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Nichtoffener Wettbewerb | 09/2017

Fuss- und Radwegbrücke über die Bahnanlagen

2. Rundgang

WilkinsonEyre Architects

Architektur

Ingenieurbüro Miebach

Bauingenieurwesen

Erläuterungstext

Das konzipierte Bauwerk liegt im „Baukorridor West“ und besitzt stadtseitig eine vorwiegend funktionale Aufgabe - die barrierefreie Anbindung der Bahnsteige und der Seepromenade. Der Seeseite der Bahnquerung kommt bewusst eine höhere gestalterische Bedeutung zu, da sie einen Aufenthaltsbereich und eine Landmarke im Naherholungsgebiet schafft.

Das Bauwerk besteht aus zwei gestuft blockverklebten Brettschichtholzträgern, die nahezu parallel verlaufen, sich jedoch von der Stadt Richtung See leicht voneinander weg krümmen und so die zweckmäßige Brückenbreite von 4,60 m auf 7,60 m im Bereich der auskragenden Aussichtsplattform erhöhen. In der Ansicht haben die Träger eine konstante Höhe von 72 cm oberhalb der vier V-förmigen Stahlstützen aus Rundrohren, die auf jedem Bahnsteig platziert sind. Zur letzten ebenfalls V-förmigen Stütze, die sich bereits außerhalb des Bahnhofes befindet, weiten sich die Brettschichtholzträger auf eine Höhe von 168 cm auf und verjüngen sich bis zur 10 m entfernten Kragarmspitze anschließend wieder auf 72 cm. Dabei besitzt die Brücke eine leichte Überhöhung, deren Bogen zum See hin leicht abfällt und mit der Aussichtsplattform waaggerecht ausläuft.

Beide rund 2 m breite Brückenträger sind mit Stahlquerträgern verbunden, die mittels Längssteifen aus Flachstählen eine orthotrope Konstruktion bilden. Die Brücke ist mit hochwertigen Granitplatten (z.B. Tittlinger Feinkorn aus dem Bayrischen Wald) ausgelegt. In dem Belag wird durch eine unterschiedliche Oberflächenbearbeitung der Verlauf der Hauptträger abgezeichnet. In der Breite der Brücke liegen drei Platten nebeneinander. Die äußeren Platten über den Trägern sind sandgestrahlt, während die Mittleren durch eine Rillenfräsung optisch abgesetzt werden. Die erforderliche Rutschsicherheit ist mit beiden Oberflächen gewährleisten. Die Belagsplatten sind auf einer Unterkonstruktion fixiert. Unterhalb der Fugen verlaufen Edelstahlrinnen, die anfallendes Regenwasser in ein Drainagerohr leiten, welches innenseitig neben den Trägern in einem Hohlkasten zur Wasser- und Medienführung verläuft und über die nordseitig anschließende Treppe ins Abwasser führt. Der Belag ist somit wasserdicht und schützt das darunterliegende Holztragwerk. Zusätzlich ist durch die Abstufung der Hauptträger eine Bewitterung durch Schlagregen ausgeschlossen, wodurch diese Querung zu einer geschützten Konstruktion im Sinne der DIN EN 1995-2 wird. Durch diese Einstufung ist eine Gleichwertigkeit zu anderen Baustoffen gegeben. Dies bezieht sich auf die Lebensdauer sowie auf den Wartungsaufwand.