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Nichtoffener Wettbewerb | 12/2017

Hochschule für angewandte Wissenschaften in Hof, Neubau des Zentrums für Wasser- und Energiemanagement (IWE)

Anerkennung

Preisgeld: 5.000 EUR

Reinhard Bauer Architekten

Architektur

Peter Corbishley Modellbau

Modellbau

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Entwurf ist zwischen dem iisys–Gebäude und dem Studierendenwohnheim städtebaulich gut eingebunden und nimmt die bestehende Gebäudeflucht sinnvoll auf. Eine Erweiterungsfläche ist dargestellt, wobei allerdings die verbleibende Grundstücksfläche effizienter genutzt werden kann. Dennoch wird für das Baufeld mit dem Gebäudekörper eine strukturierte Nutzung erreicht, die generell eine Erweiterung ermöglicht.

Die Erschließung erfüllt die Anforderung an die Anbindung zur Albert-Einstein-Straße und nimmt die bestehende Zuwegung zwischen dem iisys und dem Baufeld zielführend für die Anlieferung auf. Der Höhensprung im Gelände ist ebenfalls gut in der geplanten Erschließung berücksichtigt. Der Wendekreis (Lkw) zur Anlieferung der Technikhalle ist umfänglich geplant.

Bei der Außenfassade ist der technische Aspekt des Sichtbetons positiv zu bewerten. Ebenso stellt die „Regal-Konstruktion“, die für Experimente genutzt werden kann, einen interessanten Bezug zur Planungsaufgabe dar. Kritisch zu bewerten ist dabei, dass die Experimentierfläche zugleich als Verschattung dienen soll. Sollte die Experimentierfläche nicht belegt sein, existiert an der Südfassade kein Sonnenschutz, was sich negativ auf die Bauphysik des Gebäudes auswirkt.

Der Eingangsbereich ist wenig einladend gestaltet und ist zudem im anschließenden Flur mit den beiden Treppenhäusern und dem Wärmespeicher im Erdgeschoss unzureichend natürlich belichtet. Im Zugangsbereich sind Funktionsräume untergebracht und verhindern die Verfügbarkeit von möglichen Kommunikationsflächen. Arbeits- und Büroräume liegen weit voneinander entfernt. Dies führt im Arbeitsalltag zu langen Wegen. Die geforderten Flächen für Eisspeicher, Server, Gabelstaplerstellplatz, Müllraum u.v.a. fehlen komplett, so dass die Anforderungen der Aufgabe nur bedingt erfüllt sind. Die Erschließung zum Dachgeschoss (Technikflächen) ist mangelhaft dargestellt, allerdings ist eine Begehbarkeit nach einer Überarbeitung wohl möglich.

Die massive Baukonstruktion wird positiv gesehen. Die natürliche Belichtung der Funktionsräume durch die Fensterbänder ist gut gewährleistet. Zudem ist damit eine flexible Innenraumgestaltung möglich. Dies ist für die Nutzung sehr positiv zu sehen. Die Aufnahme der Dämmebene in das sichtbare technische Gebäudekonzept ist für die gestellte Planungsaufgabe einleuchtend.
Die Wirtschaftlichkeit der Gebäudehülle ist durch die kompakte Hülle und durch das gewählte Material positiv zu betrachten. Durch die Staffelung und oft unklare Zuordnung der Funktionsräume wird mit einem hohen technischen Aufwand gerechnet, welcher sich im Lebenszyklus des Gebäudes widerspiegelt. Der hohe Anteil bei den Verkehrsflächen stellt keinen Lösungsansatz für ein innovatives Hochschulgebäude dar, da hier kaum Kommunikationsflächen realisiert werden können.

Die bauplanungs- und bauordnungsrechtlichen Vorgaben sind weitestgehend eingehalten. Die Abstandsflächen zur Nachbarbebauung ist berücksichtigt und das Baufeld wird im südlichen Bereich effizient genutzt. Das Thema Barrierefreiheit ist im Innenraum gut gelöst.

Beide vorgesehene Treppenhäuser führen lediglich in den Flurbereich ins Erdgeschoss und erfüllen damit nicht die Anforderungen. Hierfür erforderliche Kompensationen sind nur bedingt realisierbar. Somit ist die Funktion der notwendigen Treppenhäuser nur mangelhaft dargestellt. Generell ist die Anordnung der Labore auch aus technischer Sicht zu prüfen. Leider fehlt die Darstellung der technischen Erschließung und die knappe Darstellung des Energiekonzeptes lässt keine fundierten Aussagen des Preisgerichts zu.