Neubau Gemeindehaus neben historischer Kirche

Das neue Gemeindehaus bildet ein klares Zeichen zum öffentlichen Raum. Der Baukörper schiebt sich L-förmig entlang der Westseite der Auferstehungskirche und schafft es so, drei angemessene, dem Gemeindeleben zugewandte Räume auszubilden.
Der vor der Kirche liegende wohlproportionierte Gemeindeplatz bietet einen angemessenen Auftakt zur Kirche.
Er wird im Westen durch den neuen Baukörper des Gemeindehauses flankiert.
Es wird von dem Verfasser in Kauf genommen, dass das denkmalgeschützte Ensemble Pfarrhaus und Kirche gestört bzw. unterbrochen wird, allerdings kann die Gebäudeeinfügung auch als neue Interpretation dieses Ensembles betrachtet werden. Dies erscheint aus denkmalpflegerischer Sicht problematisch, wird von Teilen der Jury jedoch auch als positive Weiterentwicklung des Ortes gesehen.
Den zweiten Hof bildet der „Hochzeitshof“, an dem die Gruppenräume, die Küche und die Verbindung zum bestehenden Kirchengebäude liegen. Dieser Hof ist die größte Stärke des Entwurfs, da vielfältige Gemeindeaktivitäten vorstellbar sind – so z.B. auch als Außenfläche der „Krabbelgruppe“.
Der dritte Hof bildet der der Küche zugeordnete Gemeindegarten.
Von der Strasse aus wird das Gebäude entlang der Gemeindebüroräume über eine „Wandelhalle“ erschlossen, über die man in das zwischen Kirche, Hochzeitshof und Gruppenräume liegende Foyer gelangt.
Die Anbindung an die Kirche und die Zuordnung der Foyerfläche zu dem intimen Hofbereich wird positiv bewertet.
Insgesamt ist das Gebäude gut zoniert und gibt der Gemeinde viele Möglichkeiten der Bespielung.
Die Architektur zeichnet sich durch eine klare, gut proportionierte Formensprache aus, allerdings wird die Ausformung des zur Strasse liegenden „Gebäudekopfes“ kritisch gesehen. Auch die Nutzung als Jugendraum wird kontrovers diskutiert.
Kritisch wird auch die sich bewusst von der Kirche absetzende Farbgestaltung gesehen.
Der Entwurf stellt einen zukunftsweisenden Beitrag für das Gemeindeleben und einen wichtigen Beitrag zum Wettbewerb dar.