Viertelszentrum in Königswiesen Nord

Der Entwerfer stellt einen klar gegliederten Wohnungsbau in Zeilenanordnung auf den Einzelhandelssockel, dessen Außenkanten er geschickt mit übergreifenden Treppenhäusern rhythmisiert. Dadurch erreicht er, dass der öffentliche Raum entlang des Gehweges bereichert wird. Die Wohnungen des Bereichs der Realteilung sind über eine von oben belichtete Fuge sinnvoll vom restlichen Baukörper getrennt. Er könnte durch eine Ausweitung nach Westen zusätzlichen Raum für den Wohnungsbau über dem Einzelhandelsgeschoss gewinnen.

Die Höhenentwicklung bietet eine der Umgebung angemessene Baumasse; die gewählte Geschosszahl führt jedoch dazu, dass die vom Auslober gewünschte Wohnfläche um insgesamt 3.800m² unterschritten wird. Eine Erhöhung der Wohnbauflächen könnte gegebenenfalls im Rahmen einer Überarbeitung im Norden zum Vorplatz hin erreicht werden.

Der Vorplatz zum Viertelszentrum im Kreuzungsbereich bietet gute Möglichkeiten für Außenaktivitäten im Quartier, der Einzelhandelsbereich ist schlüssig organisiert. Allerdings ist die vorgeschlagene interne Anlieferung über einen einzigen, dezentral gelegenen Lastenaufzug nicht ausreichend. Das Kundenparken im Split-Level-Typ führt dazu, dass ca. die Hälfte der Parkplätze nicht höhengleich an die Handelsgeschosse angebunden ist.

Es wird bedauert, dass das Potenzial des unmittelbar angrenzenden Parks mit der städtebaulichen Konzeption nicht aufgenommen wird. Positiv wird die gleichrangige Orientierung der Wohnungen nach Südwesten gesehen, die keine Rückseiten entstehen lässt. Bauordnungsrechtlich ließe sich der Entwurf zu den Außenbereichen im Wesentlichen umsetzten, im Innenbereich der engstehenden Zeilen wäre ggf. im Bebauungsplanverfahren nachzuweisen, dass eine ausreichende Belichtung und Besonnung für die Wohnungen gewährleistet ist.