Nichtoffener Wettbewerb | 12/2015
Umgestaltung Theodor-Heuss-Platz
©kienleplan GmbH
Blick über den Platz
ein 3. Preis
Preisgeld: 12.750 EUR
Landschaftsarchitektur
-
Verfasser:
-
Mitarbeitende:
Bartholomäus Tauber, Christiane Meßner, Maximilian Röhner, Julia Bräuninger
Verkehrsplanung
Erläuterungstext
Gestaltungsidee - die verbindende „Platzklammer“
Die Grunddisposition des Platzes – „zentrale Traminsel“ wird beibehalten; die Traminsel wird aber in die Hauptrichtung des Platzes gedreht und mit 70x16m deutlich komfortabler bemessen. Die Überdachung der Haltestelle in Form eines langgestreckten „Dach-Ringes“ wirkt wie eine Klammer, die die Platzausweitungen im Osten und Westen zu einer signifikanten Platzfigur zusammenfasst.
Raumkanten und Platzraum
Der Platzraum ist Ost-West-orientiert ca. 135m lang und ca. 35-70m breit. Die Platzränder im Süden, Osten und Westen zeigen klare geschlossene Baufluchten.
Der nördliche Platzrand wird um ca. 20m zurückgenommen, es entsteht eine attraktive besonnte Platzfläche vor den neuen Gewerbebauten.
Eine der Hauptaufgaben der Neugestaltung des Theodor-Heuss-Platzes war ein Zugewinn an Fußgängerflächen ohne Einschränkung der verkehrlichen Leistungsfähigkeit von ÖPNV und Individualverkehr. Die neu geordneten Fahrverkehre auf dem Platz bringen einen Zugewinn an verkehrsfreien Platzflächen von 2700 m².
Erster Bauabschnitt – der Umbau des Platzes ist auch bei vorläufigem Erhalt der nördlichen Platzrandgebäude möglich.
Beleuchtungskonzept
Das Nachtbild des Platzes wird zunächst geprägt durch die „Lichtskulptur“ des Membrandaches über der Tramhaltestelle. Um diesen zentralen Lichtring werden 10 Mastleuchten gruppiert. Vor den Fassaden der Platzstirnseiten im Osten und Westen werden weitere Mastleuchten angeordnet. Die vom Platz abgehenden Straßen werdener – mit Abhängeleuchten ausgeleuchtet.
Haltestellenüberdachung
Tragwerk: Visuell reduzierte Tischkonstuktion aus senkrecht abgespannten T-Stützen und einem innen und außen umlaufendem Randträger.
Eindeckung: auf dem Tischtragwerk liegt ein luftgestütztes Membrankissen, das Regenschutz und Schatten bietet, ohne Dunkel zu machen. Es besteht aus semitransparentem Glasgittergewebe mit auflaminierter Teflonfolie.
Stützluft: Sparsames Umluftsystem, bei dem die Stützluft im Kissen zirkuliert
TGA: Alle Installationsleitungen für Strom, Regenwasser und Stützluft sind unsichtbar und aufgeräumt in den Hohlprofilen.
Sauberkeit: Das Busdach ist sehr pflegeleicht und neigt nicht zur Verschmutzung weil die Oberseite der Tragprofile von der Membrane abgedeckt sind und deshalb keine Vogelvergrämung benötigt wird.
Sicherheit: Das Tragwerk ist auf Stützenausfall bemessen
Landmark: Das Membrankissen mit integrierter LED-Beleuchtung macht aus dem Dach eine funktionale Lichtskulptur
Offenheit: die mittige Öffnung ermöglicht den Blick in den Himmel, das Dach wirkt freundlich und die Wartegäste werden sich darunter wohl fühlen.
Die Grunddisposition des Platzes – „zentrale Traminsel“ wird beibehalten; die Traminsel wird aber in die Hauptrichtung des Platzes gedreht und mit 70x16m deutlich komfortabler bemessen. Die Überdachung der Haltestelle in Form eines langgestreckten „Dach-Ringes“ wirkt wie eine Klammer, die die Platzausweitungen im Osten und Westen zu einer signifikanten Platzfigur zusammenfasst.
Raumkanten und Platzraum
Der Platzraum ist Ost-West-orientiert ca. 135m lang und ca. 35-70m breit. Die Platzränder im Süden, Osten und Westen zeigen klare geschlossene Baufluchten.
Der nördliche Platzrand wird um ca. 20m zurückgenommen, es entsteht eine attraktive besonnte Platzfläche vor den neuen Gewerbebauten.
Eine der Hauptaufgaben der Neugestaltung des Theodor-Heuss-Platzes war ein Zugewinn an Fußgängerflächen ohne Einschränkung der verkehrlichen Leistungsfähigkeit von ÖPNV und Individualverkehr. Die neu geordneten Fahrverkehre auf dem Platz bringen einen Zugewinn an verkehrsfreien Platzflächen von 2700 m².
Erster Bauabschnitt – der Umbau des Platzes ist auch bei vorläufigem Erhalt der nördlichen Platzrandgebäude möglich.
Beleuchtungskonzept
Das Nachtbild des Platzes wird zunächst geprägt durch die „Lichtskulptur“ des Membrandaches über der Tramhaltestelle. Um diesen zentralen Lichtring werden 10 Mastleuchten gruppiert. Vor den Fassaden der Platzstirnseiten im Osten und Westen werden weitere Mastleuchten angeordnet. Die vom Platz abgehenden Straßen werdener – mit Abhängeleuchten ausgeleuchtet.
Haltestellenüberdachung
Tragwerk: Visuell reduzierte Tischkonstuktion aus senkrecht abgespannten T-Stützen und einem innen und außen umlaufendem Randträger.
Eindeckung: auf dem Tischtragwerk liegt ein luftgestütztes Membrankissen, das Regenschutz und Schatten bietet, ohne Dunkel zu machen. Es besteht aus semitransparentem Glasgittergewebe mit auflaminierter Teflonfolie.
Stützluft: Sparsames Umluftsystem, bei dem die Stützluft im Kissen zirkuliert
TGA: Alle Installationsleitungen für Strom, Regenwasser und Stützluft sind unsichtbar und aufgeräumt in den Hohlprofilen.
Sauberkeit: Das Busdach ist sehr pflegeleicht und neigt nicht zur Verschmutzung weil die Oberseite der Tragprofile von der Membrane abgedeckt sind und deshalb keine Vogelvergrämung benötigt wird.
Sicherheit: Das Tragwerk ist auf Stützenausfall bemessen
Landmark: Das Membrankissen mit integrierter LED-Beleuchtung macht aus dem Dach eine funktionale Lichtskulptur
Offenheit: die mittige Öffnung ermöglicht den Blick in den Himmel, das Dach wirkt freundlich und die Wartegäste werden sich darunter wohl fühlen.
Beurteilung durch das Preisgericht
Der Entwurf formuliert eine selbstbewussten, kraftvollen, urbanen künftigen Theodor-Heuß-Platz: Die Haltestelle bildet das Zentrum des Verkehrsflusses und auch der Gesamtanlage. Dies wird betont durch das großflächige, dominante Membramkissendach, welches bereits aus der Ferne eine klare Platzidentität erkennen lässt.
Die Platzränder bieten durch die Konzentration der verkehrlichen Nutzungen vielfältige, gut nutzbare Aufenthaltsbereiche direkt am Hausgrund, so dass die Weiterentwicklung der angrenzenden Nutzungen und Gebäude positiv gesehen wird. Auch der Ideenteil vermag zu überzeugen, die partielle Zurücknahme der Bauflucht schafft eine Erweiterung des qualitätsvollen Stadtraums. Die vorgeschlagene Lösung hat aber auch im vorhanden städtebaulichen Kontext - mit Tankstelle und Autohaus - große Signifikanz.
Die vorgeschlagenen Baumgruppen integrieren sich gut in die Platzflächen, lediglich im nördlichen Bereich am Ideenteil würde die städtebauliche Wirkung durch die seitlichen Baumgruppen verunklärt.
Das Preisgericht diskutiert kontrovers ob das Dach in der vorgeschlagenen Form notwendig und einer im Grunde einfachen Haltestelle angemessen sei. Im Übrigen habe es vorrangig formalen Charakter, die Funktionalität als Witterungsschutz ist aufgrund des hohen Lichtraumprofils eingeschränkt.
Dank der vorgeschlagen Kreisverkehrslösung bleiben alle wichtigen Verkehrsbeziehungen leistungsfähig erhalten. Allerdings kommt es dabei zu längere Raumzeiten, da sowohl die Ein- und Ausfahrt der Straßenbahnen als auch die Fußgängerquerungen signalisiert werden müssen. Die Radwegevernetzung ist dabei unvollständig. Fußgängerverbindungen sind an den entsprechenden Stellen in ausreichender Zahl und Größe vorhanden, müssen jedoch signalisiert werden.
Positiv ist, dass aufgrund der Haltestellenplatzierung im Zentrum alle Linien - sowohl Straßenbahn als auch Bus - an einem Verteiler angedient werden können. Nachteilig für die Fahrdynamik/Fahrkomfort der Straßenbahn ist die die S-Verschwenkung von und zur Haltestelle. Die Tauglichkeit der integrierten Haltestelle für Gelenkbusse ist zu prüfen
Wirtschaftlich liegt der Entwurf im oberen Bereich, kostentreibend sind die Verlegung der Haltestelle und die aufwändige Dachkonstruktion als Sonderbau.
Insgesamt stellt die Arbeit einen schönen, urbanen Beitrag dar, der den verkehrsraum erheblich aufwerten und beruhigen kann. Die dargestellte Dominanz des Daches bleibt fraglich.
Die Platzränder bieten durch die Konzentration der verkehrlichen Nutzungen vielfältige, gut nutzbare Aufenthaltsbereiche direkt am Hausgrund, so dass die Weiterentwicklung der angrenzenden Nutzungen und Gebäude positiv gesehen wird. Auch der Ideenteil vermag zu überzeugen, die partielle Zurücknahme der Bauflucht schafft eine Erweiterung des qualitätsvollen Stadtraums. Die vorgeschlagene Lösung hat aber auch im vorhanden städtebaulichen Kontext - mit Tankstelle und Autohaus - große Signifikanz.
Die vorgeschlagenen Baumgruppen integrieren sich gut in die Platzflächen, lediglich im nördlichen Bereich am Ideenteil würde die städtebauliche Wirkung durch die seitlichen Baumgruppen verunklärt.
Das Preisgericht diskutiert kontrovers ob das Dach in der vorgeschlagenen Form notwendig und einer im Grunde einfachen Haltestelle angemessen sei. Im Übrigen habe es vorrangig formalen Charakter, die Funktionalität als Witterungsschutz ist aufgrund des hohen Lichtraumprofils eingeschränkt.
Dank der vorgeschlagen Kreisverkehrslösung bleiben alle wichtigen Verkehrsbeziehungen leistungsfähig erhalten. Allerdings kommt es dabei zu längere Raumzeiten, da sowohl die Ein- und Ausfahrt der Straßenbahnen als auch die Fußgängerquerungen signalisiert werden müssen. Die Radwegevernetzung ist dabei unvollständig. Fußgängerverbindungen sind an den entsprechenden Stellen in ausreichender Zahl und Größe vorhanden, müssen jedoch signalisiert werden.
Positiv ist, dass aufgrund der Haltestellenplatzierung im Zentrum alle Linien - sowohl Straßenbahn als auch Bus - an einem Verteiler angedient werden können. Nachteilig für die Fahrdynamik/Fahrkomfort der Straßenbahn ist die die S-Verschwenkung von und zur Haltestelle. Die Tauglichkeit der integrierten Haltestelle für Gelenkbusse ist zu prüfen
Wirtschaftlich liegt der Entwurf im oberen Bereich, kostentreibend sind die Verlegung der Haltestelle und die aufwändige Dachkonstruktion als Sonderbau.
Insgesamt stellt die Arbeit einen schönen, urbanen Beitrag dar, der den verkehrsraum erheblich aufwerten und beruhigen kann. Die dargestellte Dominanz des Daches bleibt fraglich.
©kienleplan GmbH
Die nördliche Platzfläche
©kienleplan GmbH
Lageplan
©kienleplan GmbH
Schnitt West-Ost
©kienleplan GmbH
Schnitt Nord-Süd
©kienleplan GmbH
Modellbild 1
©kienleplan GmbH
Modellbild 2