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Award / Auszeichnung | 05/2017

Deutscher Lichtdesign-Preis 2017

Begleitausstellung - Eingang

Begleitausstellung - Eingang

Stift Neuzelle - Museum "Himmlisches Theater"

DE-15898 Neuzelle, Stiftsplatz 7

PREISTRÄGER KATEGORIE: Museen

architekturbüro berger & fiedler

Architektur

Konzeptlicht lighting solutions GmbH

Lichtplanung

tecton GmbH

Innenarchitektur

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Lichtgestaltung

  • Projektgröße:

    keine Angabe

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Baubeginn: 01/2009
    Fertigstellung: 01/2015

Projektbeschreibung

Das Museum „Himmlisches Theater“ eröffnete 2015 in Neuzelle : 15 Szenen und fünf Bühnenbilder, die Leiden, Sterben und Auferstehen Jesu Christi illustrieren. Die 1751 im Auftrag von Abt Gabriel erstellten Passionsdarstellungen sind als barocke Rauminszenierungen künstlerisch und technisch einzigartig und stehen in der jahrhundertelangen Tradition der Heiligen Gräber in Mitteleuropa. Nach ihrer Restaurierung werden hier erstmals seit mehr als 150 Jahren auch die Szenen Judaskuss und Kreuztragung gezeigt.
Die Ausstellungskonzeption trägt dieser besonderen, europaweit einmaligen Bedeutung Rechnung, indem sie die Kulissenarchitekturen als zentrale Exponate inszeniert. Die Erschließung folgt dabei einer spannungsvollen Raumdramaturgie.
Das Spiel mit Sichtachsen ist ein wichtiger Teil dieser Konzeption. Wahrnehmbar beim Betreten des Kutschstalls mit einem Engelsbild am östlichen Ende des Raumes sowie im Verbindungsgang mit Blick auf die Südwand des Neubaus und dem hinterleuchteten Schriftzug "Sein Grab wird herrlich sein".
Der Besucher betritt zunächst den Kutschstall und kann sich über das Ausstellungsthema informieren. Ein Blickkontakt zum Außenraum ist hier noch gegeben. Der abgedunkelte, in dunkelgrauer Farbe gefasste Ausstellungsraum des Neubaus mit der Präsentation der beiden Kulissenarchitekturen und der Altbau sind durch einen Gang mit leichtem Gefälle verbunden. Das Durchschreiten des Ganges steigert die spannungsvolle Erwartung und ermöglicht darüber hinaus eine Adaption der Wahrnehmung von Hell nach Dunkel.
Die Lichtgestaltung spielt insgesamt eine tragende Rolle: Die indirekte Beleuchtung auf den Säulenkapitellen bildet die Grundbeleuchtung. Die LED-Bänder sind direkt in die Kapitelle integriert. Damit keine optischen Veränderungen an den bestehenden Säulen vorgenommen werden mussten, wurden die Betriebsgeräte extern untergebracht. Somit war eine besonders kleine bauliche Ausführung der LED-Beleuchtung möglich. Die auf den Wänden, am Ende der Gewölbekappen, montierten Strahler bilden das optische Gegengewicht zu der Kapitell-Beleuchtung und betonen die Architektur des Raums. Der um 30° geneigte Arm ermöglicht eine optimale Ausleuchtung der Gewölbeansätze und entspricht durch seine zurückgenommene Form zudem den Wünschen des Denkmalschutzes.
Im Verbindungsgang wird mit einer linearen Beleuchtung der Boden- und Deckenkanten die perspektivische Achse betont. Um den Besucher an die niedrigen Beleuchtungsstärken im Ausstellungsbereich zu gewöhnen, ist das Licht hier deutlich reduziert.
Im Hauptausstellungsraum konzentriert sich die Beleuchtung auf die Passionsdarstellungen und deren plastische Inszenierung. In die Trägerkonstruktion des Bühnenbildes wurden kleine LED-Strahler und LED-Bänder mit diffuser Lichtverteilung integriert. Diese ermöglichen es, jede Kulissenebene optimal auszuleuchten. Zudem ist es über die Lichtsteuerung möglich, unterschiedliche Lichtszenen aufrufen und diese dem Besucher zu erläutern. So gibt es neben der allgemeinen musealen Beleuchtung eine Szene, die der historischen, barocken Beleuchtung nachempfunden wurde. Die Darstellungen werden in einer warmtonigeren Lichtstimmung, theatralisch beleuchtet. Die Beleuchtungsstärken wurden dafür weiter reduziert und die Lichtfarben in enger Abstimmung mit der Museumsleitung an die angenommen Stimmung angepasst.

Beurteilung durch das Preisgericht

Das brandenburgische Kloster Neuzelle verwahrt mit seinen Passionsdarstellungseuropaweit einzigartige Kunstwerke. In 15 Szenen und 5 Bühnenbildern illustrieren sie die biblischen Ereignisse vorn Leiden, Sterben und Auferstehen Jesu Christi.2010 wurde Konzeptlicht mit der Lichtplanung für das Museum beauftragt. In enger Abstimmung mit dem Denkmalschutz, Restauratoren und dem Museumsplaner entwickelte man ein Lichtkonzept, das den historischen Charakter des Bauwerks unterstützt sowie alle Anforderungen an die Beleuchtung erfüllt.Das Museum gliedert sich in zwei bauliche Abschnitte: das klosterliche Kutschstallgebäude, in dem der Empfang und eine Begleitausstellung untergebracht sind, und dem unter einem Weinberg errichteten Neubau, der durch einen zehn Meter langen Adaptionsgang erreichbar ist. Um das Auge an die dortigen niedrigen Beleuchtungsstärken zu gewöhnen, installierten die Planer in dem Gang vier indirekte Lichtlinien. Sie gewöhnen das Auge an die Dunkelheit, garantieren aber zugleich perfekt Orientierung.In der Hauptausstellung werden die Passionsdarstellungen durch kleine,diffuses Licht verbreitende LED-Strahler und -Bänder in Szene gesetzt. Sie ermöglichen es, jede Kulissenebene optimal auszuleuchten. Per Lichtsteuerung können zudem unterschiedliche Lichtszenen aufgerufen werden, u.a. eine an historische Lichtverhältnisseangelehnte, die dem Raum eine besondere Authentizität verleiht.In enger Abstimmung mit der Museumsleitung entstanden so Stimmungsbilder,die durch unterschiedliche Lichtfarben und die Möglichkeit, Lichtstärken zu reduzieren oder zu erhöhen, individuell steuerbar sind und sich direkt auf die biblischen Darstellungen beziehen.
Begleitausstellung - Exponate

Begleitausstellung - Exponate

Begleitausstellung - Gewölbe

Begleitausstellung - Gewölbe

Ausstellung - Adaptionsgang

Ausstellung - Adaptionsgang

Ausstellung - Exponate, museale Beleuchtung

Ausstellung - Exponate, museale Beleuchtung

Passionsdarstellung - Szene "Kreuztragung" ,historisch anmutende Beleuchtung.

Passionsdarstellung - Szene "Kreuztragung" ,historisch anmutende Beleuchtung.

Passionsdarstellung - Szene "Judaskuss"
,historisch anmutende Beleuchtung.

Passionsdarstellung - Szene "Judaskuss" ,historisch anmutende Beleuchtung.

Passionsdarstellung - Szene "Judaskuss" ,historisch anmutende Beleuchtung.

Passionsdarstellung - Szene "Judaskuss" ,historisch anmutende Beleuchtung.

Passionsdarstellung - Detail Szene "Kreuztragung"

Passionsdarstellung - Detail Szene "Kreuztragung"