Stall der Zukunft – neue Konzepte für die Nutztierhaltung

An die ortsprägende Baumreihe auf dem Ackerschlag westlich von Hübschenried fügt sich die lineare Struktur des Milchviehstalls. Der Stall ist auf das Tragwerk reduziert, nichts weiter als eine schützende Überdachung – kaum mehr als ein Weideunterstand. Das Raster der simplen Balkenkonstruktion ist auf die Breite der Liegeboxen bezogen. Die Kopfstreben, mit denen jedes vierte Feld ausgesteift ist, sind die einzige Gliederung. Der Stall ist in die abfallende Topografie eingebettet; eine brüstungshohe Böschungswand grenzt den durchgängig befahrbaren Futtertisch vom Gelände ab und dient gleichzeitig als Windschutz. Der um eine Stufe tiefer liegende Fressgang ist mit einem Spaltenboden versehen und grenzt an die Liegeboxenreihe. Die Funktionsbereiche sind gut abgebildet, allerdings ist die einreihige Anordnung in dieser Größenordnung nicht wirtschaftlich. Zwei automatische Melksysteme, die auch bei Weidegang genutzt werden können, sowie eine Büroeinheit sind als massive Kerne in die Struktur integriert. Die automatischen Melksysteme sollten jedoch dezentral angeordnet werden, um die langen Wege zu verkürzen und den Kuhverkehr besser zu lenken; hierin liegt die Schwäche dieser Arbeit.

Hervorzuheben sind jedoch die konstruktive Einfachheit sowie die Angemessenheit hinsichtlich Gestalt und Kubatur.