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Offener Wettbewerb | 03/2015

Neubau FuSTA und Kindergarten Kirchweg

3. Rang / 3. Preis

Preisgeld: 20.000 CHF

denkartarchitekten

Architektur

Marco Duarte Architekten

Architektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Zwei eingeschossige GebĂ€udekuben schliessen den grossen Hofraum der Schulanlage Rohr winkelförmig gegen Norden ab. Durch das Pflanzen neuer BĂ€ume an der Hauptstrasse wird der Strassenraum gestĂ€rkt und gleichzeitig der Raum vor dem alten Gemeindehaus und der Post rĂ€umlich klarer definiert. Ein kleiner Platz um die „SchĂŒtzen-Linde“ bildet den Übergang vom alten Gemeindehaus und PostgebĂ€ude zur Schulanlage. Die stĂ€dtebaulich ĂŒberzeugende Situation und die volumetrische Gliederung von KindergartengebĂ€ude und GebĂ€ude fĂŒr Hort und Krippe fĂŒhren zu einer ĂŒbersichtlichen Gesamtanlage. Die EingĂ€nge liegen, ĂŒber einen Weg oder eine Gasse erreichbar, auf der gemeinsamen Gartenseite. Der Aussenraum wird als grosszĂŒgig und durchgrĂŒnt beschrieben. Seine ZugĂ€nglichkeit, Nutzung und Zuordnung bleiben vage und undifferenziert.

Die Fassaden und Visualisierungen vermitteln das Bild zweier einfacher Pavillonbauten. Die dreiseitige Geschlossenheit der Fassaden wirkt im Kontext fremd und erschwert die Auffindbarkeit der EingĂ€nge. Mit einer leichten Überhöhung des Kindergartenraums und hohen Fenstern wird der Lichteinfall in die tiefen RĂ€ume verbessert. AdĂ€quate Massnahmen fehlen hingegen in der KindertagesstĂ€tte.

Die Vorgaben zu einer naturnahen und kinderfreundlichen Umgebungsgestaltung wurden kaum aufgenommen. Speziell umfasste Baumrondellen und SandplĂ€tze erlauben wenig Raum fĂŒr Naturerfahrungen, EigenaktivitĂ€ten oder Gestaltung durch die Nutzer. Die Aussenraumgestaltung wirkt bescheiden.

Der Kindergarten mit den drei eigenstĂ€ndigen Einheiten ist funktional optimal organisiert. Über die vorgeschaltete Garderobe sind sowohl der Zugang zum Kindergarten als auch die Erreichbarkeit der AussenrĂ€ume gut konzipiert. Der ĂŒberdachte Finkenbereich ist atmosphĂ€risch gut gelöst.
Der Versuch, das Hort und KrippengebĂ€ude ebenfalls straff zu organisieren, fĂŒhrt zu funktionalen MĂ€ngeln. Der Eingangsbereich ist eng und als Hauptzugang schlecht auffindbar. Die KĂŒche liegt in Bezug auf die Anlieferung nicht optimal. Die RĂ€ume im Untergeschoss sind betrieblich unpraktisch und nicht behindertengerecht. Die Werkstatt (Raumprogramm Kindergarten) liegt im falschen GebĂ€ude.

Die Grundrisse sind in Bezug auf FlÀchen und Raumbeziehungen sehr effizient ausgearbeitet. In der Folge ergeben sich grosse Raumtiefen und Mittelbereiche ohne Tageslicht. Das VerhÀltnis der knapp bemessenen NutzflÀchen zu den Verkehrs- und KonstruktionsflÀchen ist ökonomisch. Da die Baukörper einfache konstruktive Lösungen ermöglichen, kann mit einer wirtschaftlichen Realisierung gerechnet werden.

Die vorgeschlagene Konstruktion mit einem konventionellen, vorfabrizierten Holzbausystem ist ökologisch sinnvoll. Die HolzstĂ€nderwĂ€nde werden direkt auf die Bodenplatte aus Recyclingbeton gesetzt. Im Bereich der Verglasung sind StĂŒtzen und ÜberzĂŒge vorgesehen. Die Hohlkastenelemente ĂŒberspannen die RĂ€ume von tragender Mittelwand zu Aussenwand. Die FlachdĂ€cher ermöglichen die Ausstattung mit Sonnenkollektoren.

Die StĂ€rke des Projektes ist die stĂ€dtebaulich sinnvolle Platzierung der GebĂ€ude und der Aussenanlagen. Die architektonische Gestaltung der Umgebung, der Fassaden und InnenrĂ€ume vermag gesamthaft, wohl ein Opfer der Effizienz, nicht restlos zu ĂŒberzeugen. Die architektonische Umsetzung nimmt das Potential des Projektansatzes bis zur Bescheidenheit zurĂŒck.