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Nichtoffener Wettbewerb | 12/2006

Städtebauliche Neuordnung zur Entwicklung des Bereiches Tiergartenstraße 10-16

Lageplan

Lageplan

1. Preis

matzke | architekten

Architektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Leitidee des Entwurfes ist ebenso einfach wie überzeugend und in der Durcharbeitung konsequent und im Detail differenziert umgesetzt worden. Die Verfasser nutzen die Chance einer großzügigen landschaftsplanerisch suptil gestalteten räumlichen Verbindung zwischen dem Katersteig zum Tiergarten, die durch den vorgeschlagenen Abriss der Gebäude Tiergartenstraße 10 und 12 entstanden ist. Die Erhaltung des Stadtgrundrisses in Kombination mit dem überzeugenden neuen Strukturelement der funktionalen und gestalterischen Verbindung des Tiergartens mit der Stadt rechtfertigt den Abriss der Gebäude Nr. 10 und 12.

Unter Einbeziehung der Topografie, die sich ansteigend zum Tiergarten entwickelt, wird eine Folge unterschiedlicher Freiraumsituationen mit hohem Nutzungs- und Identifikationswert geschaffen. Diese Grünräume bezeichnen die Verfasser mit „Garten der Geschwätzigkeit“ am Katersteig und „Garten der Poesie“ im Bereich des Tiergartens und weisen damit auf die Möglichkeit der differenzierten Ausgestaltung in der Zukunft hin.
Die Entscheidung der Verfasser, diese großartige Geste städtebaulich mittels durchlässigen, begrünten Wandkonstruktionen beidseitig der Tiergartenstraße zu begrenzen, beurteilt die Jury als sehr positiv. Hinter diesen, für den Fußgänger durchschreitbaren Zäsuren entstehen öffentliche, räumlich hervorragend dimensionierte Außenbereiche von hoher Aufenthaltsqualität, die sicherlich gut durch die Bewohner von Neustrelitz angenommen werden. Zwei Gebäude an der Tiergartenstraße, Nr. 14 und 16, werden in ihrer Grundsubstanz erhalten und um jeweils ein Geschoss reduziert. Dieser Umgang mit dem Bestand wird als angemessen angesehen. Der Vorschlag der Verfasser, hier Wohnen für unterschiedliche Nutzergruppen in überschaubaren Hausgemeinschaften vorzuschlagen, ist ebenso konsequent wie angemessen für diesen Ort (Wohnungen für Familien und Singles, 3-4-Zimmer-Wohnungen und 1-Zimmer-Appartements). Die Grundrisse sind gut organisiert und durch den Einbau von Aufzügen barrierefrei gestaltet und damit auch für die immer größer werdende Gruppe älterer Menschen nutzbar.
Durch die direkte Zuordnung der Freiflächen, der Höfe und der Nebengebäude zu jedem Haus schaffen die Verfasser die Vorraussetzungen einer angemessenen Umsetzung durch Dritte.

Der Vorschlag der Verfasser, die geforderten Stellplätze in offenen, gestapelten Parkdecks über mehrere Ebenen, unmittelbar erschlossen von der Tiergartenstraße her, unterzubringen, ist nachvollziehbar und löst die Nachfrage nach Stellplätzen an diesem Ort in angemessener Art und Weise. Diese Parkdecks sind teilweise durch die grüne Wand verdeckt, die durch ihre Größe an die Kubatur des ehemaligen Gebäudes erinnert. Die ausschließlich einhüftige Organisation der Stellplätze ist nicht wirtschaftlich und bedarf der Überarbeitung.
Das Verkehrskonzept ist angemessen gelöst. Die Tiergartenstraße erhält beidseitigen Verkehr. Die Zufahrt zu den Parkdecks liegt an der richtigen Stelle.

Insgesamt ist die Arbeit ein herausragender Beitrag auf die gestellte Entwurfsaufgabe, der eine abschnittsweise Realisierung erlaubt.
Grundriss (Auschnitt)

Grundriss (Auschnitt)

Straßenansicht

Straßenansicht

Neuinterpretation der städtebaulichen Struktur der Tiergartenstraße

Neuinterpretation der städtebaulichen Struktur der Tiergartenstraße

Stadtplatz zum Verweilen

Stadtplatz zum Verweilen

Weg zum Stadtzentrum

Weg zum Stadtzentrum