modgnikehtotsyek
ALLE WETTBEWERBSERGEBNISSE, AUSSCHREIBUNGEN UND JOBS Jetzt Newsletter abonnieren

Nichtoffener Wettbewerb | 10/2016

NEUBAU WOHNHAUS FREIHOFSTRASSE Wohnhaus für soziale Zwecke

Grundriss Erdgeschoss und Umgebung

Grundriss Erdgeschoss und Umgebung

Teilnahme

Ernst Niklaus Fausch Partner AG

Architektur

Cadrage Landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

HKP Bauingenieure AG

Bauingenieurwesen

HEFTI. HESS. MARTIGNONI. Aarau AG usic

Bauingenieurwesen

Abicht Gruppe

TGA-Fachplanung

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Projektverfasser schlagen eine Situierung mit einem dreiecksförmigen Baukörper mit 20 Wohnungen vor, welcher die südöstlich bestehende Überbauungsstruktur geschickt auffängt und gegen die grossmassstäblichen Gewerbebauten in selbstverständlicher Art und Weise abschliesst. Durch die gewählte Setzung des 4-geschossigen Bauvolumens entsteht ein gut gestaltbarer Ausseraum, welcher den Erhalt der drei markanten Bäume, insbesondere der schützenswerten Rosskastanie, ermöglicht. Den Projektverfassern gelingt es, den Aussenraum mit hoher Qualität aber zurückhaltend zu gestalten. Ein einfaches Wegnetz, welches vom Eingangsbereich rund um das Gebäude bis hin zum Spielplatz und Aussengemeinschaftsbereich führt, optimiert für die Bewohnerinnen und Bewohner die Nutzungsmöglichkeit der unbebauten Fläche.

Die Erschliessung des Grundstücks erfolgt an der Stelle der heutigen Zufahrt. Unmittelbar bei der Einfahrt sind 12 oberirdische Parkplätze angeordnet. Die genaue Berechnung der Pflichtparkplatzzahl bedingt allerdings 18 Plätze (16 Bewohner-Parkplätze und 2 Besucher-Parkplätze). Unter Anwendung der angedachten Dienstbarkeits-Vereinbarung mit dem Nachbargrundstück (Kat.Nr. 11783) können die fehlenden 6 Plätze problemlos ergänzt werden.

Über den strassenseitigen Vorplatzbereich gelangt man in das Treppenhaus mit dem innenliegenden Verteilkorridor. Die geschickte Anordnung des Vorbereichs mit Treppe und
Lift ermöglicht eine natürliche Belichtung über alle Geschosse. Der zentrale Verteilkorridor, gut konzentriert und bescheiden in seinem Ausmass, erschliesst pro Geschoss fünf Wohnungen. Die 3½-Zimmer- und die 4½-Zimmer-Wohnungen sind in den Ecken des dreieckigen Fussabdrucks, die 2½-Zimmer-Wohnungen jeweils dazwischen situiert.

An den Gebäudeecken, sind die gut dimensionierten Balkone der grösseren Wohnungen derart angeordnet und gestaltet, dass die für eine optimale Nutzung notwendige Rechteckigkeit gewährleistet ist. Die Balkone der Kleinwohnungen (2 ½-Zimmer-Wohnungen) entwickeln sich längs den Fassaden; sie sind in ihren Ausdehnungen etwas allzu bescheiden dimensioniert.

Die Projektverfasser haben die Wohnungen derart gestaltet, dass sie in ihrer Grösse zwar an der unteren Grenze liegen, aber dennoch in ihrer Funktionalität zu bestehen vermögen. Einzig die Schlafräume der 2½-Zimmer-Wohnungen sind mit gut 12.0 m2 zu bescheiden dimensioniert. Die gewählte Grundriss-Struktur ist über alle Geschosse gleich gestaltet und lässt durch die Anordnung der geschickt situierten «Schaltzimmer» unterschiedliche Wohnungsschlüssel zu. Damit ist die geforderte Variabilität, mindestens in der Planungsphase, gewährleistet.

Die Mischbauweise mit tragender Innenwandstruktur und nicht tragender Aussenwandkonstruktion aus Holzelementbau mit hinterlüfteten Welleternitplatten ist sowohl konstruktiv als auch gestalterisch gut gewählt. Es kann eine gute Beständigkeit erwartet werden. Schacht- und Tragkonzept sind sorgfältig ausgearbeitet. Die Nasszonenbereiche sind konzentriert geordnet und liegen über alle Geschosse konsequent übereinander.

Die Anstrengungen für ein ressourcen- und klimaschonendes Bauen werden erkannt, auch wenn die Zielwerte nach dem SIA-Effizienzpfad Energie im Sinne der 2000-Watt-Gesellschaft noch nicht erreicht, jedoch erreichbar sein sollten. Der Gebäudekörper hat eine klare Struktur; die gute Kompaktheit, die gewählte Mischbauweise und der Fensteranteil sind sinnvoll und angemessen.

Das systematisch und grundsätzlich gut organisierte Grundkonzept stellt einen interessanten Vorschlag für die Lösung der gestellten Aufgabe dar. Das Potential des Ansatzes überzeugt in den wesentlichen Fragen der Beurteilung und auf der Ebene der architektonischen Durchbildung durchaus. Die Bemühungen, den schützenswerten Baum erhalten zu können wird wohlwollend anerkannt. Bezüglich der Wirtschaftlichkeit und im Quervergleich zum Siegerprojekt liegt der Projektvorschlag mit den erreichten 20 Wohnungen jedoch leicht unter den Erwartungen. Trotz den unbestreitbaren Qualitäten des Vorschlags kann das Beurteilungsgremium eine Weiterbearbeitung nicht empfehlen.
Grundriss Regelgeschoss

Grundriss Regelgeschoss

3½-Zimmer-Wohnung Süd

3½-Zimmer-Wohnung Süd

Ansicht Südost

Ansicht Südost