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Nichtoffener Wettbewerb | 01/2016

Neubau Kantonsspital Baden (KSB)

grids

Teilnahme

fsp Architekten AG

Architektur

ANS Architekten und Planer AG

Architektur

Ingenta AG ingenieure + planer

Bauingenieurwesen

PGMM Schweiz AG

TGA-Fachplanung

HKG Engineering AG / HKG Consulting AG

TGA-Fachplanung

Wälchli & Partner AG

Brandschutzplanung

F. Preisig AG

Verkehrsplanung

E‘xact Kostenplanung AG

sonstige Fachplanung

naef landschaftsarchitekten gmbh

Landschaftsarchitektur

daniel pauli architektur.consulting

sonstige Fachplanung

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Projektstudie „grids“ hat das Beurteilungsgremium überrascht. Die Verfasser haben die Hinweise, welche aufgrund der Zwischenabgabe formuliert werden mussten, sehr ernst genommen und mit der Überarbeitung einen grossen Schritt vollzogen. Das Bettenhaus mit jeweils vier Bettenstationen pro Geschoss wirkt organisatorisch überzeugend und bestimmt die volumetrische Anordnung des Spitals. Die Ausgestaltung der Fassaden wird im Sinne der dem Projekt zugrunde liegenden Idee einer Gitterstruktur konsequent bis hin zur Struktur der dekorativen Lüftungseinheit weitergeführt.
Durch den Versuch, dem Wunsch der Bauherrschaft nach der ebengleichen Anordnung der Kernprozesse Notfall, OP, Radiologie und Intensivmedizin gerecht zu werden, lässt der Sockel-bau eine klare städtebauliche Haltung als Interpretation der Situation vermissen und wirkt eher zufällig als Abbild der inneren Funktionen. Der direkte Anschluss an den bestehenden „Kubus“ ohne jegliche Fugenbildung zum Neubaubereich wird vom Beurteilungsgremium sowohl formal als auch technisch als negativ resp. nicht machbar bewertet. Die im Sockelbau wie auch im Bettenhaus notwendigen Innenhöfe für die Belichtung mit Tageslicht in den unteren Geschossen werden angesichts ihrer Höhe als eher zu klein bemessen beurteilt. Eine ausreichend natürliche Belichtung des OP-Bereiches gelingt nicht.
Die Wegführung für Fussgänger zum Spital über die gitterähnliche Gestaltung des Vorgeländes, welche an sich eine gute Qualität erwarten lässt, erscheint nicht eindeutig und die Adressbildung mit der vorgelagerten, als Vordach für den Haupteingang dienenden Terrasse für das Personalrestaurant wirkt nicht überzeugend.
Die Verortung der wichtigsten Funktionsbereiche vom Notfall und Radiologie über OP`s und Intensivstation/IMC im Erdgeschoss stellt einen wirtschaftlichen Betrieb der Kernprozesse im Spital sicher. Die Lage der Cafeteria direkt neben dem Haupteingang mit direktem Zugang in den Park wird positiv beurteilt. Die Erschliessung der Bettenstationen mit der im Verbindungs-bau liegenden Liftgruppe mit einer loungeartigen Vorzone, direkt von der Eingangshalle im Erdgeschoss zugänglich, ist für die Besucher ideal. Hingegen wird die mangelnde Entflechtung der Wegführung in dieser Zone in den Bettengeschossen für Besucher, liegende Patienten und die Ver- und Entsorgung bemängelt.
Die Verortungen der jeweiligen Funktionsbereiche im Spital sowie in ihrer jeweiligen Beziehung zueinander sind grundsätzlich nachvollziehbar und ermöglichen die Umsetzung der Konzepte. Diese sind jedoch aus prozessualer Sicht zu prüfen und an die Erfordernisse anzupassen. Es handelt sich um einen funktionalen Entwurf, der insbesondere in der Binnenstruktur der hoch-installierten Bereiche Umplanungen erfordert. Aufgrund der zur Verfügung stehenden Grundflächen sind dieser Anpassung jedoch Grenzen gesetzt. Der „Kubus“ ist über mehrere Ebenen funktional nachvollziehbar angeschlossen.
Die Wegeführung innerhalb der Funktionsstellen ist größtenteils nachvollziehbar. Die Anforderungen des Raumprogramms wurden erfüllt, der Flächenbedarf in den Funktionsstellen wurde aber teilweise nicht eingehalten.
Durch den vom Beurteilungsgremium positiv bewerteten Ansatz, die Verortung aller wichtigsten Notfall- und Behandlungsbereiche inklusive Haupteingang im Erdgeschoss sowie der ambulanten Dienste im 1. Obergeschoss zu realisieren und der damit verbundene Versuch zur Gestaltung effizienter Prozessabläufe leidet das Projekt an der Qualität der Arbeitsplätze man-gels genügend Tageslicht in den unteren Geschossen sowie am Mangel an Flexibilität einer zu-künftigen Erweiterungs- resp. Rochademöglichkeit innerhalb des bestehenden Volumens.