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Nichtoffener Wettbewerb | 10/2016

Kunst-am-Bau-Wettbewerb / Erweiterungsbau Bundesministerium für Arbeit und Soziales - Neubau Wilhelmstraße 50

Gefüge

1. Preis

Ricarda Mieth

Kunst

Erläuterungstext

Das Gefüge ist ein dreiteiliges Wandbild, das sich über sechs Etagen ausdehnt. Es bespielt die zweigeschossigen Wände in den Wartebereichen des Hauses.
Die wandfüllende Installation setzt sich aus matt schimmernden Aluminiumprofilen zusammen, die im Zickzack aufgefaltet je nach Blickrichtung zwei verschiedene Motive wiedergeben.
Die zusammengefügten Bildmotive zeichnen Bewegungsmuster von Strömungen nach.

Der Aufbau der Installation basiert auf dem einfachsten Prinzip eines Lentikularbildes, auch Wechsel- oder „Wackelbild“ genannt.
Ausgangspunkt für die Motivwahl sind Aufzeichnungen, die veranschaulichen wie Strömungen auf Hindernisse reagieren. Länge und Ausrichtung der einzelnen geraden Linien verdichten sich zu einer fließenden Bewegung.

Die Installation spielt unbeschwert auf das Komplexe und Variable des „kollektiven Gefüges“ (G. Deleuze) an und lädt im Vorbeigehen zu unterschiedlichen Perspektiven ein.

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Jury bewertet das skulpturale Objekt „Gefüge“ als eine Arbeit, die hervorragend auf die räumliche Gesamtsituation reagiert. Der Betrachter wird als aktiver Mitwirkender einbezogen, es entstehen immer wieder neue Konstellationen. Eine reale Thematik, nämlich die ständige Veränderung der Gesellschaft, die sozusagen „im Fluss ist“, wird abstrakt sehr überzeugend umgesetzt. Obwohl die Arbeit „nur“ eine Wand bespielt, hat sie eine hohe Strahlkraft. Die gewisse Sprödigkeit des Objekts wird durch seine große Wandelbarkeit aufgehoben, die auch langfristig ihre Wirkung entfaltet. Durch die präzise Abstimmung des Objektes auf den gegeben Ort, stellt die Arbeit eine hervorragende Lösung dar.