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Einladungswettbewerb | 01/2015

Platzgestaltung des Gradlanger

1. Preis

riccione architekten

Landschaftsarchitektur

DnD Landschaftsplanung

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Die Platzgestaltung verbindet alte und neue Architektur und verknüpft den umliegenden Stadtraum mit der neugeschaffenen Mitte. Da Bewegung ein wesentliches Moment des öffentlichen Freiraums ist, werden die Bewegungslinien und der Raumfluss zum gestaltgebenden Element. Entlang dieser Linienstruktur wird der Platz in den Wohnungen vorgelagerte, ruhigere und den von Durchwegung geprägte Bereiche zoniert.

Oberflächengestaltung
Zwei durch helle Betonbänder getrennte, unterschiedlich raue Oberflächen gliedern den Platz in Bewegungs- und Aufenthaltszonen. Ein Pflasterbelag umspült primär die bestehenden Gebäude und vernetzt die Platzmitte mit den angrenzenden Strassenbereichen. Ein heller homogener, befestigter, wasserdurchlässiger Oberflächenbelag aus festem Kies (Saibro) ermöglicht eine richtungslose Aufbringung.

Höhenabwicklung
Die höhenmäßig vorgegebenen Anknüpfungspunkte werden aufgenommen und entsprechend den Vorgaben der Feuerwehr wird das Gefälle weitgehend frei von Stufen und Höhensprüngen verlaufend abgewickelt. An markanten Stellen erheben sich die hellen Betonbänder zu Mauern und schaffen so klare Übergangsbereiche zu den Gebäuden.

Bespielung und Ausstattung
Ein wichtiger Anziehungspunkt ist das Cafe mit seinem Gastgarten. Ergänzend dazu bieten die Mauern und die Rundbank Sitzmöglichkeiten. Ein Brunnenbecken mit Frischwasserzuleitung sorgt für Erfrischungsmöglichkeiten. Die freie Mitte schafft Platz für Konzerte und Märkte sowie andere festliche Veranstaltungen.

Beurteilung durch das Preisgericht

Das Projekt schafft auf eine überzeugende Art und Weise eine Gestaltung und Zonierung des öffentlichen Raumes: Eine großzügige mittlere, freie öffentliche Platzzone wird durch ein mäandrierendes Betonband von der halböffentlichen, den Häusern mit ihren Zugängen zugeordneten, teilweise begrünten Zone getrennt.
Die klein gehaltenen Grünzonen, teilweise baumbestanden, lassen eine Erinnerung an den vormals hier existierenden Anger aufkommen.
Mit diesem einzigen Element, diesem mänandrierenden Betonband, werden alle baulichen Fragen gelöst:
Es nimmt Höhenunterschiede auf, trennt öffentlichen von halb öffentlichem Raum, trennt die gewollt unterschiedlichen Oberflächen und wird letztendlich zum Sitzmöbel. Ein Brunnen im Norden sowie eine gerundete Sitzmöglichkeit im Süden werden als einzige fixe Platzmöblierungen vorgesehen.
Dem Projekt wohnt eine identitätsstiftende Qualität inne: Durch das bewusste Einweben von kleinflächigen Grünzonen wird auf Qualität des Ortes („Anger“) reagiert und zudem ein attraktiver städtischer Platz geschaffen.
Das Projekt sieht eine geringfügige Kürzung der Kirchenmauer vor; der Aufgang aus der Tiefgarage – offensichtlich nicht entwerferisch behandelt - wird nur schematisch, als an die „neue Post „ angebauter Baukörper dargestellt – die Jury beurteilt dieses Andocken als städtebaulich und gestalterisch problematisch.