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Nichtoffener Wettbewerb | 10/2017

Neubau Feuerwehrgerätehaus in Radebeul

Anerkennung

Preisgeld: 1.250 EUR

EZarchitecture studio - Inhaber: Erik Zein

Architektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Anordnung des Baukörpers der Feuerwache folgt einem landschaftlichen Gedanken, die offene und raumgreifende Figur findet ihre Entsprechung in einer leichten Höhenstaffelung der drei Volumina zueinander. Der große Abstand des Hauses zum öffentlichen Raum schmälert allerdings die Wahrnehmbarkeit dieses Ansatzes unnötigerweise. Gleichwohl bietet der Baukörper von allen drei wirksamen Seiten eine schlüssige Ansicht und vermeidet eine unerfreuliche Rückseite.

An einen zweiseitig gefassten Hof schließen die gestaltprägenden Ausfahrten ebenso an wie das großzügig bemessene Foyer. Von hier aus sind die öffentlich zugänglichen Räume direkt angebunden, die daran anschließenden internen Wege für Einsatz und im Alarmfall sind kurz und funktional gut bemessen. Kreuzungspunkte zwischen ein- und ausrückenden Personen müssten jedoch besser entzerrt werden.

Die klare Trennung von öffentlichem und internem Bereich wird positiv gesehen, der Verzicht auf einen Aufzug erscheint angesichts der Anordnung von eher internen Räumen im Obergeschoss vertretbar. Die Flächen für die Lüftungstechnik liegen gut im Zentrum des Hauses. Die Fahrzeughalle steht visuell wie funktional im Mittelpunkt der Anlage, wirkt raumbildend in zwei Richtungen und schirmt den Übungshof gegenüber dem Eingangsbereich etwas ab.

Die architektonische Durchbildung des Baukörpers in Bezug auf die Differenzierung der Volumina und der Materialien fällt gegenüber der Sorgfalt der Grundrissentwicklung etwas ab, hier wäre eine deutlichere und pointiertere Ausformung und Anordnung der offenen und geschlossenen Flächen in der Fassade wünschenswert. Dazu bieten auch die Angaben in Plan und Erläuterungstext leider wenig Informationen.

Die wirtschaftlich relevanten Kenndaten liegen etwas über dem Durchschnitt, die Wirtschaftlichkeit in Bau und Betrieb scheint aber trotzdem gegeben. Hinsichtlich der Gestaltung der Freiflächen ist der übergroße Flächenansatz vor dem Gebäude schwer verständlich. Hier wäre eine Reduzierung der Flächen ohne Einbußen bei den Fahr- und Wegebeziehungen möglich und notwendig, um dem Gebäude zu mehr Präsenz zu verhelfen. Dies würde auch die Möglichkeiten zur Erweiterung des Standortes erweitern.

Die Anforderungen des Baurechtes sind im Wesentlichen erfüllt, lediglich die Erfordernis eines zweiten baulichen Rettungsweges aus dem Obergeschoss sollte kritisch geprüft werden.