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Award / Auszeichnung | 06/2017

Bayerischer Staatspreis Bauen im Bestand 2017

Neugestaltung des Richard-Wagner-Museums, Bayreuth

DE-95444 Bayreuth, Richard-Wagner-Str. 48

Staatspreis Bauen im Bestand

Staab Architekten

Architektur

Levin Monsigny Landschaftsarchitekten GmbH

Landschaftsarchitektur

merz merz

Szenographie

Burckhardt Metall Glas GmbH

Hersteller

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Museen, Ausstellungsbauten

  • Projektgröße:

    keine Angabe

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Baubeginn: 01/2012
    Fertigstellung: 01/2014

Projektbeschreibung

Ein neues Museum im historischen Garten des Hauses Wahnfried zu verorten, ohne die solitäre Wirkung des Bestandes zu beeinträchtigen, die Idee der Gartenanlage erlebbar zu belassen und trotzdem den neuen Eingriff sinnfällig in Erscheinung treten zu lassen, war die besondere Herausforderung dieser Arbeit.
Der Schlüssel zu unserem Konzept liegt in der um 1930 zugekauften Grundstücksfläche im Westen der historischen Gartenanlage. So schlagen wir eine Bebauung vor, welche sich an der Westseite des Grundstücks befindet und über einen Anbau an das bestehende Gärtnerhaus ein Pendant zu dem gegenüber liegenden Siegfriedhaus bildet. Durch diese Anordnung wird nicht nur die historische Symmetrie der Anlage unterstützt, der Abbruch des Verbindungsbaus zwischen Siegfriedhaus und Haus Wahnfried stärkt auch die Grundidee der Anlage mit der solitären Stellung des Hauses Wahnfried. Die neue Bebauung entlang der zugekauften Grundstückskante macht die historische Gartenbegrenzung wieder erfahrbar und hält die Möglichkeit offen, den Garten zukünftig wieder in seinen historischen Originalzustand zu versetzen. Dadurch entsteht für den Besucher eine Raumchoreographie, welche die bestehenden Elemente Allee, Vorplatz und Garten stärkt und inszeniert.



Die seit 35 Jahren weitestgehend unveränderte Dauerausstellung zu Richard Wagner und seinem Werk in Haus Wahnfried in Bayreuth wurde Ende 2010 geschlossen und geräumt, um nach einer umfangreichen Sanierung des Hauses eine Neukonzeption und Neueinrichtung zu ermöglichen. Aus einem internationalem Architekturwettbewerb für einen Neubau ging im Herbst 2010 der Entwurf des Büros Staab Architekten, für die museale Gestaltung der Entwurf von HG Merz als Sieger hervor. Die Struktur der Ausstellung orientiert sich an der räumlichen Situation des Gebäudeensembles von Haus Wahnfried, Neubau und Siegfriedbau. Im Haus Wahnfried steht Leben und Werk Richard Wagners im Mittelpunkt. Wie in einer Schatzkammer werden hier die Original-Partituren und Handschriften Richard Wagners für die Besucher in einem begehbaren Tresor präsentiert. Eine interaktive Partitur bindet die Besucher ein und stärkt auf spielerische Weise das Verständnis für das Schaffen eines der größten Komponisten. Im Neubau wandern die Besucher durch die Aufführungsgeschichte der Festspiele, die seit dem Tod Wagners in Bayreuth stattgefunden haben. Die Reliquien aus fast 150 Jahren Festspielgeschichte, u.a. Kostüme, Requisiten und Bühnenbildmodelle, können hier betrachtet werden. Dazu gibt es schlaglichtartige Informationen zu den Akteuren der Festspiele: Festspielleiter, Dirigenten, Regisseure und Besucher. Im Siegfriedbau geht es um die Rezeption des Werks und seine ideologische Vereinnahmung durch die Nachfahren Richard Wagners und die Nationalsozialisten.