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Award / Auszeichnung | 07/2007

Bayerischer Wohnungsbaupreis 2007 „Neue Nachbarschaften“

FrauenWohnen in der Messestadt München-Riem

Preis

Zwischenräume Architekten + Stadtplaner GmbH

Architektur

Erläuterungstext

FRAUENWOHNEN eG MESSESTADT RIEM

FrauenWohnen eG ist eine junge von Frauen getragene Wohnbaugenossenschaft, die in der Messestadt Riem ihr erstes Wohnbauprojekt errichtet hat.


ERLÄUTERUNG GRUNDRISS- UND GEBÄUDEKONZEPT

Kommunikativer Wohnhof

Die Wohnanlage wird auf der Basis der kommunikativen Wohnvorstellungen von FrauenWohnen eG konzipiert. Zentrum ist der allseitig umschlossene, gemeinschaftliche Wohnhof. Er ist auf drei Seiten von einem Laubenganghaus umgeben, in der Höhe mit drei und fünf Geschossen gestaffelt. Der hohe Gebäudeflügel setzt die Straßenrandbebauung der nördlichen Wohngebiete fort, der markante Höhensprung von drei auf fünf Geschosse lässt die Anlage zu einer eigenständigen Bauform zusammenwachsen. Alle gemeinschaftlichen Bereiche sind dem Innenhof zugeordnet, alie privaten Räume und Freiflächen sind nach außen orientiert . Alle Balkone sind nach aussen gewandt, sie werden als durchgehende Loggienzone, vor Witterung und Einblicken geschützt , in das Gebäudevolumen einbezogen.

Eine besondere Ausformung erhält die vierte Hofseite, die zur Straße hin eine lebendige Schauseite bietet. Sie signalisiert das Thema Arbeiten + kommunikatives Wohnen. Hier liegen im EG die Gemeinschaftsräume mit Terrasse am Gartenhof, im OG Gästeapartment und Mietbüros.

Alle 50 Wohnungen sind barrierefrei vom Laubengang mit einem Aufzug erschlossen. Da langfristig nur wenige PKW-Stellplätze benötigt werden, wird die Tiefgarage auf der Basis von Garantieleistungen gegenüber der Stadt kleiner errichtet, jedoch für die Nachrüstbarkeit auf alle pflichtigen Stellplätze ausgelegt.

Die Anlage hat Passivhausstandard (KfW 40, Sicherung staatlicher Fördermittel), der mit kontrollierter Wohnraumlüftung, Solarbrauchwasserkollektoren und hochgedämmter Hülle erreicht wird.


Grundrisse und Nutzerbeteiligung

Für die BauherrIn wurde ein variables Planungskonzept unter Einbeziehung der NutzerInnengruppe entwickelt. Wohnungsschlüssel und Wohnungstypen wurden mit intensiver Beteiligung der WohngenossInnen der Mietgenossenschaft erarbeitet und an ihren konkreten Bedarf mit vielen kleinen Wohnungen angepasst. Die Wohnungen von 36 qm bis 73 qm , sind mit verschiedenen Modi (eigentumsorientierte Förderung EOF) gefördert und z.T. freifinanziert.

Die Schottenbauweise mit tragenden Stahlbetonwänden und nicht tragenden, hoch gedämmten Außenwänden stellte die erforderliche Flexibiltät über den Planungszeitraum sicher und erlaubte gleichzeitig den hohen Dämmstandard.

Die Grundrissgestaltung mit differenzierten Variationen des Typs 1-Person/2 Zimmer mit 45 qm und für 2 Personenwohnung mit 55 – 60 qm, ist das Ergebnis der Mitsprache jeder einzelnen Bewohnerin und sorgt für Individualität im gemeinsamen Rahmen der Grundstruktur. Auch bei den Ausbaustandards waren im vereinbarten Spektrum freie Wahl- und Gestaltungsmöglichkeiten angeboten.

Die Wohnanlage erlaubt eine barrierefreie Nutzung aller Bereiche. Alle Wohneinheiten entsprechen der DIN 18 025 T 2.



ERLÄUTERUNG DER SOZIALEN QUALITÄT

Zusammenarbeit mit Eigentümern, Bürgern, Initiativen und Mietern

Den Bewohnerinnen war die Beteiligung am Planungsprozess ein wichtiges Anliegen. Gewünscht waren als bauliche Voraussetzung für ein nachbarschaftliches Zusammenleben ein kommunikativer Innenhof und Gemeinschaftsräume.
Größe und Zuschnitt der Wohnungen richtet sich nach den individuellen Bedürfnissen bzw. Förderbestimmungen sowie den finanziellen Möglichkeiten der Bewohnerinnen.
Beim Innenausbau der Wohnungen konnten viele Einzelwünsche realisiert werden (Raumbreiten, Lage der Türen, Fußbodenbelag, Badewanne bzw. Dusche usw.).
Alle Wohnungen sind altengerecht und insofern zukunftsfähig für den großen Anteil älterer Frauen in der Wohnanlage.
Konzept ist jedoch die Mischung der Generationen, was sich u.a. in der gezielten Förderung von Wohnungen für alleinerziehende Mütter zeigt.


Besondere Merkmale des Wohnungsumfeldes

Die Gemeinschaftsräume werden vielfältig benutzt, teilweise mit Veranstaltungen als Anziehungspunkt für die Nachbarschaft.
Die Mietbüros sind für das Quartier offen und sollen mit zusätzlichen Nutzungen zu einer Aufwertung des Wohnumfeldes beitragen.



ERLÄUTERUNG DES ENERGIEKONZEPTS UND DES
UMWELTSCHONENDEN BAUENS

Das Energiekonzept erfolgte im Rahmen der KFW-40-Förderung

- Hochgedämmte Hülle
- Wärmeversorgung: Anschluß an Fernwärme unterstützt
durch Solarbrauchwasserkollektoren.
- Be- und Entlüftung: kontrollierte Wohnraumlüftung mit
dezentraler Luftansaugung und hocheffizienter
Wärmerückgewinnung


Nutzung regenerativer Energie

- Photovoltaikanlage: Vermietung des Daches an
GreenCity, die darauf eine Photovoltaikanlage erstellen
und betreiben wird.