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Gutachterverfahren | 09/2013

Umbau der Kirche Berschweiler

2. Rang

KRÜGER ARCHITEKTEN PartG mbB

Architektur

Erläuterungstext

Evangelische Kirchengemeinde Berschweiler / Umgestaltung des Kirchraumes für Gemeindearbeit


Aufgabe:
Die Ev. Kirchengemeinde Berschweiler beabsichtigt aus finanziellen Gründen, ihr Gemeindehaus aufzugeben und Raum für Veranstaltungen im Kirchenraum unter der großen Empore zu schaffen.

Die Hauptaufgabe besteht darin, für verschiedene Nutzungen und Gruppen der Kirchengemeinde ein flexibles Raumprogramm anzubieten. Der Fokus liegt dabei auf dem angemessenen Umgang mit dem denkmalgeschützten Bestand und der 270 Jahre alten Geschichte der Kirchengemeinde.

Erschließung:
Die bestehende Außenanlage soll um einen rollatorgerechten Zugang erweitert werden. Dieser führt über eine neue Verbindung zwischen öffentlichem Fußweg und Glockenturm und ermöglicht eine Erschließung der Kirche durch den Eingang im Glockenturm. Der neu geschaffene Weg wird zur Haupterschließung für die Sonder¬nutzungen wie Seniorentreff oder Konfirmandenunterricht. Um die Zuwegung mit Rollator begehen zu können, wird der Austausch des Kiesbelags gegen eine wasser¬gebundene Decke vorgeschlagen.
Im Innenraum gelangt man über ein neues, dem Glockenturm angegliedertes Podest zu einer barrierefreien Rampe oder Treppenstufen. Diese führen in das Kirchenschiff oder zu den Sanitäranlagen.

Raumkonzept:
Den verschiedenen Nutzungsmöglichkeiten wird der Raum unter der Empore zur Verfügung gestellt. Eine mobile Trennwand schließt diesen Raum thermisch und akustisch ab und bewirkt eine Separierung des neuen Gemeinderaumes (ca. 32 m²) zum weiteren Kirchenschiff. Die gewünschten Einbauten wie eine Teeküche (ca. 5,5 m²) und Lagermöglichkeit (ca. 5,5 m²) finden in zwei eingestellten Boxen ihren Platz. Diese sind als homogene Würfel ausgebildet und bieten ebenfalls die Möglich¬keit zur Unterbringung der Elemente der mobilen Trennwand, wenn diese nicht benötigt wird. Die sanitären Anlagen einschl. Beh.-WC sind in der bisherigen Sakristei geplant.
Durch diese Eingriffe wird ein "Raum im Raum" geschaffen, der den unter¬schied¬lichen gewünschten Nutzungen und Möblierungsvarianten Entfaltungsmöglichkeiten bietet.
Die Pfeiler unter der Empore können erhalten werden. Wir schlagen dennoch vor, die mittleren Pfeiler durch einen Trägerbalken auszuwechseln, um den entstehenden Raum besser nutzen zu können. Die mittleren Pfeiler bewirken eine Beeinträchtigung des neuen Gemeinderaumes, die wir bei Kommunikationsformen wie einem "Stuhl¬kreis" nicht befürworten können. Sie erschweren darüber hinaus die Möblierung fast jeder gewünschten Nutzungs¬möglichkeit, insbesondere die Unterbringung von 40 Sitzplätzen für einen Senioren¬nachmittag.
Das Emporengeschoss mit seinen knapp 90 Sitzplätzen bleibt unverändert.

Boxen / Trennwand:
Die Trennwand aus Glas-Rahmen-Elementen ist ein mobiles System, das auf eingelassenen Schienen in der Decke läuft. Die einzelnen Elemente sind an zwei Punkten aufgehängt und lassen sich einzeln oder als ganzes verschieben. Es werden acht Elemente benötigt, die bei Bedarf aus ihrer Parkzone in den Boxen manuell (ggf. elektro-motorisch) auf ihre Position fahren. Die Wand hat sowohl wärme- als auch schalldämmende Eigenschaften. Außerdem gibt es integrierte Jalousien, die auch eine optische Trennung der Bereiche ermöglichen.
Die Boxen sind in Holzrahmenbauweise vorgesehen. Ihre äußere Schalung besteht aus rot durchgefärbtem MDF. Ein Würfel dient als Stauraum für Stühle und sonstige Materialien. Die integrierten Schränke können Geschirr, Bücher oder Materialien für den Konfirmandenunterricht enthalten.
Der zweite Würfel dient als Teeküche und enthält eine Spüle, mehrere Unter- und Oberschränke sowie Platz zur Aufstellung eines Mikrowellenherds. Eine Klappe an der Arbeitsfläche kann zum Gemeinderaum geöffnet werden, um als Ausgabetheke zu dienen.

Sanitärraum:
In der Sakristei soll ein neuer Sanitärbereich für Damen und Herren entstehen. Dabei ist das Damen-WC barrierefrei gestaltet. Der Eingangsbereich bildet einen Vorraum, in dem der Elektroverteiler weiterhin Platz findet.

Heizung:
Beheizt wird der neue Gemeinderaum über eine elektrische Wandheizung, die in die feststehenden Wände der beiden Boxen integriert ist.

Bauabschnitte:
Die Umsetzung jeder Einzelmaßnahme ist als eigener Bauabschnitt denkbar, ohne die Nutzbarkeit der übrigen Bereiche einzuschränken.
Zunächst sollte der Sanitärbereich umgebaut werden. Als nächstes folgt der Einbau eines oder beider Würfel, nachdem ggf. die mittleren Pfeiler ausgewechselt wurden. In einem letzten Abschnitt wird schließlich die mobile Trennwandanlage errichtet.