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Nichtoffener Wettbewerb | 12/2012

Neubau Ersatzschulhaus Nefenfeld / Schlatt (mit öffentlicher Tiefgarage)

4. Rang / 4. Preis

Preisgeld: 5.000 CHF

Marte.Marte Architekten

Architektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Mit einer zweigeschossigen Hofanlage, welche um das rückzubauende Schulhaus gelegt wird, schliesst das Schulareal dreiseitig ab.
Auf der übergeordneten ortsbaulichen Betrachtungsebene bildet die nach Osten hin geschlossene Hofbebauung das Gegenstück zur bestehenden Schulanlage Wyden. Die Situierung um das bestehende Schulhaus Schlatt schliesst jedoch mit diesen geringen Distanzen einen Erhalt während der Bauzeit aus. Insbesondere, da die Immissionen für den Schulbetrieb sehr gross sind und das Gefahrenpotenzial nicht zu unterschätzen ist.
Entsprechend dem Credo „open space – open mind“, ist die gesamte Schulanlage mit viel Raum in den Erschliessungszonen ausgestattet, was entsprechend zu einer weit über dem Mittel liegenden Gebäudekubatur führt.
Die offene Hofanlage wird sinnvoll über den Hof erschlossen. An der gedeckten offenen Halle ist mittig der Haupteingang der Schule und an den beiden Flanken die Zugänge der Aula und der Kindergärten angeordnet. In der Südflanke sind der Kindergarten und die Lehrerzimmer untergebracht. Der Kindergarten verfügt über einen eigenen gut besonnten Aussenbereich, der etwas abgegrenzt von den Aussenbereichen der Schulanlage ist.
Die Lage der Aula ist optimal auf die Anforderung der separaten Nutzung ausgerichtet, die Benutzung der dazugehörigen sanitären Anlagen ist jedoch nicht zu bewerkstelligen, ohne den Schulzimmertakt zu tangieren. Die Werk- und Handarbeitszimmer sind kompakt zusammengefasst und gut im Nordosten untergebracht.
Das Obergeschoss ist geprägt von den auf alle Flanken regelmässig verteilten Klassenzimmern inklusive den dazugehörigen Gruppenräumen. Die Vereinzelung der Gruppenräume lässt wenig Flexibilität in der Nutzung als auch hinsichtlich neuer pädagogischer Schulformen zu. Die ausgedehnte Grundform des Gebäudes führt zu langen Wegen innerhalb des Gebäudes, ohne dass die Flure noch eine weitere Nutzung anbieten könnten.
Die zwei kleineren Höfe, welche an die wenig belichteten Flure gelegt sind verbessern wohl die natürliche Belichtungssituation, schwächen aber die primäre Setzung des grosszügigen Innenhofes.
Die Autoren wählten das Prinzip der formalen Reduktion. Eine schlichte, fast archaische Materialisierung prägt das äussere Erscheinungsbild. Die grossformatige Gliederung und die unaufgeregte Rhythmisierung der Fassaden unterstreichen die Gelassenheit dieser ausgedehnten Raumfigur. Dies scheint der richtige Weg im Umgang mit diesem Konzept zu sein.
In Folge der grossen Ausdehnung des neuen Schulhauses bleibt für eine Aussenraumgestaltung wenig (Spiel-) Raum zur Verfügung. Um den knappen Aussenraum nicht noch mehr einzuschnüren, setzen die Verfasser wenige, jedoch sinnvoll eingesetzte Mittel ein. Auch der Standort der Parkgarageneinfahrt ist gut gewählt und stört den Schulbetrieb nicht.
Das umbaute Gebäudevolumen liegt im mittleren Bereich, damit ist die Wirtschaftlichkeit gegeben.