Neubau Josefzentrum

Die Verfasser haben das Ziel, in ein städtebaulich heterogenes Umfeld ein einladendes, offenes Haus zu entwerfen, das durch den Kirchraum geprägt wird und an die »gewohnte« Identität anknüpfen möchte. Sie schlagen daher vor, mittels eines flach gedeckten Gebäudes, welches Vor- und Rücksprünge aufweist, den örtlichen Maßstab aufzugreifen und als prägendes Element ein hohes Satteldach über den Kirchraum zu setzen. Die Zielsetzung und der dementsprechende städtebauliche Entwurf werden vom Preisgericht anerkannt.

Der einladende große Platz vor dem Eingangsbereich im Westen, die großzügige Gestaltung des Nebeneingangs im Norden, der Patio vor dem Kirchenraum und das vielfältig nutzbare Forum im Süden bieten im städtebaulichen Umfeld angemessene Erschließungs- und freiräumliche Anknüpfungspunkte mit erkennbarer halböffentlicher Transparenz.

Das Grundrisskonzept mit seiner klaren Anordnung des Kirchenraums und dem zuschaltbaren großen Gruppenraum an der Südseite des Josefzentrums überzeugen in ihren Abmessungen und in der Gesamtproportion. Die Lage der Küche entspricht den Anforderungen. Die Flexibilität der Zuschaltbarkeit beweist die hohe Nutzungsqualität des Entwurfes. Die Anordnung der übrigen vier Gruppenräume auf der Ost- und Nordseite sind in ihrer Lage und Zusammenschaltbarkeit ebenso überzeugend.

Das Foyer und die von hier aus erschließbare WC-Anlage entsprechen den funktionalen Anforderungen.

Die Fassadengestaltung und Materialität sind dem Ort angemessen. Die Anordnung der Glocken auf der Giebelseite des Kirchenraumes und der Verzicht auf einen eigenständigen Glockenturm wird kontrovers diskutiert.

Insgesamt überzeugt der Entwurf durch seine hohe Nutzungsqualität, die solide Gestaltung und die städtebauliche Maßstäblichkeit.