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Award / Auszeichnung | 04/2008

Landes- und BDA-Preis Saarland 2008

Luftbild Gesamtgelände

Luftbild Gesamtgelände

AW-Hallen Saarbrücken-Burbach

Auszeichnung

Böll Architekten

Architektur

Erläuterungstext

Kontext
Am Westrand von Saarbrücken, im Stadtteil Burbach, existiert traditionell eine enge Nachbarschaft von Arbeiten und Wohnen. Dort wurde zum Jahresende 1997 ein Ausbesserungswerk der Deut-schen Bahn AG geschlossen und damit eine Fläche von insgesamt ca. 32 ha zur Neunutzung frei. Das Gelände wird durch die denkmal-geschützte Industriearchitektur und eine weite Gleisharfe geprägt. Direkt angrenzend befinden sich eine historische Werkssiedlung und ein Naherholungsgebiet.

Projektbeschreibung
Das Areal mit dem gut erhaltenen Gebäudebestand des ehemaligen Eisenbahnausbesserungswerkes - eine große, denkmalgeschützte Wagenrichthalle und mehrere Jugendstil- und Gründerzeitbauten - wird seit der Übernahme durch die städtische Entwicklungsgesell-schaft GIU in einzelnen Bauabschnitten revitalisiert. Es entsteht ein neuer Stadtteil für klein- und mittelständische Unternehmen sowie Handwerksbetriebe.
Das städtebauliche Konzept nimmt die alte Bebauungsstruktur auf, schafft aber durch neue Erschließungsstraßen und einen Grünzug mehr Durchlässigkeit. Dadurch wurde die jahrelange Barriere zwi-schen angrenzenden Wohngebieten und Waldflächen beseitigt. In ersten Bauabschnitten wurden die ehemaligen Kantinen-, Lager- und Verwaltungsgebäude des Werkes saniert, umgebaut und neuen gewerblichen Nutzungen zugeführt. Im Bereich der Gleisharfe wurden die Schienenstränge beseitigt und eine neue Erschließungs-straße gebaut. Dominiert wird das Gelände durch die mehr als 40.000 qm große, denkmalgeschützte Wagenrichthalle, die 1906 in einer Stahl-Skelettkonstruktion gebaut wurde. Sie wird nach dem \"Haus-im-Haus\"-Prinzip umgebaut. Die neuen Gewerbeparzellen liegen unter dem verbindenden und schützenden Dach und sind zwischen 300 und 3.500 qm groß. Sie können den Bedürfnissen und finanziellen Möglichkeiten von ExistenzgründerInnen sehr flexibel angepasst werden. In der Halle werden neue, interne Erschließungstrassen inklusive der notwendigen technischen Infrastruktur angelegt. Über den Wegeachsen wird die Sheddachfläche geöffnet. Entlang dieser Straßen werden industriell gefertigte Fassadenelemente aufgestellt bzw. Innenfassaden eingezogen. Die jeweiligen Grundstücksflächen können individuell genutzt und/oder mit eingebauten Büropavillions ausgestattet werden.
Die GIU ist Bauherr und Vermieter des Handwerkerzentrums in der großen wagenrichthalle. Bisher sind in zwei Bauabschnitten ca. 15.500 qm Nutzfläche realisiert worden. Die Investition beträgt ca. 9 Mio Euro. Die Mieten liegen je nach Ausstattung zwischen 2,5 und 4,5 Euro/qm. 85% sind bereits vermietet. Auch die übrigen Be-standsgebäude sind komplett vermarktet.

Ziele
• Revitalisierung und denkmalgerechte Wiedernutzung einer Bahn-brache
• Besondere Adresse für neue Arbeitsplätze in Gewerbe, Handwerk
und Dienstleistung,
• Bereitstellung von bedarfsgerechten Flächen für Existenzgründer und expandierende Unternehmen
• Öffnung des Geländes, Herstellung von Durchlässigkeit zwischen Stadtteil und Freiraum.

Beurteilung durch das Preisgericht

Besonders das flexible Konzept des Architekten für den gewaltigen Baukomplex ist überzeugend: Die kontinuierliche Umnutzung der Eisenbahnhallen für neue Funktionen beweist einen hohen Sinn für Realität. Die Auswahl der Materialien und die Gestaltung der Details erscheint dem Projekt vollkommen angemessen: Sie entspricht dem industriellen Charakter der Hallenarchitektur und den unterschiedlichen Anforderungen der neuen Nutzer: trotz schwierigster Ausgangsbedingungen ein Projekt mit Zukunft.
alt und neu

alt und neu

Eingang neue Werkstatt

Eingang neue Werkstatt

neue Erschließungsstraße

neue Erschließungsstraße

Fassade neue Werkstätten

Fassade neue Werkstätten

Büropavillions

Büropavillions