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Offener Wettbewerb | 11/2015

Hammerkopf-Förderturm - Ehemaliges Bergwerk Camphausen

Ankauf

Preisgeld: 2.500 EUR

Andreas Kreft

Architektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Arbeit besticht durch eine konsequente, z.T. bildhafte Übertragung der Funktion des Förderturms auf die Idee eines Nachwuchsförderturms. Statt Kohle soll neues Wissen, insbesondere bei Kindern und Jugendlichen, gefördert werden. Die Arbeit wird mit der inhaltlichen Namensgebung „Otto“ auf den Namenspatron der Grube, Otto von Camphausen, bezogen. Die Lösungsvorschläge konzentrieren sich auf den weitgehenden Erhalt der technischen Anlagen, einer darum angeordneten neuen Erschließung über die gesamte Höhe sowie einer im Erdgeschoss angeordneten Jugendförderstrecke. Letztere stellt eine Spiele- und Erlebnislandschaft sowie einen Lernort dar. Dem Lösungsvorschlag im Inneren des Hammerkopfturms entspricht auch ein Freiraumkonzept im Umfeld, das die verschiedenen Höhensituationen des Geländes aufnimmt und in Analogie zum Innenraum Skulpturen und neue Spielgeräte entwirft. Eine zentrale Idee des Entwurfs ist die Ausgestaltung der neuen Erschließung als Erlebnisstollen. Hierbei schlagen die Verfasser vor, die neuen Treppenanlagen geschlossen und dunkel auszuführen, um die Wirkung der Innenansichten teilweise zu verstärken. Die aus der Fassade heraustretenden Ausstellungsboxen gehören zu diesem System, überzeu-gen aber nicht. Es ist kritisch anzumerken, ob der angestrebte Effekt, aus dunklen Erlebnisstollen von Zeit zu Zeit in das Gebäude zu blicken, tragfähig ist. Eine offene Treppenanlage würde sehr viel weniger in das Gebäude eingreifen und den eigentlichen Erlebnisraum eröffnen.
Positiv ist die Grundidee der Umnutzung des Erdgeschosses zu beurteilen. Hierzu gehört der Wandel der Rasenhängebank zur Rasenspielbank durch die Einführung von Spielanlagen. Die vorgeschlagene Farbgestaltung, die Boxen vor der Fassade, ebenso die neu entworfenen Fenster im Erdgeschoss erscheinen aufgesetzt und mit der baukulturellen Bedeutung des Gebäudes nicht verträglich zu sein.
Die Verfasser haben eine nachvollziehbare Kostenschätzung vorgelegt und halten eine wirtschaftliche Tragfähigkeit für möglich.

Der Wert dieser Arbeit für den Ideenwettbewerb liegt insbesondere in der Transformation zum Bildungs- und Lernort unter Beibehaltung und Einbeziehung der technischen Anlagen.
Die beiden Ankäufe bieten interessante Gestaltungs- und Nutzungsideen, die im Gesamtkontext der Landmarke weiterentwickelt werden könnten, wenngleich sie in vielen anderen Aspekten kritisch zu beurteilen sind.