funktionszusammenhängen und Bebauungsplanvorgaben, wird als Gesamtvolumen begriffen, welches von einem Verbindungsraum, einer Röhre durchbrochen wird. Sie stellt den innenräumlichen Kontakt von See- und Eichenwaldseite her und kann durch Aufschieben der grossen Faltschiebeelemente zum verbindenden Aussenraum mutieren. Die Röhre zeichnet sich durch eine über Boden, Wand, Decke durchgehende Parkettverkleidung ab, welche sowohl bei geöffneter als auch bei geschlossener Röhre innen wie aussen ablesbar bleibt. Diesem hölzernen Raum wird die mit Aluminiumblech ausgeführte Schuppenhaut des Baukörpers gegenübergestellt. Die schnörkellose Rigidität und Eindeutigkeit der vollzogenen Geste wird durch die Nachbarschaft des romantisierend wirkenden „Roten Hauses“ in besonderer Weise betont und scheint die ungewollte Provokation zu beschwören.