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Award / Auszeichnung | 11/2017

Auszeichnung guter Bauten 2017 des BDA Linker Niederrhein

MINTO

DE-41061 Mönchengladbach

Auszeichnungen

kadawittfeldarchitektur

Architektur

Unibail - Rodamco

Bauherren

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Groß- und Einzelhandel

  • Projektgröße:

    keine Angabe

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Baubeginn: 01/2012
    Fertigstellung: 01/2015

Projektbeschreibung

BRIEF Fassadengestaltung für ein Shopping Center in der Mönchengladbacher Innenstadt | ADDED VALUE Die horizontal geschichtete Fassadengliederung reagiert auf die räumlichen und topografischen Gegebenheiten der Umgebung und bietet spezifische räumliche Antworten.

Das neue Handels- und Dienstleistungszentrum auf dem Areal des ehemaligen Schauspielhauses definiert die „neue Mitte“ der Stadt. Das großvolumige Gebäude wird in geschossweise gestaffelte, mäandrierende Fassadenbänder gekleidet, deren dreidimensionale Ausformung differenziert auf die unmittelbare stadträumliche Umgebung reagiert. In weichen Schwüngen lenken die vertikalen Lamellenbänder die Aufmerksamkeit der Passanten auf die Eingänge des Hauses, lassen Terrassen und überdachte Freiräume entstehen und thematisieren so die Funktion der Fassade als Schnittstelle zwischen Gebäude und Stadtraum. Die stark ansteigende Topographie des umgebenden Geländes wird zur inneren Organisation des Shoppingcenters genutzt und ermöglicht die ebenerdige Erschließung von drei der insgesamt vier Geschosse. Die Eingänge öffnen sich großzügig zum Stadtraum und laden zur Erkundung des urbanen Raumgefüges im Inneren ein. Grundelement der Fassadenbänder sind vertikale Keramik-Lamellen in elf unterschiedlichen Farbtönen, die in einer niederrheinischen Manufaktur produziert werden. In Anlehnung an den regional typischen Feldbrandklinker ergänzen sie mit ihrem dezenten Farbspiel die Koloratur der Stadt.

Beurteilung durch das Preisgericht

Der eingereichte Beitrag des Büros kadawittfeldarchitektur bezieht sich ausschließlich auf die Fassade des ortsprägenden Einkaufszentrums. Die Auszeichnung nur hierauf zu reduzieren wird dem Projekt jedoch nicht gerecht. Es handelt sich um ein imposantes Stück Architektur, welches gleichermaßen durch innen- wie auch außenräumliche Qualitäten überzeugt. Beide Aspekte sind bestens aufeinander abgestimmt, sodass sich die 26.000 qm große Verkaufsfläche selbstbewusst, aber zugleich harmonisch in das städtische Umfeld integriert.

Für jedermann nachvollziehbar wird die vorgefundene Topografie thematisiert. Die differenzierte, horizontale Gliederung des Baukörpers vermittelt so geschickt zwischen den unterschiedlichen Höhenniveaus im direkten Umfeld.

Konsequent wird die Topografie der Stadt/des Hauses auch zum Thema der Fassade. Scheinbar spielerisch werden hier Höhenlinien mit Vor- und Rücksprüngen erzeugt, die dazu führen, dass sich die enorme Baumasse wie selbstverständlich in sein Umfeld einfügt. Hierbei wirkt nichts aufgesetzt. So werden die scheinbar frei schwingenden „Höhenlinien“ geschickt funktionalisiert: mal schützendes Dach oder Terrasse zum städtischen Raum, mal Werbeträger oder akzentuierter Eingang zum Einkaufszentrum. Die Materialisierung und Farbgestaltung der Fassade mit seinen prägenden Keramik-Lamellen in erdigem Farbkanon überzeugt hierbei in besonderer Weise.

Das Projekt zeigt auf eindrucksvolle Weise, dass Einkaufszentren im gewachsenen, innerstädtischen Kontext nicht auf eine eigene Identität verzichten müssen. So können sie bei sensibler Interpretation und angemessener Reaktion auf den Standort zum starken Impulsgeber mit besonderer Identität für den jeweiligen Stadtteil werden.