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Award / Auszeichnung | 06/2017

Hugo-Häring-Auszeichnung 2017 BDA Kreisgruppe Mannheim

Wohnhaus Feudenheim

DE-68259 Mannheim

Auszeichnung

Schmucker und Partner

Architektur

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Wohnungsbau

  • Projektgröße:

    keine Angabe

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Fertigstellung: 01/2017

Projektbeschreibung

Neubau eines Einfamilienhauses in Mannheim

Das Gebäude liegt im alten Ortskern von Feudenheim, einem Vorort von Mannheim.

Der noch recht neue Bebauungsplan geht von einer giebelständischen Ausrichtung der Häuser aus, was bei einem Eckgrundstück grundsätzlich zwei Ausrichtungen ermöglicht. In Abstimmung mit dem Fachbereich Städtebau sollte die Ecke bebaut werden, was die Richtung vorgab, bei nur 5m Grundstücksbreite im Bereich der Straßenecke aber erhebliche Schwierigkeiten in der Grundrissgestaltung verursachte.

Das Grundstück ist nicht wirklich orthogonal geschnitten, was den bei zwingender Grenzbebauung eigentümlichen Winkel der Längswände erklärt.

Das alte Hauptgebäude musste aufgrund schlechter Substanz und ungünstiger Aufteilung abgerissen werden. Der alte Gewölbekeller unter dem Bestand wurde nicht abgebrochen, um zum einen den gewünschten Weinkeller zu erhalten, zum anderen aber auch die Straße während der Bauzeit zu stützen und somit die Baukosten zu reduzieren.

Der archetypische Haustyp mit Steildach zitiert mit Biberschwanzdeckung, Putzfassade mit steinernen Fensterlaibungen, Gesimsen und Sockel die noch vorhandenen historischen Umgebungsbauten.

Die Straßenseiten des Hauses werden durch Bänder gegliedert, im Bereich der Einfahrt endet diese Gliederung am senkrechten Lichtschlitz. Der zurückliegende Eingangsbereich mit darüber liegendem Zwerchgiebel bildet dabei ein Gegengewicht zur proportional stattlichen Gebäudelänge von gut 17m.

Das Haus ist mit einem Porenbetonstein gemauert, das Dach mit Papierschnipseln und Holzweichfaserplatten gedämmt; Fussbodenheizung und Warmwasser werden über eine Wärmepumpe erzeugt, die sich Luft über Erdregister vorkonditioniert ansaugt.

Aufgrund der geringen vorhandenen Fläche ist der Wohnbereich als Allraum mit Küche, Essplatz und kleinem Wohnbereich ausgebildet. Weiter befinden sich im EG der Technikraum und ein Bad.

Der Zugang zum alten Gewölbekeller befindet sich im Wohnraum und erfolgt über eine gläserne Bodenklappe. Der Treppenraum nach oben erscheint durch seine Höhe, die bis zum First reicht, trotz geringer Breite großzügig.

Die beiden Kinderzimmer im OG sind teilweise durch Emporen überdeckt, auf denen sich die Schlafebenen befinden und die über große Dachfenster belichtet werden.

Im Außenbereich bildet sich zwischen Hinter-, dem Nachbar- und dem neuen Vorderhaus eine ansprechende Hofsituation, die sich trotz geringer Grundfläche von nur etwa 100m² gut nutzen lässt.
Die Ornamentik des Tores bildet kleine Öffnungen, die von Passanten gerne für kurze Einblicke genutzt werden.

Beurteilung durch das Preisgericht

Im Mannheimer Stadtteil Feudenheim entstand in innerörtlicher Lage, anstelle eines nicht mehr haltbaren Vorgängerbaus, ein städtebaulich und gestalterisch sorgfältig in den Kontext und den beengten Grundstückszuschnitt eingepasstes Stück zeitgenössischer Architektur für eine vierköpfige Familie.
Der im Äußeren in Grundform und Maßstäblichkeit eher bescheiden anmutende Neubau entwickelt im Inneren durch geschickte Ausnutzung von Fläche und Kubatur eine unerwartet großzügige, zeitgemäße Wohnlichkeit. Die unprätentiöse Gestaltung des Außenraums sowie die sorgfältig und nachhaltig geplante Konstruktion der Gebäudehülle ergänzen das positive Gesamtbild.
Überzeugend in Formensprache, Organisation und Detaillierung zeigt das Projekt in beispielhafter Weise die Möglichkeiten und Chancen einer nachhaltigen Innenentwicklung, wie sie auf der Basis privater Initiative, aus gelungener Fortschreibung und Transformation des Vorgefundenem, entstehen kann.
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