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Nichtoffener Wettbewerb | 11/2020

Erweiterung eines Kindergartens mit Wohnungsbau in Ehingen (Donau)

3. Preis

Preisgeld: 9.000 EUR

Feuerstein Hammer Pfeiffer Architekten

Architektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Verfasser der Arbeit 1006 schlagen mit ihrer Arbeit einen Baukörper vor, der durch seine differenzierte Gliederung sensibel auf die nach Norden anschließende, kleinteilige Bebauung reagiert.
Zugleich formulieren die einzelnen Volumen im Inneren nachvollziehbare Raumeinheiten, die als Häuser der verschiedenen Gruppen erlebt werden können.

Die Kinder betreten das Gebäude über ein großzügiges Foyer, das direkt an den bestehenden Kindergarten anschließt. Von hier gelangen Besucher auf kurzem Weg zum Mehrzwecksaal, der so auch vom Bestandsgebäude einfach erreicht werden kann.

Durch die Positionierung des neuen Eingangsbereiches erscheint es möglich, künftig sogar beide Gebäude hierüber zu erschließen und auf diese Weise dem Ensemble eine neue, gemeinsame Adresse zu geben.

Eine großzügige, vielfältig zu nutzende Erschließungsachse führt vom Eingang zu den einzelnen Gruppenräumen und zum gemeinsamen Essbereich mit vorgelagerter Terrasse. Im Obergeschoss befinden sich nach dem gleichen System richtig angeordnet die weiteren Gruppen sowie die Verwaltungs- und Sozialräume.

Die Wohnungen in den Obergeschossen vollziehen die Raumanordnung der Kita nach und werden in gleicher Weise durch einen laubengangartigen Flur erschlossen. Dies führt auch zu zum Teil nach Nord-West orientierten Wohnungen, deren zweiter Rettungsweg noch nachzuweisen ist. Die Grundrisse sind gut organisiert und antworten angemessen auf die Anforderungen einer einseitigen Flurerschließung.

In den Außenbereichen entsteht durch die Gliederung der Baukörper ein vielfältiges Angebot an Freiflächen, das durch seine Kleinteiligkeit aber nur mit erhöhtem Aufwand beaufsichtigt werden kann.
Die prominente Lage der Küche und Anlieferung und insbesondere der Tiefgarage an der Kreuzung der Gymnasium- und Hehlestraße wird kritisch beurteilt.

Der Entwurf hält alle städtebaulichen Vorgaben ein. Wirtschaftlich liegt er durch seine aus der großzügigen Erschließung resultierenden ungünstigen Flächeneffizienz und durch ihre große Hüllfläche im unteren Bereich.

Insgesamt eine sehr gute Arbeit, die sich in ihrer Körnung überzeugend in den Städtebau einfügt und dabei zugleich ein Haus für Kinder mit hoher Aufenthaltsqualität formuliert, auf dem die Wohnungen nicht als Ergänzung, sondern als dessen logische Fortführung wahrgenommen werden.