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Award / Auszeichnung | 12/2016

AKNRW: Vorbildliche Arbeitsorte in der Stadt 2016

Clara und Robert

DE-40476 Düsseldorf

Preis

slapa oberholz pszczulny | sop GmbH & Co. KG

Architektur

die developer Projektentwicklung GmbH

Bauherren

K&S Gebäudetechnik

TGA-Fachplanung

Graner + Partner Ingenieure GmbH

Bauphysik

KKP Architekten + Ingenieure

Architektur

WKM Landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

Pirlet & Partner Ingenieurgesellschaft mbH

Sachverständigenwesen

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Büro-, Verwaltungsbauten

  • Projektgröße:

    19.000m² (geschätzt)

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Fertigstellung: 10/2015

Projektbeschreibung

Auf einem Eckgrundstück der ehemaligen Ulanenkaserne im Düsseldorfer Stadtteil Derendorf steht das Gebäude-Ensemble Clara und Robert von slapa oberholz pszczulny | sop architekten, das zwei Neubauten mit dem historischen Saarhaus verbindet.
Die um 1890 errichtete, wilhelminische Kasernenanlage, die zu den größten erhaltenen Kasernements im Rheinland zählt, wurde nach aufwendiger Sanierung und Erweiterung zu neuem Leben erweckt. Im Bereich der alten Sport- und Exerzierhalle, die nicht mehr existiert, befindet sich der Bürokomplex Clara und Robert, der durch den Erhalt des ausdrucksstarken Saarhauses an die Architekturgeschichte des Standortes anknüpft. Die denkmalgeschützte Klinkerfassade wurde in einen der Neubauten integriert und stellt die Verbindung zur ehemaligen Anlage wieder her.
Namens- und Ideengeber für die beiden L-förmigen, miteinander verzahnten Winkelbauten, die über eine vermietbare Fläche von rund 16.800m² verfügen, ist das Komponistenpaar Clara und Robert Schumann, das Mitte des 19. Jahrhunderts in Düsseldorf lebte. So erinnert die mit vertikalen Schlitzen versehene Gebäudehülle aus geschliffenem Natur-Aluminium an alte Musiklochplatten, die um die Jahrhundertwende als Tonträger für mechanische Musik-instrumente eingesetzt wurden. Das matt glänzende Material verleiht der Fassade eine dezente Spiegelung, die wechselnde Lichtverhältnisse aufnimmt und so unzählige, unterschiedliche Stimmungen auf das Gebäude projiziert.
Die weithin sichtbare, gelbe Klinkerfassade des historischen Saarhauses wird von der aus-kragenden Gebäudehülle eines der Neubauten eingerahmt. Eine massive Cortenstahl-Box, die sich an der Farbgebung des alten Klinkers orientiert, erweitert den Altbau kontrastvoll um zwei Etagen und schafft so eine architektonische Beziehung zum neuen Komplex. Die dadurch entstehende Flachdachkonstruktion bietet Platz für attraktive Dachterrassen.
Die Haupteingangsbereiche sind mit einer großzügigen Glasfassade versehen. Alle Fenster-anlagen verfügen über eine außenliegende Sonnenschutzanlage. Beide 7-geschossigen Bürogebäude besitzen eine flexible Grundrissstruktur, die die Integration von unterschiedlich großen Mieteinheiten garantiert. Der Bürobereich ist in allen Etagen variabel aufteilbar und ermöglicht alle erdenklichen Einrichtungsformen, von Einzel- und Gruppenbüros über Kombi-zonen bis hin zu Open-Space-Flächen. Einige der Konferenz- und Eingangsbereiche wurden darüber hinaus innenarchitektonisch geplant. Die Untergeschosse, die beide Gebäude miteinander verbinden, werden als Technik- und Lagerflächen sowie als Tiefgarage mit rund 300 Stellplätzen genutzt.
Die Außenanlagen werden intensiv begrünt und schaffen Platz für durchgängig gepflasterte Durchlässe und großzügige Vorfahrten. Der alte Baumbestand, der erhalten bleiben konnte, wird in Grüninseln integriert und unterstreicht die Historie des Standorts.

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Entscheidung, die beiden neuen Bürogebäude entgegen den ursprünglichen Festsetzungen des Bebauungsplans gegeneinander versetzt und in Ausrichtung der das Grundstück begrenzenden Straßen anzuordnen, wird von der Jury als städtebaulich konsequente Lösung beurteilt. Durch diese Anordnung wird sowohl die Ausbildung zweier attraktiver Stadtplätze für die Nutzer als auch ein wirksamer Schallschutz für die hinter dem Komplex beginnende Wohnbebauung geschaffen. Positiv gesehen werden auch der Erhalt und die Integration des historischen Saarhauses als Eingangsbauwerk, das eine eindeutige Adressbildung des Gesamtkomplexes ermöglicht. Die Büroflächen verfügen über eine angenehme Arbeitsatmosphäre, die durch geschickte Raumaufteilung, eine sehr gute Raumakustik und hochwertige Materialien erreicht wird. In den Open Space-Zonen werden durch gezielte Platzierung von Trennwandelementen individuelle Arbeitsplätze bei gleichzeitig hoher Transparenz geschaffen. Die identische Gestaltung sämtlicher Arbeitsplätze unter Verzicht auf Betonung von betrieblichen Hierarchien wird ausdrücklich begrüßt. Gelobt wird auch das vielfältige und großzügige Sozialraumangebot. Die Fassaden sind prägnant gestaltet und präzise detailliert. Hier wurde ein vorbildlicher innerstädtischer Bürostandort geschaffen.