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Nichtoffener Wettbewerb | 01/2018

DER ANDERE PARK - Grünes Band des Wissens für die Campbell Barracks

1. Preis / 2. Stufe / Zuschlag

Studio Vulkan Landschaftsarchitektur

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Als neuer Identitätsträger für den ‘Anderen Park‘ wird der ,Park der Begegnung‘ vorgeschlagen, welcher ‚Park‘ und ‚Kommunikationsplattform‘ in einem einzigen Gefäss vereint. Das Thema Begegnung steht für allerlei Arten von dynamischen Auseinandersetzungen, denn Kommunikation erzeugt Wissen. Der Park fördert Dialoge und dient als Katalysator von Synergien zwischen der vielfältigen, heterogenen Nutzerschaft: Kreativität trifft auf Forschung, der Alltag auf das Besondere, Quartierbewohner auf Besucher.
Der Park ist pragmatisch und romantisch zugleich: Ein funktionales, belebendes und dynamisches Strassennetz wird von poetischen und atmosphärischen Orten durchwoben. Das Netzt setzt die unterschiedlichen Orte in Beziehung zueinander und fördert den lebendigen Austausch der einzelnen Orte. Jeder Ort bietet eine spezifische, fantastische und reichhaltige Welt von Nutzungen und Begegnungen. Die Essenz der einzelnen Orte wird herausgeschält, verschärft und zusammen mit der Beteiligung zu aneigenbaren Freiräumen entwickelt.

Die Begegnungen des Parkes: sozial, historisch, kontextuell

Soziale Begegnung: Maximierung von Begegnungsgefässen aller Art
Die individuellen Räume des neuen Parks erfüllen eine Vielzahl an Leistungen. In der Begegnung der Menschen, die die unterschiedlichen Räume nutzen, liegt der Schatz, den es zu bergen gilt. Eine möglichst heterogene Nutzerschaft soll an möglichst vielen Orten belebende Impulse erfahren. Der zentrale Gedanke des Netzes aus Strassen und Wegen mit darin eingewobenen Plätzen und Parks wird in diesem Sinn zum Möglichkeitsraum.


Historische Begegnung: Umdeutung und Verfremdung statt verbleiben und verneinen
Nur eine aktive Auseinandersetzung mit der Geschichte des Ortes, die geprägt ist von Macht und Krieg, schafft die Grundlage für eine Transformation. Das Projekt zielt darauf ab, die überaus präsenten hierarchischen Strukturen zu decodieren und der Bevölkerung zurückzugeben. Herrschafts- Strukturen und Symbole wie Eiche, Adler oder Überwachungskameras treten neu als Skulpturen, Vogelhäuser, Spieldächer oder Informationstafeln auf.

Kontextuelle Begegnung: Aktivierung der Schnittstelle Park und Umfeld
Die Einwebung des einst verbotenen Areals in seinen Kontext findet durch unterschiedliche, ortsspezifische Massnahmen statt wie durch Infrastruktur, Freiraumnetz, Sichtbeziehungen und Entrées.


DIE DREI EBENEN DES PARKES: NETZ, ORTE, GEWEBE

Das Netz. Verbindet und schafft Bezüge zwischen Menschen, Orten, Geschichte und Kontext
Das unhierarchisch Netz ist Förderband, Aufenthalts- und Begegnungsort zugleich. Ein Belag aus Recyclingbeton, in dem die vorhandenen Betonsteinbeläge in geschredderter Form Wiederverwendung finden. Die leicht rote Einfärbung nobilisiert das Netz zeichenhaft als Kit des Gebietes.
Street Life: Netz bündelt Menschen. Der Strassenraum ist der öffentlichste Ort einer Siedlung. Weitgehend von Durchgangsverkehr befreit, schafft das Netz als gelebter Raum ein Austausch- Potential bewusster oder zufälliger Art.
Memory Lane: Netz sammelt Artefakte. Entlang des Netzes lassen sich die verschiedenen Artefakte im Sinne einer ‘Memory Lane’ erleben.
Gestalterische Elemente des Netzes. Der Netzbelag wird zeichenhaft von Rigolen und diverse Ausstattung begleitet. Der Umgang mit Wasser wird so zum erlebten Alltag.

Die Orte: Entfalten differenzierte und prägnante Atmosphären
Eingewoben und gerahmt in das verbindende Netz entsteht eine Vielfalt von Orten mit unterschiedlichen Atmosphären, Bedeutungen und Nutzungen. Jeder Ort kann so innerhalb des Systems sein Wesen voll entfalten und bleibt gleichzeitig Teil eines Ganzen. Die Orte bestehen aus Icons, die eine weitereichende Ausstrahlung besitzen (Bürgerpark, Kulturmarkt, Forum, Lounge und Römerstrasse) und den Adressen (Chappel Garden und Vitrine) und dem Quartiersgarten.

Das Gewebe: bindet die Gebäude mit deren Nutzung an das Netz und stimuliert einen lebendigen Austausch auf dem Areal. Innerhalb des Areals bezeichnet das Gewebe die zwischen Netz und Gebäude eingespannten privaten Freiflächen. Sie binden die Gebäude mit deren Nutzungen an das Netz an und befeuern über einen gewünschten individuellen Ausdruck der Nutzungen in den Gebäuden den lebendigen Austausch auf dem Areal.

SPIELKONZEPT

Der Park mit seinen spezifischen Orten schafft starke unterschiedliche Kulissen, die als ‚Katalysatoren der Imagination’ für das Spielen den Kinder dienen. Das Spielkonzept bietet ein Ensemble von fünf Hauptorten, die je eine andere Art das Spielens und Verweilens in den Vordergrund stellen. Darüber hinaus verstehen sich alle Orte im Sinne einer Mehrfachkodierung als Spielorte, z.B. eignet sich das Netz für Bewegungsspiele, der Boden des Kulturmarktes als Maltafel und Ort für Kinderkunstprojekte oder die offene Wiese des Bürgerparks für diverse Kinderspiele.

VEGETATION

Eine neue, lockere Schicht von Bäumen schafft einen optisch zusammenhängenden Parkraum der die Strenge des Rasters bricht und die Orte räumlich zusammenbildet. Die gewählten Arten basieren auf dem Bestand und schreiben ihn weiter.
Als Referenz zum bestehenden Eichenbestand im Süden des Areals sowie im Sinne der Decodierung bilden amerikanische und europäische Eichenarten die Leitarten. Pro Ort wird eine sekundäre Art hinzugefügt und verleiht dem Ort so eine eigenständige Atmosphäre.