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Offener Wettbewerb | 10/2018

Neubau Feuerwache Landstraße

2. Preis

Architekt DI Gerhard Renk

Architektur

Mader Flatz Schett ZT GmbH

Tragwerksplanung

SPEKTRUM Bauphysik & Bauökologie GmbH

Bauphysik

Innotech - innovative Gebäudetechnik GmbH

TGA-Fachplanung

K&M Brandschutztechnik

Brandschutzplanung

Beurteilung durch das Preisgericht

Städtebauliche Einbindung in die örtlichen Gegebenheiten:
Das Projekt sieht einen zurückhaltenden, kompakten, dreigeschoßigen Baukörper vor, der mit zwei großzügigen Einschnitten das monolithische Erscheinungsbild gliedert. Durch diese korrespondierenden, bewußt gesetzten Einrückungen entsteht Klarheit in der Formulierung der Fassaden.

Umsetzung des Raum- und Funktionsprogramms:
Das Projekt erfüllt die gestellten Vorgaben mit bestechender Klarheit. Durch die Selbstverständlichkeit, die die Struktur der Grundrisse auszeichnet, sind die unterschiedlichen Funktionsbereiche optimal umgesetzt und ermöglichen eine qualitätsvolle Nutzung der Räume. Ruhe- und Aktivitätsbereiche werden konsequent voneinander getrennt.
Wo die Stringenz des Konzepts in funktionelle Nachteile umschlägt, werden die Schwächen des sonst sehr überzeugenden Projekts deutlich. In diesem Sinne ist die Belichtung des Nachrichtenraumes über ein Oberlicht oder der Gang an der Baumgasse ohne ausreichenden Außenbezug kritisch zu hinterfragen.

Gestalterische und räumliche Qualität sowohl des Innen- als auch des Außenraums:
Der baukünstlerische Ansatz des Projekts wird positiv bewertet, dem monolithischen Erscheinungsbild geschuldet ergeben sich jedoch problematische Belichtungssituationen, zum Beispiel in den Gängen und im Nachrichtenraum; aus Sicht der Jury fehlen essentielle Sichtbeziehungen nach außen.
Größe und Proportionen der Freiräume im 2. Obergeschoß werden positiv beurteilt. Die Aufenthaltsbereiche öffnen sich zu einzelnen Bereichen des insgesamt großzügigen Innenhofs.

Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit in Bau und Betrieb:
Das Projekt ist in der Flächenbilanz sehr kompakt und effizient. Die Wirtschaftlichkeit ist somit grundsätzlich positiv zu bewerten. Zum Energie- und Haustechnikkonzept wurden allerdings keine Aussagen getroffen.
Im Hinblick auf die Lebenszykluskosten lässt die Materialauswahl und das Verhältnis zwischen offenen und geschlossen Bauteilen eine gute Wirtschaftlichkeit erwarten.

Umsetzung der funktionellen, logistischen und verkehrstechnischen Vorgaben:
Die Vorgaben für die Fahrzeughalle sind weitgehend erfüllt. Es werden vier Durchfahrten ermöglicht. Die interne Erschließung im gesamten Gebäude entspricht grundsätzlich den Anforderungen der Feuerwehr. Die gute Trennung der Ruhebereiche mit einem zusätzlichen Gang wird dabei besonders positiv hervorgehoben. Auch die Anordnung der sonstigen Funktionsbereiche ist stimmig gelöst, insbesondere sind die Sporträume abseits der Ruheräume angeordnet.
Funktionell kritisch gesehen wird die Anordnung der Küche als Durchgang zum Speiseraum. Ebenso sind die Büros eher disloziert angeordnet.
Die Sichtverbindung von Nachrichtenraum zu den Garagenausfahrten ist durch den Rücksprung in der Fassade gegeben. Es wäre allerdings eine Trennung des Nachrichtenraums vom Ruheraum für den Nachrichtenbeamten vorzusehen und die Belichtung dieser Raumgruppe auch mit einer Öffnung zur Nottendorfer Gasse hin zu verbessern.
Das Flugdach, das im Bereich des Kranaufstellplatzes frei aufgestellt wird, wäre direkt an das Gebäude anzugliedern.