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Nichtoffener Wettbewerb | 11/2020

Erweiterung eines Kindergartens mit Wohnungsbau in Ehingen (Donau)

2. Preis

Preisgeld: 14.000 EUR

Daller Architekten

Architektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Verfasser der Arbeit 1013 schlagen einen Baukörper vor, der sich in drei unterschiedlich hohe, gut gegliederte Volumen gliedert. Durch die städtebauliche Setzung ergibt sich zwischen der bestehenden Kita und dem östlich abgerückten 4-geschosigen Neubauteil ein wohl proportionierter, identitätsstiftender Außenraum welcher gleichzeitig den Zugang zur Kita definiert. Die geschickte Abstaffelung des Gebäudevolumens fügt den Neubau gut in den Kontext ein, bindet die bestehende Kita funktional an und wirkt hin zur nördlichen Bebauung angemessen gegliedert.

Die Erschließung der Kita erfolgt von der Hehlestrasse aus, eine überdachte Eingangszone mit Windfang und angemessener Foyerfläche kann überzeugen. Der Merzweckraum ist folgerichtig als Bindeglied an der Nahtstelle zwischen bestehender Kita und neuen Foyer gelegen, verbindet Neuund Altbau und orientiert sich in den vorgelagerten Außenraum mit überdachter Spielfläche.

Die innere Erschließung der Kita ist klar strukturiert, ein großzügiger Spielflur mit integrierten Garderoben erschließt die nach Südosten orientierten Gruppenräume in beiden Geschossen. Eine zentral gelegene, einläufige Treppe verbindet die beiden Kitaebenen und schafft einen Raumverbund der Spielfure. Im zweigeschossigen Rücken sind erdgeschossig Leitung, Personalräume, und Therapieflächen funktional richtig angeordnet. Im ersten Obergeschoss befindet sich hier der Essbereich für alle Gruppen mit Zugangsmöglichkeit auf die über dem Mehrzweckraum gelegene Terrasse, welche einen außenräumlichen Mehrwert darstellt. Kritisch wird die erschwerten Anlieferung der Küchen im Obergeschoss bewertet.

Die Freiflächen sind entlang der Hehlestrasse zusammenhängend entwickelt und lassen eine gute und kindgerechte Bespielbarkeit erwarten. Zudem lassen sich sind hierüber auch die westlich gelegenen Spielflächen der bestehenden Kita mit nutzen. Lediglich die Zuwegung zum Eingangsbereich kann im Tagesbetrieb stören.

Die Wohngeschosse sind im 2. und 3. Obergeschoss als Laubengangtypen geplant. Der Zugang der Wohngeschosse erfolgt von Osten über die Gymnasiumstrasse, hat eine eigne Adresse und kann autark genutzt werden. Der im 2.Obergeschoss gelegene Freibereich vor den Wohnungen wird positiv bewertet und schafft einen Mehrwert für die Bewohner. Die gewählten Grundrisstypen werden auf Grund ihrer Tiefe kontrovers diskutiert, zumal teilweise privatere Räume hin zum Laubengang orientiert sind. Begrünte Vorzonen sowie der über einen Luftraum abgerückter Erschließungsgang schaffen jedoch einen gewissen Abstand.

Die architektonische Gestalt wirkt der Aufgabe gegenüber angemessen, die Fassaden sind etwas schematisch entwickelt, der Nutzungen folgend in zwei Typologien gegliedert. Konstruktiv wählen die Verfasser eine Massivbauweise aus Bodenplatte, Flachdecken und aussteifenden Kernen und Wandscheiben. Die geschlossenen Wandflächen sind als Vollholzwände und einer hinterlüfteten vertikalen Holzschalung geplant. Transparente Flächen werden als PR Fassaden entwickelt. Die Rettungswege sind für die Kita sowie den Wohnungsbau nachgewiesen.

Betrachtet man die Kenndaten, bewegt sich der Entwurf im mittleren wirtschaftlichen Bereich.

Es handelt sich insgesamt um eine gute Arbeit mit überzeugenden innen- und außenräumlichen Qualitäten. Trotz des 4- geschossigen Baukörpers erscheint der Entwurf städtebaulich angemessen.
Die Wohnungstypologien können jedoch nicht in Gänze überzeugen.