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Award / Auszeichnung | 08/2017

Hugo-Häring-Auszeichnung 2017 BDA Kreisgruppe Stuttgart - Mittlerer Neckar

Wohnhaus F9

DE-70597 Stuttgart

Auszeichnung

Zoll Architekten Stadtplaner GmbH

Architektur

Fischer + Friedrich Ingenieurgesellschaft für Tragwerksplanung mbH

Tragwerksplanung

ebök Planung und Entwicklung GmbH

Bauphysik

Raible + Partner GmbH & Co. KG - Planungsbüro für Elektro- und Kommunikationstechnik

Energieplanung

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Wohnungsbau

  • Projektgröße:

    keine Angabe

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Baubeginn: 08/2015
    Fertigstellung: 07/2016

Projektbeschreibung

Planung und Realisierung eines Einfamilienhauses

Entwurfsidee

Auf einem lediglich 270qm großen Grundstück im Stuttgarter Haigst-Gebiet wurde ein schmales, den baurechtlichen Vorgaben entsprechendes Wohnhaus für eine 5-köpfige Familie errichtet.

Das reduzierte Gesamtkonzept zeigt sich in einer monolithischen Gebäudehülle mit auflösenden Gebäudeecken, die bewusst Ein - und Ausblicke in die Wohnbereiche zulassen und für unterschiedliche Lichteinfälle sorgen.

Konsequent werden die Materialien im Inneren auf Beton und Holz beschränkt. Wände, Boden und Decke bleiben unbehandelt in Beton sichtbar und werden durch die in Ortbeton bzw. Holz hergestellten Einbauten ergänzt. Sämtliche Leitungen wurden direkt in den Beton eingelegt, wie auch die Fußbodenheizung die direkt in den sichtbaren Ortbetonboden eingebaut wurde und so zur Betonkerntemperierung beiträgt (Sommer kühlen & Winter wärmen).

Das Haus erfüllt den KfW70 Standard und wird über eine Sole-Wärmepumpe als Langzeitspeicher unter dem Gebäude beheizt. Zeitgleich wird der sogenannte eTank auch mit den Kühllasten des Gebäudes beladen (Natural Cooling).

2017 - Hugo Häring Auszeichnung durch den Bund Deutscher Architekten BDA (Ba.-Wü.).


Würdigung der Jury

Es ist immer wieder erstaunlich, wieviel qualitätsvoller Lebensraum bei geschickter Planung auch auf kleinster Grundfläche entstehen kann:
Gerade einmal 270 Quadratmeter misst das Grundstück am Stuttgarter Haigst, das dem Architekten-Ehepaar für sich und seine drei kleinen Kinder zur Verfügung stand.
Hier haben sie untergebracht: einen Garten mit Pool und Terrasse, einen gepflasterten Vorhof samt Baum und Werkzeugschuppen, einen Autostellplatz und - nicht zuletzt - ein Wohnhaus, das keine Raumwünsche offen lässt.
Geschickte Raumdispositionen und intelligent gesetzte Öffnungen lassen das Haus im inneren um einiges größer wirken als es tatsächlich ist. Sogar für einen durchgehenden Lichtschacht vom Dach bis zum Erdgeschoss fanden die Architekten im schmalen Grundriss einen geeigneten Platz.
Konsequent beschränkt sich der Innenausbau dabei auf zwei Materialien: Beton und Holz. Nahezu sämtliche Einrichtungsgegenstände - angefangen bei der Garderobe im Eingangsbereich über die große Sitzbank im Esszimmer, die Küchenzeile, das elterliche Bett und die Schreibtische und Regale im Arbeitszimmer bis hin zu den Sanitärmöbeln der Bäder - sind als feste Einbauten ausgeführt. Auf Möbel im eigentlichen Sinne wurde - außer in den drei Kinderzimmern im ersten Obergeschoss - hingegen weitestgehend verzichtet: Im Essbereich gibt es ein paar Stühle, im Wohnzimmer steht ein Sofa samt Sofatisch. Diese absolute Reduktion wirkt klärend und trägt nicht unwesentlich dazu bei, die Kleinheit der Räume vergessen zu lassen.
Dazu erfüllt das "tiny house" den KfW 70 -Standard und wird über eine moderne Erdwärmepumpe beheizt und gekühlt.