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Nichtoffener Wettbewerb | 05/2013

Sanierung und Modernisierung St. Jakobshalle

3. Rang

Luca Selva Architekten

Architektur

Jauslin + Stebler Ingenieure AG

Bauingenieurwesen

Schachenmann + Co. AG

Bauingenieurwesen

Waldhauser Haustechnik AG

TGA-Fachplanung

Professional Security Design AG

sonstige Fachplanung

Martin Lienhard

Akustikplanung

robin winogrond landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

bloomimages

Visualisierung

Burla Modellbau

Modellbau

Beurteilung durch das Preisgericht

Das Projekt ALLES ROGER! verfolgt eine klare Strategie, die bestehenden Strukturen werden in einem neuen Mantel eingebettet: Ein Sockel befestigt als klarer Kubus den Fussabdruck der Anlage, aus diesem ragen seitlich zwei erkennbare Erschliessungelemente: die Treppen-, Rampen- und Terrassenanlage der Halle Nord; die Rampe, die Treppe und die Terrasse mit dem Umgang zur Halle Süd. Es ist ein gekonntes Spiel auch mit den Gegebenheiten der bestehenden verkehrstechnischen Haupterschliessungen, im Norden zur Haltestelle und Strassenkreuzung, im Westen wiederum zur Haltestelle und im Süden zu den Parkplätzen. Bieten Nord- und Südfassade ein Bild der gestaffelten Frontalität, so ist diese im Westen nur minim erkennbar, das Spiel mit Symmetrie und Asymmetrie gelingt hier nicht überzeugend.

Die Lage der Haupteingänge zur Arena ist pragmatisch richtig im Süden mit Ausrichtung zum Individualverkehr, im Norden zum öffentlichen Verkehr. Sie zeigen sich auf beiden Ebenen als Eckdurchstiche. Ihre Dimension und besonders ihre sehr reduzierte Vordachsituation wirft jedoch Fragen auf: Die Verteilung der Eingangsbereiche auf « Zuschauer Süd » und « Zuschauer Nord » ist personell aufwendig und es ist nicht vorauszusehen, ob auf beiden Seiten mit einem ähnlichen Zuschauerstrom zu rechnen ist.

Charakteristisch für das Projekt ALLES ROGER! ist die neue, in der Höhe grosszügig bemessene Sockelbildung. Sie wird zum Antlitz der neuen Arena; die Ablesbarkeit des Profilschnittes der bestehenden Hallenstruktur wird dabei zur Erinnerung.

Im Modell nicht dargestellt ist die Volumetrie im Dachgeschoss der Verwaltung, die in der Dachaufsicht angedeutete Position wirkt zufällig. Diese Ungenauigkeit setzt sich im Inneren fort. Wohl ist die Verwaltung mit einen Lift erschlossen, aber mit einer untergeordneten, kaum erkennbaren Treppe erreichbar.
Funktionell ist der Zugang zur Verwaltung nicht optimal, er muss direkt von aussen möglich sein. Ein Hinweis: Durch das Verlegen der Verwaltung z. B . auf die Ostseite könnte diese Anforderung erfüllt werden.
Grössere Vorteile bietet aber diese Einbettung in Bezug auf die innere Disposition und den Betrieb. Neben mehrheitlich durchlaufenden Foyerflächen kann im Schnitt ein Versorgungsring für die technische Ausstattung gewonnen werden, mit grossen Vorteilen für die Zugänglichkeit.

Die Veranstaltungebene und die Publikumsebene sind effizient geplant, alle Hallenbereiche sind getrennt und unabhängig erreichbar und evakuierbar. Anzumerken ist, dass die Foyersituation im Norden durch die Fluchttreppen verstellt wird, was ihr auf der begehbaren und benutzbaren Fläche an Grosszügigkeit nimmt.

Funktionell ist die Anordnung der Mehrzweckräume zu bemängeln. Sie sind durch Treppenhäuser und Lifte voneinander getrennt und können so dem Wunsch, diese als eine grosse Einheit zu nutzen, nicht gerecht werden.

Konsequent zum Thema « Ummantelung » wird auch die Gestaltung der Aussenhaut formuliert. Wohl kann die Dämmerungserscheinung mit Beleuchtung und Hinterleuchtung effektvoll wirken, die sehr direkte Anlehnung in der Komplexität an den Bestand an der St. Jakobs-Strasse könnte zu einem Übermass an dekorativen Elementen führen.


Zum Energie- und Haustechnikkonzept noch folgende ergänzende Bemerkungen:

Vor einer Realisierung sind detaillierte Abklärungen erforderlich in Bezug auf eine eventuelle Nutzung der Abwärme der Eishalle und den Einsatz von Fotovoltaik.

Für die Halle und das Foyer wird eine adiabatische Kühlung vorgeschlagen - mit begrenzter Wirksamkeit und ohne Feuchtekontrolle -, im Foyer ergänzt durch eine Flächenkühlung.

Ein Kreislaufverbund-Wärmerückgewinnungssystem erlaubt es, Hallenabwärme auch für andere Lüftungsanlagen zu nutzen.

Die Halle wird aussen vollflächig nachgedämmt. Es gibt hingegen keine Aussagen zu den Hallen Nord und Süd.

Damit für den gesamten Baukörper ein mit Minergie vergleichbarer Standard erreichbar ist, müssen auch die Hüllen der Hallen Nord und Süd saniert werden.


Fazit
Das Projekt ALLES ROGER! überzeugt mit der klaren und korrekten Umsetzung der Vorgaben des Raumprogramms und mit einer effizienten räumlichen Anordnung der technischen Infrastruktur. Die Einbettung in einem klaren Kubus zwingt zu einer neuen Interpretation des Gesamtbildes der Anlage, die sich vom aufgestelzten, expressiven Hallenbild entfernt.
Platz

Platz

Eingang

Eingang

Businessclub

Businessclub

Straßenniveau

Straßenniveau

Verteilerebene

Verteilerebene

Straßenfassade

Straßenfassade

Parkingfassade

Parkingfassade

Stadionfassade

Stadionfassade

Querschnitt

Querschnitt

Längsschnitt

Längsschnitt

Situationsplan

Situationsplan