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Award / Auszeichnung | 12/2021

1. Baden-Württembergischer Landschaftsarchitektur-Preis 2022

Umfeld Bushaltestelle

DE Schwieberdingen

Auszeichnung Kategorie "Pflanzenverwendung / Bauwerksbegrünung"

SETUP Landschaftsarchitektur PartG mbB

Landschaftsarchitektur

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Landschaft und Freiraum

  • Projektgröße:

    keine Angabe

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Fertigstellung: 01/2019

Beurteilung durch das Preisgericht

Den Standort Schwieberdingen hat das Unternehmen mit einer weiteren Buslinie angebunden, um die Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs für das Personal attraktiver zu machen. Im Bereich der als architektonisches Merkzeichen konzipierten neuen Haltestelle wurden inselartige, reich blühende Staudenflächen entwickelt und ergänzt durch extensivere Ansaaten und Blühflächen.

Das attraktiv gestaltete Umfeld schafft einerseits einen sehr ansprechenden Aufenthaltsbereich und stellt andererseits als naturverbundenes Statement einen Auftakt zum angrenzenden Firmengelände dar. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter finden sich bei ihrer Ankunft in einem Garten wieder, der sich an vertraute Gartenmotive anlehnt. Der Weg in den Arbeitstag wird durch die vielfältige Staudenpflanzung angenehm inspiriert und flankiert durch drei Hochbeete mit Sitzkanten, die zum Verweilen einladen.

Die Qualität der Pflanzplanung zeigt sich bis ins Detail der sehr fachkundig komponierten Farben und Formen sowie einer stimmigen Atmosphäre der Pflanzungen, die sich an artenreiche Bilder der Steppen- und Prärielandschaften anlehnen. Trotz des insgesamt naturalistischen Eindrucks strahlt die Pflanzung durch die Verwendung größerer Pflanzengruppen eine gewisse Ordnung und repräsentative Wirkung aus, die dem Ort angemessen erscheint.

Es wurde auf Aspekte wie Trockenheitstoleranz, Langlebigkeit, Insektenfreundlichkeit und Biodiversität geachtet, auch wenn dabei die Verwendung heimischer Arten nicht im Vordergrund stand. Sehr gelungen ist auch die Harmonie zwischen dem schlichten, aber farblich akzentuierten Haltestellengebäude und der Bepflanzung. Auch im Winter besticht die Pflanzung durch ihre schönen Strukturen und Texturen. Der Pflegezustand ist sehr gut, sodass eine Nachhaltigkeit der Investition zu erwarten ist. Für die Mähwiesen und Blühstreifen besteht ein Managementplan.

Bemerkenswert und deshalb preiswürdig ist die Signalwirkung, die von dem Projekt ausgeht. Es gelingt den Planern, im Umfeld einer Haltestelle mit den Mitteln der Pflanzenverwendung eine ganz besondere, positive Atmosphäre zu vermitteln, die man an diesem Ort nicht erwarten würde.

Die Investition in einen besonderen Freiraum außerhalb der Werkstore fördert und wertschätzt die Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs für den Weg zur Arbeit und verleiht diesem vor Arbeitsbeginn und zum Feierabend eine wohltuend freundliche Anmutung. Diese „weichen Faktoren“ der Landschaftsarchitektur und insbesondere die Potentiale einer gelungenen Pflanzenverwendung im Arbeitsumfeld werden hier herausragend, sonst noch viel zu wenig genutzt und berücksichtigt.