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Award / Auszeichnung | 07/2017

Hugo-Häring-Auszeichnung 2017 BDA Kreisgruppe Freiburg/Breisgau Hochschwarzwald

Erweiterung Evangelische Hochschule Freiburg

DE-79114 Freiburg, Bugginger Str. 38

Auszeichnung

Evangelische Landeskirche Baden

Bauherren

Lamott.Lamott Architekten PartGmbB

Architektur

MBPK Architekten und Stadtplaner

Sonstige

SCHREIBER Ingenieure - Planungen im Bauwesen

Tragwerksplanung

SCHREIBER Ingenieure Systemplanung GmbH

TGA-Fachplanung

Bobran Ingenieure

Bauphysik

Neher Butz

TGA-Fachplanung

Stromlinie Mahler

Lichtplanung

faktorgruen

Landschaftsarchitektur

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Hochschulen, Wissenschaft und Forschung

  • Projektgröße:

    2.280m² (geschätzt)

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Baubeginn: 01/2013
    Fertigstellung: 09/2014

Projektbeschreibung

Die Evangelische Hochschule liegt in einem heterogenen städtebaulichen und sozialen Umfeld im Freiburger Ortsteil Weingarten.
Mit dem Neubau wurde das Ensemble der Bestandsgebäude funktional ergänzt und eine neue Adresse an der Bugginger Strasse geschaffen.
In seiner Höhe orientiert sich der Neubau an den vorhandenen Gebäuden.
Die Anbindung des Gebäudeensembles von der Bugginger Strasse wird durch neue, breite Zugänge und den neuen Eingangsplatz deutlich aufgewertet.
Dieser Platz nimmt die verschiedenen vorhandenen Wegeverbindungen der Umgebung auf und schafft einen belebten Aufenthaltsraum, der gleichermaßen für die Hochschule, wie für das angrenzende Stadtgebiet eine deutliche Aufwertung und Einladung darstellt.
Die gesamte Außenanlage ist Teil des Programms „soziale Stadt“ und wird in einem 2.BA ab Januar 2016 umgesetzt.

Auf einem sehr knapp bemessenen Grundstück war ein hierfür umfangreiches Raumprogramm zu realisieren. Darüber hinaus war ein sehr enges Budget vorgegeben.
Aus diesen räumlichen und finanziellen Vorgaben heraus entwickelt sich der architektonisch-baukörperliche und innenräumliche Konzeptgedanke: ein sehr kompakter, vertikal gestapelter Baukörper mit einfacher und minimierter Materialität.
Er vereint in einem Haus auf geringer Grundfläche unterschiedlichste Funktionen wie Cafeteria, Seminarräume, großer Hörsaal und Dozentenbüros.
Ein inszenierter Weg mit frei „eingehängten“ Treppenläufen und abwechselnden Foyerflächen verbindet rhythmisierend die Funktionalitäten und wird zum räumlichen Erlebnis auf dem Campus.
Die Materialität der Außenhaut aus hellen, großformatigen Betonfertigteilen und den horizontalen Lichtbändern schafft im Äußeren die gewünschte baukörperliche Einheit der unterschiedlichen Funktionen und thematisiert die Stapelung der Nutzungen.

Die vertikale Funktionsschichtung orientiert sich an funktionalen Abläufen, wie auch an der Ökonomie des Tragsystems:
- Der Hörsaal als stützenfreier Raum befindet sich oben. Dies ermöglicht eine leichte Ausbildung der Dachkonstruktion und verhindert eine aufwändige Verteilung der Lasten.
- Der Seminarbereich befindet sich in der Gebäudezwischenzone. Seminar- und Hörsaalbereich erhalten die nötigen Foyerzonen als Sammelbereiche.
- Die Cafeteria liegt am Platz und fungiert als offener Treffpunkt der Hochschule und der Nachbarschaft.
- Der Dozentenbereich liegt abseits des Hochschulbetriebs im Sockelgeschoss. Dies ermöglicht störungsfreies Arbeiten. Die Ebene ist als Drei-Bund-Anlage geplant, die Kernzone wird durch verglaste Trennwände belichtet.

Material und Konstruktion:
- Massive Betonfertigteilfassade als hochgedämmte, hinterlüftete Vorhangfassade (Passivhausstandard)
- Glasfassaden als Holz-Pfosten-Riegel Fassade in zimmermannsmäßiger Fertigung mit integrierten Lüftungsklappen, Fenstern und Blindpaneelen.
- Decken und Wände in Sichtbeton, (Freie Speichermassen/Energiekonzept)
- Bodenbeläge als geschliffene Gussasphaltestriche.
- Hölzerne Innenräume („Schwarzwaldstuben“/Weißtanne) kontrastieren mit rohen Betonflächen im Foyer.
- Dach mit extensiver Begrünung
- Weitgehend im inneren stützenfreies Bauwerk ermöglicht in Teilen Anpassung der Seminarbereiche

Ökologisches Materialkonzept:
- Holzverkleidungen aus Weißtanne aus heimischer Produktion (Schwarzwald), verbessert auch das Raumklima
- Sickerfähige Oberflächen der Außenanlagen z.B. wassergebundene Decken
- Begrüntes Dach (Retention etc.)

Innovationsgehalt:
- Umsetzung eines hohen architektonischen Anspruchs bei knappem Budget
- Entwicklung eines sehr ökonomischen Erschließungs- bzw. Fügungskonzepts mit integriertem, innovativen Fluchtwegekonzept in die Haupterschließung (Erlebnistreppenhaus als Fluchttreppenhaus)
- Vertikale Funktionsstapelung wird zum räumlichen Erlebnis: Saal muss oben sein wegen der Ökonomie des Tragwerks, hieraus entsteht das architektonische Leitmotiv: die vertikale Wegeinszenierung
- Kreativer Materialeinsatz bei äußerst knappen Budgets
- Passives Energiekonzept, Verzicht auf teure, aktive Anlagentechnik
- Einsatz von passiven Elementen: Nachtluftspülung in Verbindung mit offenen Speichermassen/Akustik weitgehend in den Wänden, Opake Flächen mit Passivhausstandard (Hohe Dämmstärke/3-Scheiben Verglasung)
- Innovatives, außen- und innenraumabhängig gesteuertes Quer-lüftungssystem
- Entwickeln einer gemeinsam mit der Stadt Freiburg finanzierten, zusammenhängenden Außenanlagen/Platz und Wegraumkonzeption im Rahmen der Stadtumfeldverbesserung: hierbei Beteiligung der Nachbarschaften
- Solarzellen optional.

Funktionalität für Studierende und Wissenschaftler
- Mensa /Cafeteria als Treffpunkt von Wissenschaftlern und Studierenden: Runder Tisch als Programm in lockerer Atmosphäre
- Foyer und Treppenräume als Kommunikationszonen
- Hörsaal mit allen techn. Ausstattungen/Interaktive Lehrmöglichkeiten mit den Studierenden in den Seminarräumen
- Sämtliche Seminarräume mit den üblichen techn. Ausstattungen: w-lan frei/interaktives Lehrplattformen, Beamer usw.
- Dozentenbüros mit eigener abgeschlossener, störungsfreier Zone. Hier als Einzelbüros gem. Vorgabe und Besprechungsraum bzw. kommunikativer Mitte