Für die Bauten von Peter Haimerl kann man viele Begrifflichkeiten bemühen: faszinierend, unkonventionell, speziell bis subtil. Oder anders gesagt: Projekte, die die Grenzen überschreiten, ohne Kompromisse. In der Jubiläumsfolge der JUNG Talk Podcasts haben die Macher/-innen nun mit Peter Haimerl über die Themen und Herausforderungen der Zukunft diskutiert – angefangen beim allgegenwärtigen Schlagwort Nachhaltigkeit. Allzu oft dient der Begriff einseitigen Geschäftsinteressen. Für Haimerl ist die Wahl eines Materials jedoch vor allem mit der Geschichte des Ortes und der Region verbunden. Die materielle Verwendung und Verarbeitung machen den Wert eines Gebäudes aus und sichern ihm über einen langen Zeitraum gleichermaßen ideelle Präsenz. Auch der Begriff der Einfachheit per se kann in Haimerls Augen nicht die Lösung für die Herausforderungen der Zukunft sein. Denn Komplexität ist wichtig und bietet die Freiheit, keine Kompromisse eingehen zu müssen. 

Zum Podcast „Gehe keine Kompromisse ein!“

 

JUNG Architecture Talk Podcasts
Peter Haimerl ist einer von mittlerweile 150 Gästen, die mit JUNG im Rahmen der JUNG Talk Podcast-Reihe über das Bauen, über Digitalisierung und Technologie, über Beruf und Berufung, Strategien und den Willen, die Welt zu verändern, gesprochen haben. Auch nach 150 inspirierenden Gesprächen will JUNG weiterhin wissen, was die Branche bewegt.

Zum Beispiel im Gespräch mit Tobias Wulf, der Strategien für die Bewältigung der „Komplexität des Einfachen“ sucht und findet, indem er einen klugen Umgang mit unseren endlichen Ressourcen propagiert, ohne die Offenheit und Neugier für Neues zu verlieren. Aber auch in den Worten von Max Otto Zitzelsberger, die erstaunen und zugleich beruhigen, wenn er sagt: „Mehr ist besser als weniger. Groß ist besser als Klein. Neu ist besser als Alt. Das ist unser Glaubensbekenntnis. Interessant ist, dass wir aus unseren Fehlern nicht lernen.“ 

Auch Titus Bernhard diskutiert als Provokateur wider Willen über die Frage, wie der Spagat zwischen gesellschaftlicher Relevanz, sozialer Verantwortung und hohem handwerklichen und ästhetischen Anspruch gelingen kann. Eine Antwort darauf gibt Julia Erdmann mit dem einfachen Aufruf „Hinterfragt den Status Quo!“ Denn oft wird einfach drauflosgebaut, ohne Fragen zu stellen. Was dabei herauskommt, sehen wir landauf, landab. Wie also lassen sich Stadt, Gebäude und Räume, die eine große Qualität und Bedeutung für die haben, die sie nutzen, anders denken? Mit anderen Worten: gute Orte schaffen, die auch langfristig einen Wert haben?

Ins Leben gerufen wurde das Podcast-Format von JUNG im Frühjahr 2020, als die Pandemie zum Rückzug ins Private zwang. Aus einem Testballon, mit Online-Gesprächen eine alternative Möglichkeit für den Austausch zu schaffen, ist einer der bekanntesten und größten deutschen Architektur-Podcasts geworden. Und das Beste daran: Auch nach 150 Folgen gehen dem JUNG Talk Team die Gesprächsthemen nicht aus. Der Blick hinter die Kulissen und die Strategien, den verschiedenen Herausforderungen der Zukunft zu begegnen, ohne den Menschen aus dem Auge zu verlieren, ist Inspiration und Ansporn zugleich. „Make more of it!“

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