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Nichtoffener Wettbewerb | 03/2018

Umbau und Sanierung der Wohngebäude in der Karl-Marx-Straße in Guben

Engere Wahl

CASPAR • GUTKNECHT ARCHITEKTEN

Architektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Qualität Architektur
Hervorzuheben ist der Grundgedanke verschiedener innovativer Wohnungsmöglichkeiten, als Mischung unterschiedlicher Wohnungstypen und -größen innerhalb eines Komplexes, zum Zwecke einer alters- und sozial gemischten Bewohnerschaft.
Dieser Grundgedanke wird unter weitestgehender Beibehaltung des Bestandes umgesetzt. Die Umbaumaßnahmen betreffen vorrangig nichttragende Bauteile.
Dem Verfasser ist es gelungen 12 verschiedene Wohnungstypen auf den ursprünglichen Grundrissen zu planen. Nicht dargestellt und unklar ist der barrierefreie Zugang im Untergeschoss.

Funktionalität
Der Verfasser überschreibt seinen Entwurf mit „Denkmäler für alle“ und setzt diese Überschrift funktionell mit Gemeinschaftsbereichen im Haus 29 - 33 um. Allerdings gehen diese zu Lasten von ungünstigen Grundrissen mit einseitiger Orientierung, kleinen Schlafzimmern unter 10 qm und innenliegenden Bädern.
Der Vorschlag, im denkmalgeschützten Gebäude 32 - 40 zur Erschließung Treppenlifte vorzusehen, wird angesichts notwendiger Stell-, Bewegungs- und Umstiegsflächen bei Beibehaltung vorhandener Treppenlaufbreite, als nicht realistisch angesehen.

Flächeneffektivität/ Kosten
Der Entwurf ist im Rahmen durchschnittlicher, ortsüblicher und vergleichbarer Kosten zu realisieren. Der vorgesehene Erhalt der Gebäudehülle, der Tragstruktur, der raumabschließenden Bauteile sowie von Türen, Fenster, Treppen und Beläge wird sich positiv auf die Wirtschaftlichkeit der Sanierung auswirken.
Der Entwurf führt trotz Gemeinschaftsflächen zu einer vergleichsweise hohen Anzahl von Wohnungen innerhalb des vorgegebenen Mixes, welche insgesamt mit lediglich 3 Aufzügen erschlossen werden.

Umsetzung/ Einhaltung Wohnungsgemenge
Der vorgegebene Wohnungsmix ist mit ca. 70% 2-2,5-Raumwohnungen und ca. 30% 3-
Raumwohnungen gemäß Vorgabe gut erfüllt.
Von den 72 Wohnungen wurden 33 barrierefrei geplant, somit ca. 46%.

Denkmalschutz
Das Einzeldenkmal wird im äußeren Erscheinungsbild weitestgehend belassen.
Konsequent ist der Einbau von Aufzügen nur in den Häusern 1 und 3. Balkone sind auf der Hofseite behutsam in einer leichten Stahlkonstruktion mit farbigem VSGGlas in Fassadenfarbe ergänzt. Die versetzte Anordnung der Balkone im Gebäude 35-37 wirkt willkürlich und unruhig.

Energieeffizienz
Die Verfasser planen die Dämmung der obersten Geschossdecke sowie die Dämmung der Kellerdecke.
Als Dämmung der Außenwände wird eine Innendämmung angeboten. Die Dämmung von Bereichen mit zu erwartenden geringeren Oberflächentemperaturen erfolgt mit Kalziumsilikatplatten. Alternative Energien sind nicht vorgesehen. Vorgeschlagen wird eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung, wobei genaue Aussagen der technischen Umsetzung fehlen. Der Erhalt der Kastenfenster passt zum Anliegen des Entwurfsverfassers, die Gebäude behutsam zu sanieren.