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Gutachterverfahren | 10/2015

Neubau einer Moschee

Ansicht Südost

Ansicht Südost

2. Preis

Preisgeld: 3.000 EUR

Architekturbüro Paul Böhm

Architektur

Erläuterungstext

Städtebau
Der Baukörper der neuen Ahmadiyya-Moschee in Leipzig steht auf einem markanten Eckgrundstück. Der Baukörper erhebt sich über einen Sockelbereich und dreht sich aus der Straßenflucht heraus in Richtung Mekka. Der Sockel selbst jedoch zeichnet die Straßenflucht nach. Die Gebäudehöhe orientiert sich an der Nachbarbebauung, während sich die Höhe der Minarette auf die skulpturale Gesamtform des Baues bezieht, ohne das städtebauliche Gefüge zu verlassen.

Der Bau
Direkt von der Straßenecke erhebt sich eine großzügige Treppe auf ein erhöhtes Niveau. Der erhöhte Platz dient als erste Stufe, als Vorplatz vor dem Eintritt in die Moschee. Er ist nach wie vor Teil der Stadt, bietet aber gleichzeitig einen der urbanen Hektik der Stadt entrückten Bereich. Er ist Treffpunkt für die Gemeinde und alle, die an dem Gemeindeleben Interesse haben. Ein Brunnen, Sinnbild für Leben und Reinheit, bildet das Zentrum dieses Platzes und lenkt gleichzeitig in das Foyer des Gebetsraums. Das durch eine Faltwand abtrennbare Foyer ist in einen Straßenschuh- und einen Barfußbereich unterteilt. Diese Bereiche werden im Boden dadurch markiert, dass der Platzbelag, der in das Foyer hineingeführt wird, von einem Teppichbelag abgelöst wird. Seitlich werden die Regale für die Schuhe angeordnet. Vom Foyer aus erreicht man über einen Bereich mit WCs und einem Waschraum für die rituelle Waschung die Gebetsräume für die Männer und die Frauen. Diese Räume sind durch eine Glaswand
getrennt, die in den unteren Bereichen durch Bedruckung oder Bemalung blickdicht wird.
Im oberen Bereich löst sich diese Bemalung auf, so dass die beiden Räume zu einer Einheit verschmelzen. Vielleicht kann diese Wand sogar mobil sein (Faltwand), so dass beide Räume bei größeren Veranstaltungen zusammengeschaltet werden könnten. Die Kibla-Wand hat zwei Mehrab-Nischen, eine für die Männer und eine für die Frauen. Diese Nischen entwickeln sich aus einer Wandscheibe heraus und wölben sich über dem jeweiligen Gebetsraum zu einer Kuppel. In die Ostwand ist schablonenhaft ein Fenster bündig in die Wandfläche eingearbeitet, das eine stilisierte Blume darstellt.*

Ostwand
Der Sockelbereich nimmt unter dem Platz die Garagen auf. Unter dem Hauptbaukörper sind der Versammlungsraum und die Bibliothek so angeordnet, dass auch diese Räume miteinander zusammenzuschließen sind und als großer Versammlungsraum genutzt werden können. Die Bibliothek hat Buchregale, die sowohl frei in den Raum als auch an einer Seite zusammengeschoben werden können, um den Raum vielfältig nutzbar zu machen. Die Wohnung des Gemeindevorstehers ist dem hellen, ruhigeren Bereich des Grundstücks zugewandt. Ihm vorgelagert befindet sich ein Garten, der diesem Bereich durch eine niedrige Hecke zur Straße hin etwas Privatsphäre gibt. Die Bäume, die sich im hinteren Bereich des Grundstücks befinden, sollten weitestgehend erhalten bleiben.
Wir stellen uns den Bau in einem ganz hellen Leichtbeton vor, der es erlaubt, einen einfachen, monolithischen Wandaufbau zu realisieren. Dadurch würden hochwertige Oberflächen geschaffen, die auch innerhalb des Budgets realisierbar wären.
Lageplan

Lageplan

Grundriss Erdgeschoss

Grundriss Erdgeschoss

Grundriss Obergeschoss

Grundriss Obergeschoss

Längsschnitt

Längsschnitt

Querschnitt

Querschnitt

Ansicht Nordwest

Ansicht Nordwest

Modell Foto

Modell Foto