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Beschränkt offener, anonymer, einstufiger Realisierungswettbewerb mit integriertem städtebaulichem Ideenteil und vorgeschaltetem Bewerbungsverfahren | 07/2006

Wohnen am Schloss

Lageplan

Lageplan

1. Preis

Schettler + Wittenberg Architekten

Architektur

plandrei Landschaftsarchitektur GmbH

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Prinzipiell erfordert die Tatsache, dass Städte und Bevölkerung schrumpfen, genaue Überlegungen, an welcher Stelle mit dem Wenigen, was tatsächlich nachgefragt wird, die städtebauliche Situation im Sinne der europäischen Stadt stabilisiert werden muss und an welchem Ort im historischen Stadtgrundriss Veränderung und Auflösung akzeptiert werden kann….
Im direkten Umfeld des Meininger Schlosses bestehen städtebauliche Missstände, die es zu beseitigen gilt.
Der Erhalt, die Sanierung bzw. der Neubau von Gebäudesubstanz, welche die Ecken der Quartiere markiert, genießt oberste Priorität.( Ecke Burggasse/ Ecke Burggasse Ernestinerstrasse/ Ecke Ernestinerstrasse Schlossgasse) Dabei sind Eckgrundstücke oftmals die von der Belichtung und der Orientierung zum Freiraum hin schwierigsten Grundstücke, sodass Optionen zu suchen sind, diese Eckgrundstücke zu vergrößern, um besser geschnittene Parzellen, die funktionierende Grundrisslösungen ermöglichen, zu erhalten.(Ecke Ernestinerstrasse Schlossgasse)
Im Weiteren sind kurz-, mittel-, oder auch langfristig perforierte Blockränder zu akzeptieren. Wesentlich ist die zwischenzeitliche Herstellung baulicher Grenzen zwischen den privaten und öffentlichen Räumen durch Mauern, Zäune, Pergolen, Lauben in ansprechender Qualität. Eine gärtnerische Zwischennutzung steigert die Attraktivität der ansonsten oft brach liegenden Flächen. (Grundstücke entlang der Burggasse) Die Option, diese „Zwischenflächen“ zu späteren Zeitpunkten im Sinne einer Blockrandbebbauung zu verdichten, bleibt bestehen.
Der Blockrand gegenüber dem Schloss zeigt sich auch auf den historischen Stadtgrundrissen nicht als geschlossene Raumkante, sondern immer als heterogener Rand, der in großen Teilen gärtnerisch geprägt war. Diese ursprünglichen Qualitäten werden wieder hergestellt durch die maßvolle Neubebauung entlang dieser Kante und durch die entsprechende freiraumplanerische Gestaltung der Grenzen zur Burggasse.. Die vorgeschlagene Neubebauung lässt dem Gebäude Ernestinerstrasse 2 genügend „Luft“ , die zu weit aufgerissenen Raumkante zur Burggasse wird mit dem Neubau angemessen geschlossen, die restliche Fläche vor den bereits sanierten bzw. neu errichteten Häusern wird durch die Herstellung und Entwicklung von Grünanlagen aufgewertet. Als Flächenschluss zwischen der mäanderartigen Kante der Bebauung und dem Schlossplatz werden im Sinne der historischen Struktur Gärten, Vorgärten und Beete angelegt. Besonders der von Mauern umschlossenen Hof im Bereich Schlossplatz / Burggasse wird durch die Neustrukturierung in funktional unterschiedliche Nutzungsbereiche aufgewertet. Durch einen leichten Geländeversatz in der Hoffläche kann der ruhende Verkehr von der Nutzung als Zugangsbereich und Außengastronomie abgekoppelt werden. Die Freiterrasse mit Baumdach für die Gastronomischen Einrichtungen stellt zudem einen räumlichen Abschluss nach Süden her. Historische Mauern und Zäune werden durch Kletterpflanzen begrünt und als übergreifendes Gestaltungsmotiv in die Raumwirkung miteinbezogen.

Der Altbau Ernestinerstraße 2 und der vorgeschlagene Neubau sind durch einen Übergang im 1.OG miteinander verbunden. Durch die gewählte Fügung der beiden Baukörper zueinander entsteht ein mäanderförmiges Ensemble um einen Hof.
Dabei ist es gestalterische Absicht, den Straßenraum zwischen die beiden Gebäude einfließen zu lassen. Durch die links und rechts vom Hof angelagerten Funktionen im Erdgeschoss, Cafe und Touristeninformation, entsteht gegenüber dem Schloss ein neuer öffentlicher Platz mit eigenen Qualitäten.
Das Haus Ernestinerstrasse 2 besticht durch seine Schlichtheit und die Besonderheit der Dachkonstruktion, die von Innen erlebbar sein wird.
Das Haus wird auf seine ursprüngliche Grundform zurückgebaut, die bestehenden Gaupen werden durch Fledermausgaupen ersetzt, es werden maßstäbliche Öffnungen wiederhergestellt. Die Klarheit des Baukörpers wird herausgearbeitet.
Die Einordnung der gewünschten Funktionen in den Altbau und den Neubau erfolgt unter Berücksichtigung konstruktiver, gestalterischer, schallschutztechnischer und ökonomischer Randbedingungen.

Altbau
EG Touristeninformation, da die Einordnung einer Büronutzung in historische Bausubstanz keine schallschutztechnischen Probleme erwarten lässt, wie dies bei einem Cafe der Fall wäre
1.OG barrierefrei erschließbare Wohngemeinschaft für Senioren mit kleinsten privaten Rückzugsbereichen und großzügigen gemeinschaftlich zu nutzenden Zwischenräumen und einer der WG zugeordneten nach Süden orientierten Terrasse
DG nicht ausgebaut, da der Einbau weiterer Wohnungen hohe Kosten verursacht, unbefriedigende Grundrisslösungen durch geringe lichte Raumhöhen unter der Konstruktion des Hängesprengwerkes und unbefriedigende Belichtungsverhältnisse der Räume zu erwarten sind und die behindertengerechte Erschließung des Dachgeschosses sehr aufwändig ist

Neubau
EG Cafe
Wohnen – nach Süden orientiert, vom öffentlichen Hof abgewandt
1./2.OG barrierefreies Wohnen für Senioren in Kleinwohnungen
3.OG Studiowohnungen mit Galerieebenen im Dachgeschoss

Der Besonderheit der Konstruktion des Dachtragwerkes des Hauses Ernestinerstraße 2 wird mit einer besonderen Form des Seniorenwohnens entsprochen. Der stützenfreie Raum des 1.Obergeschosses eignet sich bestens für die Integrationen einer Wohngemeinschaft für Senioren. Die Anordnung der kleinen privaten Einheiten kann so erfolgen, dass von den gemeinschaftlich nutzbaren Bereichen ein imposanter Einblick in die besondere Dachkonstruktion möglich ist. Die Seniorenwohngemeinschaft verfügt über eine komfortable südorientierte Terrasse, der auf der Nordseite der Verbindungsgang zwischen Altbau und Neubau vorgelagert ist.
Die Hauptadresse des gesamten Komplexes ist der Hauseingang zum Neubau. Von diesem aus erfolgt die barrierefreie Erschließung von 9 Kleinwohnungen mit jeweils zwei Räumen und 3 Studiowohnungen mit Galerieebene im Neubau und ebenso die barrierefreie Erschließung der Seniorenwohngemeinschaft im 1.Obergeschosses des Altbaus. Die Kleinwohnungen bleiben dabei mit ihren Größen von ca.50 bis 55 qm für ältere Menschen bezahlbar. Die Mischung verschiedener Wohnformen lässt eine lebendige Wohnatmosphäre erwarten.
Der Neubau fügt sich zum Altbau über seine äußere Form und die besondere Kubatur. Die Giebelstellung zum Straßenraum ist ein gewohntes Motiv im Stadtbild. Auch der neue Baukörper ist in seiner Erscheinung schlicht,
Mäanderförmig durchziehen auch die Freianlagen die verwinkelten Höfe des Quartiers, von Norden nach Süden immer privater werdend. Im Bereich der Traufen begleiten Beete aus Kletterpflanzen und Gehölzen die befestigten Flächen. Unter der verbindenden Terrasse werden 3 Stellplätze eingeordnet, die durch die Einfahrt des Nachbargebäudes der Ernestinerstrasse 2 erreicht werden. Hecken und Bäume gliedern die räumliche Abfolge der einzelnen Gartenhöfe.
Lageplan

Lageplan

Perspektiven

Perspektiven

Perspektiven

Perspektiven

Erdgeschoss

Erdgeschoss

Erdgeschoss

Erdgeschoss

Ansichten

Ansichten

Ansichten

Ansichten

Perspektive

Perspektive

Perspektive

Perspektive

Modell

Modell

Modell

Modell