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Nichtoffener Wettbewerb | 01/2016

Schloss Lengenfeld

aktionsraum innenhof

aktionsraum innenhof

2. Rang

göblarchitektur Ziviltechniker Ges.m.b.H.

Architektur

Architekt Gschwantner

Architektur

grünplan Landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

In Zusammenarbeit mit göblarchitektur und architekt gschwantner wurde ein Revitalisierungskonzept für das Schloss Lengenfeld entwickelt.
Aufgabe war es, das Schaffen der Künstlerfamilie und letzten Besitzer, Christa Hauer-Fruhmann, Johann Fruhmann und Leopold Hauer erneut zum Leben zu erwecken.
Von Seiten der Architektur über den gewissenhaften Umgang mit dem Denkmalschutz und der Hochwassergefahr. Von Seiten der Freiraumplanung mit der Planung von nutzungsoffenen Gartenräumen mit extensivem Pflegecharakter.
Durch Umbaumaßnahmen bieten Schloss und Schlosspark Raum für zukünftige Veranstaltungen (u.a. Literaturzentrum, Künstlerwohnungen, Ausstellungsräumlichkeiten). Die Überdachung des Innenhofs als „Cumulus-Wolke“ aus Folienkissen ermöglicht einen großzügigen witterungsunabhängigen Raum. Weißblühende Baumgruppen verstärken diesen leichte und durchlässige Wolkenform im Freiraum.
Vor dem Schloss entsteht eine Festwiese mit diversen freien Bespielmöglichkeiten. Ein Wegenetz führt durch den Garten und verbindet kleinere und größere Aufenthaltsplätze.
Freiraum- und Bepflanzungskonzept nehmen die Farb- und Linienkompositionen von Johann Fruhmanns Gemälden auf. Lebhafte orange-rote Staudenbeete und geschwungene Wegeführung nehmen die Ausdrucksart der Künstlers auf. Offene, sonnige Wiesenflächen und schattige Baumgruppen formen abwechslungsreiche Sitzbereiche aus.

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Lösungsansatz geht von einer weitest gehenden Umsetzung der Vorgaben der Ausschreibung aus. Bauliche Maßnahmen im Inneren der Bestandssubstanz sind auf ein Minimum reduziert. Die Organisation des Raumprogramms folgt gemäß den Vorgaben, wobei nur drei anstelle von vier Wohneinheiten angeboten werden. Gelungen ist die Raumsequenz und deren Erschließung der Ausstellungsräume im Obergeschoß. Der Bürobereich erscheint unterdimensioniert und disloziert und nicht ganz unabhängig von den Ausstellungsräumen. Der Cateringbereich im Durchgang Innenhof-östlicher Freibereich im Erdgeschoß wird als optimal angesehen. Die größten Interventionen stellen die Überdachung des Innenhofes anhand eines Folien-Kissen- Daches dar, sowie die Vorsehung von Ganzglasbrüstungen bei dem Laubengang im Obergeschoß. Der Vorschlag einer Innenhofüberdachung wird sehr gewürdigt, da es die Nutzbarkeit des Innenhofes sehr steigern würde. Fraglich bleibt dabei, ob eine derartige Intervention tatsächlich kompatibel mit den Restriktionen des Denkmalschutzes wäre. Insgesamt verspricht die vermittelte Innenhofatmosphäre eine sehr überzeugende Raumqualität. Die Entmaterialisierung der Laubengangbrüstung durch Nurglasgeländer kann nachvollzogen werden, allerdings erweckt diese Maßnahmen gemeinsam mit der planlich dargestellten Materialisierung (Boden glänzend, Nurglastüren) eine der Authentizität des denkmalgeschützten Gebäudes widersprechenden Eindruck. Zur Wartung des Foliendaches sowie zur notwendigen barrierefreien Erschließung des Haupteinganges treffen die Plandarstellungen keine Aussage. Die angebotene Freiflächengestaltung orientiert sich an einer möglichst wirtschaftlichen Herangehensweise. Am östlichen Schlosszugang wird eine Festweise mit der Möglichkeit diverser Bespielmöglichkeiten ohne übertriebenen gestalterischen Aufwand vorgeschlagen. Ein einfaches reduziertes und zweckmäßiges Wegenetz führt durch den Garten. Hin- sichtlich Hochwasser und Mauerfeuchte in den Grundmauern folgt das Projekt den Anregungen der Aufgabenstellung. Der Mauerfußpunkt der südseitigen Fassade wird freigelegt und mit einer abgesetzten Cortenstahl-Böschungs-Wand „freigespielt“. In der direkten Betrachtung dieser unter Schutz stehenden Fassade entsteht durch die Abgrabung eine gewisse Proportionsveränderung der Sgraffito-Fassade. In der entsprechenden Ansicht ist die Verlängerung der Sgraffitos bis zum neuen abgesenkten Niveau angedeutet. Die wirtschaftliche Machbarkeit der technisch aufwendigen Corten-Stahl-Wand wird hinterfragt, ebenso die dortige Böschungserhöhung, die zwar aus Sicht des Hochwasserschutzes sinnvoll erscheint aber letztlich keinen Teil einer Gesamt- Hochwasserschutzmaßname darstellt.
aktionsraum garten

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grünraumplan

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wettbewerbsplakat

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