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3. Rang 4 / 4

Einladungswettbewerb | 11/2019

Neubau des Pfarrhauses mit Räumen für die Gemeinde und die Dekanatsgeschäftsstelle in Calw

3. Rang

Stikel Architekten

Architektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Es war der Wunsch der Katholischen Kirchengemeinde die St. Josef Kirche bei der anstehenden baulichen Veränderung, diese als Mittelpunkt in ihrer Zeichenhaftigkeit zu sehen. Diesen Wunsch berücksichtigen die Verfasser der Arbeit 001 in dem das geforderte Raumprogramm in einem zur Bahnhofstraße giebelständigen Gebäude untergebracht wird. Hierbei ordnen sie die Bauform und Volumen in die umgebende Bebauung ein und bringen diese durch die Giebelständigkeit in sehr angemessener Weise zum Abschluss. Zwischen der St. Josef Kirche und dem Pfarrhaus spannt sich ein gut proportionierter Platzraum auf, der als Vorbereich für beide Gebäude ansprechend genutzt werden kann. Sehr schön gelungen ist das Angebot einer Stufenanlage zur Nagold, die räumliche Qualitäten des Ortes erlebbar werden lässt. Die Möblierung des Platzes mit zwei Pergolen, die Baumgruppe auf dem Platz und die Gestaltung des niveaugleichen Zugangs zur Kirche überzeugen die Jury nicht.

Mit der Entscheidung der Verfasser das neue Bauvolumen rötlich einzufärben sollen Bezüge zu der Farbigkeit der Kirche hergestellt werden. Der Baukörper selbst möchte als monolithische Kubatur in Erscheinung treten bei der Wand und Dachfläche in einer Materialität gestaltet werden sollen. Diese beiden Wünsche werden konterkariert durch einen Vorbau an der Platzseite, der sowohl in seiner beigen Farbigkeit als auch baukörperlichen Fügung dem konzeptionellen Grundgedanken völlig widerspricht. Auch ist eine Ablesbarkeit der Konstruktion im Innern nicht nachvollziehbar so bleibt nur zu vermuten, dass diese Maßnahme aufgrund volumetrischer Überlegungen erfolgt ist.

Auf dem Niveau des Platzes werden funktional glaubhaft die Räume für die Gemeindearbeit, einschließlich der Nebenräume verortet. Eine sehr opulent gestaltete, halb geschwungene Treppenanlage erschließt die auf den Ebenen +1 und +2 gelegenen Verwaltungsbereiche. Sowohl die Vorzonen und das räumliche Umfeld der Treppe, angemessene Kopfhöhe im Dachraum wie auch die Aspekte des Brandschutzes scheinen von den Verfassern nicht ausreichend betrachtet worden zu sein. Die Anordnung und Funktion der Bürogrundrisse ist funktional und lässt eine gute Nutzungsmöglichkeit erwarten.

Der Entwurf zeigt vor allem in der städtebaulichen Konzeption seine Stärke, die baukörperlich einige konzeptionelle Schwäche aufweist.
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