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Mehrfachbeauftragung | 07/2017

Konversion der ehemaligen Pioneer-Kaserne

Gesamtstädtische Einbindung

Gesamtstädtische Einbindung

Teilnahme

bb22 architekten + stadtplaner

Stadtplanung / Städtebau

Erläuterungstext

Auszug:

Städtebauliche Geste

Die städtebauliche Figur der radial aufgefächerten historischen Werkstattbaracken in Verbindung mit der axialsymmetrischen Phalanx der monumentalen Kasernengebäude „10 Brüder“ formuliert eine sehr starke Geste, die (vermutlich nicht aus Zufall) an das Prinzip von Kontrolle und Überwachung im barocken Städtebau wie auch im Krankenhaus- und Gefängnisbau erinnert.
Mit dem vorliegenden Entwurf wird diese Chiffre einer autoritären Architektur in das Bild einer moderat verdichteten, auf Nachbarschaft überführt. Sinnbild des Gemeinschaftsgedankens und Herzstück des neuen Quartiers ist die angemessen proportionierte, von allen Seiten gut zugängliche, autofreie Fläche des Quartiersparks samt seiner öffentlichen Randzone. Umhüllt wird das neue Siedlungsgebilde von einem landschaftlich gestalteten, ebenfalls frei zugänglichen Gürtel mit Streuobstwiesen und durch Anwohner selbst zu bewirtschaftenden Flächen.
Die auf Axialität basierende historische Struktur wird somit erhalten,
gleichzeitig aber eingebettet in ein räumliches Prinzip, das auf der Schichtung von Raumzonen unterschiedlicher Qualitäten basiert.

Neue Adresse
Ein neuer innovativer Stadtteil benötigt eine attraktive Adresse. Mit den sanierten und ungenutzten Kasernengebäuden allein wird dieses Ziel kaum zu erreichen sein. Auch eine reine Platzgestaltung – noch dazu an einer vielbefahrenen Verkehrsader - erscheint dafür zu schwach. Der Entwurf sieht daher an der prominenten Zugangssituation ins Quartier eine „Platzüberbauung“
vor, ein großes gemischt genutztes Gebäude in einer kräftigen Architektursprache. Mit diesem neuen Quartierszentrum wird der bisher unwirtlich große Freiraum auf eine angemessene Maßstäblickeit reduziert, und es werden ihm erdgeschossig Nutzungen zugeordnet, die die Belebung des öffentlichen Raumes befördern, z.B. zweigeschossige quartiersbezogene Nutzungen entlang der etwas wichtigeren Durchwegung im Osten, kleine gewerbliche Einheiten, Nahversorgung, Service- und Infoeinrichtungen, gastronomische Angebote, etc..
Durch das Verlegen der Verkehrszufahrten jeweils hinter die westlich und östlich angrenzenden „Brüder“, bleibt das Platzgefüge in und um das Quartierszentrum autofrei. Es entsteht eine attraktive Schwellen- und Eingangssituation für Besucher aus der Stadt, aber auch für die Anwohner aus der unmittelbaren Nachbarschaft in Wolfgang und aus den Flüchtlingseinrichtungen südlich der Aschaffenburger Straße.
Blick auf das neue Quartierszentrum

Blick auf das neue Quartierszentrum

Lageplan

Lageplan

Städtebauliche Vertiefung

Städtebauliche Vertiefung