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Award / Auszeichnung | 05/2007

Brandenburgischer Architekturpreis 2007

\"Blechensteg, Cottbus\" - Fuß- und Radwegbrücke über die Spree

Auszeichnung

Preisgeld: 1.500 EUR

KRP Architektur GmbH

Architektur

Erläuterungstext

Der Blechensteg ist eine Fußgängerbrücke über die Spree in der Cottbusser Innenstadt, die zwei denkmalgeschützte Parkanlagen, den westlich der Spree gelegenen Goethepark und den östlich gelegenen Blechenpark, miteinander verbindet.
Sie stellt weiterhin eine von Fußgängern und Radfahrern stark genutzte Verbindung zwischen der Innenstadt und den östlichen Wohngebieten dar.

Die architektonische Gestaltungsidee des Blechensteges geht von der behutsamen Einpassung des Steges in die vorhandene Parklandschaft aus. Obenliegende oder ausladende Konstruktionen wurden mit Rücksicht auf die Umgebung ausgeschieden.
Ausgehend von historischen Beispielen in anderen Parks wie Wörlitz oder am Charlottenburger Schloss wird eine symmetrische Brückenkonstruktion mit einem einfachen charakterisierenden Geländer gewählt.
Die Spannung der Brücke entsteht aus der eleganten Sichelform des sich kontinuierlich verändernden Hohlkastens, dessen Abschluss das aus einem repetierenden Element, dem Geländerstab, gebildet wird.
Die Farbe, hier ein leuchtendes Rotorange im Kontrast zum Anthrazit der übrigen Brücke, unterstützt die Räumlichkeit des Bauwerks. Sie wird nur an den Seitenflächen der Geländerstäbe aufgetragen. In der perspektivischen Wahrnehmung entsteht dabei der besondere Effekt, das die rezipierte Fläche mit dem Betrachter mitzuwandern scheint.
Für die Nachtwirkung wurde ein eigens entwickeltes Lichtband in den Handlauf integriert, das die Brücke nachts sicher ausleuchtet und die Linearität der Gestalt wirkungsvoll unterstreicht.

Das vorhergehende Bauwerk wurde in den 50er Jahren als Sieben-Feld-Brücke aus Stahlbeton, teilweise in Fertigteilbauweise, errichtet. Der augenscheinlich sehr schlechte Zustand wurde durch Bauwerksprüfungen bestätigt. Die Stand- und Verkehrssicherheit ist nur noch kurzfristig gegeben und daher wurde ein Ersatzneubau erforderlich.

Die allgemeinen Anforderungen an das neue Bauwerk leiteten sich aus dem bereits vorhandenen ab. Hinzugekommen ist die Forderung, den Abflussquerschnitt der Spree nicht zu verengen. Daraus resultierte eine stützenfreie Konstruktion. Nach einer Prüfung mehrerer Varianten wurde die umgesetzte als diejenige ausgewählt, die insbesondere durch ihre prägnante, jedoch zurückhaltende Erscheinung sich am besten in die Parklandschaft, die als Denkmal eingestuft ist, einfügt.

Der Standort der neuen Brücke sollte vorzugsweise dem der alten entsprechen, um die vorhandenen Wegebeziehungen in der denkmalgeschützten Parkanlage nicht zu stören. Unmittelbar am westlichen Widerlager befindet sich eine alte Buche mit einem Stammumfang von 2,70 Meter, die unbedingt zu erhalten war. Daraus resultierte eine leicht Verschiebung der Lage der neuen Brücke im Vergleich zum Vorgängerbau.

Planungsbeginn: 06/2003
Baubeginn: 04/2005
Fertigstellung: 08/2006

Spannweite: 38,40m
Breite: 4,00m
Bauhöhe, min.: 0,55m
max.: 1,20m

Konstruktion:
Stahlhohlkörper mit stetig sich veränderndem Querschnitt, zweiseitig gekrümmt, in Werft als gesamtes Bauteil vorgefertigt