Neubebauung des BayWa-Areals in Herrenberg

Die vorgeschlagene Nutzungsstruktur mit über 2/3 Wohnnutzungen inkl. Hotel und etwas weniger als 1/3 Büros/Dienstleistungen in drei funktional wie räumlich zusammenhangslose Gebäudebereiche unterzubringen kann nicht überzeugen. Der gewünschte Nutzungsschwerpunkt auf Büros und Dienstleistung wird vermisst.
Die städtebauliche Komposition der Gebäude, insbesondere die teils abknickenden Gebäudefiguren scheinen keinem übergeordneten Konzeptgedanken zu folgen und können nicht nachvollzogen werden, zumal zu den hierdurch entstandenen Freibereichen keinerlei Aussagen zur Gestaltung und Aufenthaltsqualität angeboten werden. Bemängelt werden die Zugänge in das Stadtquartier, die im Norden Funktionsüberlagerungen des eigentlichen Wohnhofs mit öffentlichen Zugängen und Durchquerungen von der Kalkofenstraße mit sich bringen, eine Rampensituation entlang von Wohnungsgrundrissen aufspannt oder die barrierefreie Zugänglichkeit von Osten vermissen lässt.
Der Kopfbau im Osten fällt aus der ansonsten gewählten verspielten Formensprache heraus und kann keine repräsentative wie städtebauliche Kraft in dem wichtigen, zukünftigen Kreuzungsbereich entfalten.
Die Vielzahl an Gestaltungsvorschläge für die Fassaden wirken beliebig und lassen ein Gesamtkonzept vermissen.
Insgesamt kann die Arbeit weder in der Nutzungsverteilung noch in der städtebaulichen und architektonischen Qualität überzeugen.