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Award / Auszeichnung | 05/2017

materialPREIS 2017 – der beste Materialeinsatz gewinnt

Aussegnungshalle Waldfriedhof Heidenheim

DE-89518 Heidenheim, Am Waldfriedhof 11

3. Auszeichnung I Kategorie Material

kaestle&ocker

Architektur

Stadt Heidenheim an der Brenz

Bauherren

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Sakralbauten

  • Projektgröße:

    825m² (geschätzt)

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Fertigstellung: 01/2016

Projektbeschreibung

Die 1957 von Ludwig Gruber erbaute Aussegnungshalle mit Aufbahrungsgebäude ist Teil der Gesamtanlage Waldfriedhof und im Originalzustand erhalten. Ihre städtebauliche Setzung und das äußere Erscheinungsbild sind bis heute stimmig. Im Zusammenspiel von Landschaftsarchitektur und Hochbau wurde eine Prägung des Ortes erreicht.

Einige wesentliche architektonische Interventionen führen zu einer neuen Anmutung des Innenraums: Herausbildung eines offenen Lichthofes als räumlicher Abschluss nach Osten, tektonische Bearbeitung der raumbegrenzenden Bauteile sowie eine für diesen Raum entworfene Möblierung.

Der Boden aus regionalem, rahmweiß gebändertem Jurakalk bildet die Basis.
Die Wände sind mit einer neuen hölzernen Schale aus massiven Weisstannenbohlen bekleidet. Die plastische Ausformulierung der Wandgeometrien leitet sich aus der Tragstruktur des Gebäudes und den vorhandenen Wandöffnungen ab. Die Materialität aus heimischem Nadelholz umhüllt die Abschiednehmenden in einem die Sinne berührenden hölzernen Kleid.
Die Decke unterstützt durch ihre gefächerte Neigung die räumliche Ausrichtung auf den neuen Innenhof. Im Zusammenspiel aus Stütze, Träger und Wandöffnung sowie einer integrierten, indirekten Beleuchtung entsteht ein akustisch wirksamer oberer Abschluss, der Teil der gesamten Raumgeometrie wird.

Für die Aussegnungshalle ergibt sich so eine neue Differenziertheit und Vielfältigkeit der räumlichen Wahrnehmung, die je nach Standpunkt, Blickwinkel und Lichteinfall variiert.

Beurteilung durch das Preisgericht

Die tektonisch gefalteten, aufstrebenden, scheinbar nicht enden wollenden Wandelemente erzeugen eine gotische Anmutung. Klarheit, Ruhe und Ästhetik entmaterialisieren den Raum. Ein Zukunftsprojekt. Wie kriegen wir Neubauten in bestehende Bauten integriert? Was finden wir wertvoll? Was bewirken Materialien? Hier wird die bauliche Aufgabe mit Material erfüllt, der Raum mit Atmosphäre gefüllt. Die große Sensibilität für Raum und seine Nutzung vervollkommnet sich im Fenster der Hoffnung und sorgt für ein positives Erlebnis beim Abschiednehmen.