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Nichtoffener Wettbewerb | 11/2013

Bahnhofplatz Mödling - Platzgestaltung und Neubau eines Verwaltungsgebäudes

2. Rang

Ernst Beneder Anja Fischer Architekten

Architektur

Erläuterungstext

Der Entwurf geht von einem „Aufräumen“ der einzelnen Funktionen aus, um das Potential des Platzes optimal nutzbar zu machen. So wird etwa der Busbahnhof neu organisiert, und zwar als Insel nach dem Vorbild des Busbahnhofs Dornbirn. Das Bahnsteigdach im Bahnhofsbereich selbst wird durch eine neue Struktur ersetzt, die als „Fahrradspange“ (Fahrradgarage) funktionell belegt wird.
Die südöstlich situierten Funktionen Busbahnhof, Park&Ride und Zugänge zu den Bahnsteigen des Zugbahnhofs werden funktionell aufeinander abgestimmt. Ein Shared Space ist entlang der Nebenfahrbahn im Westen vorgesehen. Die Verkehrslösung erfordert keinen Kreisverkehr, verbraucht somit weniger Platzfläche.
Der Grünraum richtet sich in seiner Streifenstruktur auf den Bahnhof aus. Die Uferzone am Bach wird mit Sitzstufen zu einer Ruhezone umfunktioniert.
Der einfache Baukörper des Bürohauses soll in alle Richtung durch seine Stellung zeichenhaft wirken. Das Drehen des Baukörpers schafft eine gute Belichtung beider Bauteile. Im EG werden Alt- und Neubau über die allgemeinen Funktionen miteinander verbunden. Variable Bürostrukturen prägen die Obergeschoße. Eine Terrasse wird über der Direktionsetage angeboten.
Konstruktiv handelt es sich beim Büroneubau um einen Skelettbau mit massivem Kern, flexible Grundrisslösungen sind damit gewährleistet. Ein ökologisches, nachhaltiges Energiekonzept wird angesprochen. Kein großer Kreisverkehr notwendig.

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Organisation des Platzes besticht durch diverse, sehr subtile Eingriffe, sowohl im Bereich des Verkehrs als auch den Grünraum betreffend. Der Vorschlag, den Busbahnhof in Form einer Insel mit zentraler Leiteinrichtung zu organisieren, überzeugt ebenso wie das Konzept zur Versorgung der Fahrräder in einer als östliche Platzbegrenzung konstituierten Garage. Mit dieser Spange wird ein im gesamten Nord-Süd-Verlauf des Platzes begleitender, funktionsorientierter baulicher Hintergrund im Bereich des Bahnhofs geschaffen.
In der Konzeption des Grünraums gelingt eine selbstverständliche Umlenkung der Grünzone entlang des Bachs in die Tiefe des Platzes hinein.
Grundsätzlich positiv wird auch die Konfiguration des Büroneubaus bewertet, dessen Drehung in die Achse der Bahn den Übergang von der Hauptstraße auf den Platz optimal umsetzt. Dazu kommen funktionelle Vorzüge wie eine verbesserte Stellung (inkl. Belichtung) in Bezug auf das Bestandsgebäude. Nachteile weist das Projekt dahingehend auf, dass es zur Umsetzung der Fahrradspange als einem wesentlichen Gestaltungselement des Platzes der Zustimmung der ÖBB bedürfte. Die Grundrisse in der zweihüftigen Anordnung der Büros werden ebenso kontroversiell diskutiert wie die Qualität der gezeigten Fassaden.