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Award / Auszeichnung | 06/2017

Hugo-Häring-Auszeichnung 2017 BDA Kreisgruppe Nordschwarzwald

DHBW Labor und Motorenprüfstand

DE-72160 Horb am Neckar

Auszeichnung

Birk Heilmeyer und Frenzel Architekten

Architektur

Vermögen und Bau Baden-Württemberg, Amt Pforzheim

Bauherren

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Hochschulen, Wissenschaft und Forschung

  • Projektgröße:

    185m² (geschätzt)

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Fertigstellung: 10/2016

Projektbeschreibung

Der Campus Horb der Dualen Hochschule Stuttgart liegt an der Florianstraße, östlich des Stadtkerns, unmittelbar am Ufer des Neckars. Im Nordosten grenzt das Areal an den Parkplatz der Hochschule sowie den Festplatz der Stadt Horb. Die gewählte Positionierung des Neubaus im Nordwesten des Grundstücks ermöglicht unterschiedliche zukünftige Entwicklungen am Standort. Die Ergänzung der Bildungseinrichtung sollte aufgrund des Standortes am Neckar dezent aber präsent gestaltet werden. Die entwurfliche Herausforderung lag in der sehr hohen Technisierung des Bauwerkes und den hieraus resultierenden funktionalen Abhängigkeiten. Die innere Organsiation und die äußere Gestalt reagieren unmittelbar darauf: Die Motorenprüfstände für Forschung und Lehre bilden das Herzstück des Hauses. Um dieses gruppieren sich ohne räumliche Trennung die Bedienräume, und das zum Rüsten der Motoren dienende KFZ-Messtechniklabor, das auch als Werkstatt oder Unterrichtsraum flexibel nutzbar ist. Durch ein zweiflügliges Tor auf der Nordwestseite - in direkter Anbindung an die bestehende Werkstatt des Fachbereiches Maschinenbau – können Testfahrzeuge und Prüfstücke eingebracht werden. Lagerflächen für Kraftstoffe und Gase sind im Außenraum auf der Nord-Ostseite an das Gebäude positioniert und können einfach vom Parkplatz aus beschickt werden. Oberhalb der Teststände, auf der Dachfläche sind die erforderlichen gebäudetechnischen Anlagen angeordnet.

Die Hülle des Gebäudes ist gemäß der formulierten Anforderungen zweigeteilt. Der thermische Abschluss mit einer hochwärmegedämmten Fassade ist auf die Kubatur um die Prüfstände und das Messtechniklabor beschränkt. Drumherum schmiegt sich, in unterschiedlichem Abstand zum thermischen Raum, eine zweite Haut aus Streckmetallelementen. Die Zwischenräume nehmen die Lagerflächen für Kraftstoffe und Gase sowie eine Treppe zur Dachfläche auf. Die schimmernde Hülle erscheint je nach Blickwinkel, verbergend oder preisgebend. Die äußere Erscheinung ändert sich mit der Position des Betrachters, dem Wetter, dem Licht

Beurteilung durch das Preisgericht

Den Architekten ist es gelungen aus einer tendenziell „architekturfeindlichen“ Aufgabe ein städtebaulich, funktional und gestalterisch anspruchsvolles, im wahrsten und besten Sinne vielschichtiges Gebäude zu entwickeln. Der Baukörper bildet durch seine Lage eine klare Zonierung der Außenräume und gibt dem Ensemble eine räumliche Identität. Gleichzeitig wird durch seine ruhige, hochwertige Erscheinung ein Bezug zu den bestehenden Gebäuden, sowie dem umgebenden Naturraum am Neckarufer erreicht. Die das thermisch blockige Volumen der Prüfstände umhüllende Streckmetallfassade erscheint wie ein raffiniert strukturierter Vorhang, der mit den Mitteln des Industriebaus die Neugier auf seine Funktion, sein Wesen weckt. Die Architektur bleibt so immer angemessen, sie erreicht aber aus einer klaren Analyse von Aufgabe, Raum und den gewählten architektonischen Mitteln ein vorbildliches, auszeichnungswürdiges Maß an Qualität.