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Award / Auszeichnung | 10/2017

Architekturpreis "Gebäudeintegrierte Solartechnik 2017"

HOF8

DE-97990 Weikersheim, Bachgasse 8

Architekturpreis

Preisgeld: 15.000 EUR

Klärle - Gesellschaft für Landmanagement und Umwelt mbH

Bauherren

architekturbüro KLÄRLE

Architektur

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Büro-, Verwaltungsbauten, Wohnungsbau

  • Projektgröße:

    keine Angabe

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Baubeginn: 01/2012
    Fertigstellung: 01/2013

Projektbeschreibung

Ökologische Gesamtsanierung einer landwirtschaftlichen Hofanlage im historischen
Ortskern Weikersheim-Schäftersheim zu einem mehrfunktionalen
Plusenergie-Gebäudekomplex.

Der Abbruch war bereits beschlossen, als das Areal erworben wurde. Der Verlust eines der letzten zusammenhängenden Höfe des Ortes konnte so verhindert und das brachliegende Gebiet revitalisiert werden.
Der ehemals landwirtschaftlich genutzte Bauernhof besteht aus einem Gebäudewinkel (Stall, Scheune und Remisengebäude) und einem freistehenden Wohnhaus. Die Bespielung der unterschiedlichen Gebäudeteile durch jeweils geeignete Nutzungen (das Planungsbüro im Bauernhaus, die Hebammenpraxis im ehemaligen Stall, die Wohnungen in der Remise, verbleibendes Scheunenvolumen für variable, allgemeine Nutzungen wie z.B. ein kleines Hofmuseum, Büroausstellung, Theaterproben usw.) ermöglicht ein hohes Maß an Lebendigkeit.

Beurteilung durch das Preisgericht

Das Bauen im ländlichen Raum ist von zahlreichen Herausforderungen bestimmt. Dabei ist die energetische Sanierung des Gebäudebestands unter Einsatz nachwachsender Materialien ebenso von aktueller Relevanz wie die Nutzung Erneuerbarer Energien zur dezentralen Wärme- und Stromerzeugung. Für dieses vielschichtige Aufgabenfeld, das auch Aspekte von innerörtlicher Entwicklung und demographischem Wandel zu berücksichtigen hat, leistet das Projekt „Hof 8” in einem ganzheitlich angelegten Konzept einen außerordentlichen Beitrag. Neben einem schlüssigen Nutzungsmix, dem Einsatz regionaler Produkte und der Wiederverwendung von Materialien wird bei dem Ensemble eines ehemals landwirtschaftlich genutzten Bauernhofs die Photovoltaik (80 kW) vollflächig in die Dachflächen integriert. Dabei wird konstruktiv eine eher konventionelle Aufdach-Montage gewählt, die jedoch bei der insgesamt 550 m2 großen Solaranlage durch die sorgfältig detaillierte Behandlung der Dachränder besticht.
Die beim Übergang unterschiedlicher Dächer partiell entstehenden Restflächen sind mit farblich angepassten Blechen harmonisch ergänzt. Auch verdeutlicht die Kombination mit bestehendem Bruchsteinmauerwerk und neuen Holzfassaden die gestalterischen Potentiale marktüblicher Solartechnik.
Beim „Hof 8“ gelingt eine selbstbewusste Sanierungsmaßnahme, bei der eine Grundwasserwärmepumpe sowie Batteriespeicher und Elektromobilität Bestandteile eines integralen Energiekonzepts für den Plusenergie-Gebäudekomplex sind, das perspektivisch auch die Nachbarn einbezieht. Die Arbeit setzt für eine nachhaltige Weiterentwicklung des ländlichen Raumes wertvolle Impulse und zeigt, dass Photovoltaik zu einem ganz selbstverständlichen Baumaterial einer Gebäudesanierung werden kann.