modgnikehtotsyek
ALLE WETTBEWERBSERGEBNISSE, AUSSCHREIBUNGEN UND JOBS Jetzt Newsletter abonnieren

Einladungswettbewerb | 11/2015

Neubau Kirchturm

ein 3. Preis

Preisgeld: 3.000 EUR

HAD Hamm Architektur und Denkmalpflege

Architektur

Erläuterungstext

Der Beitrag beschäftigt sich mit der Möglichkeit das am Kontext vorherrschende Material, den Ziegel, von einer geschlossenen Mauer in ein offenes Mauerwerk zu verwandeln. Dies geschieht nicht abrupt, sondern durch einen Verlauf über die gesamte Turmhöhe. Daraus ergibt sich eine geschlossene Mauer im Erdgeschossbereich, die sich durch Steinrotation Steinreihe für Steinreihe in ein offenes Mauerwerk vor der Glockenstube wandelt. Die Widmung des Turmes durch das Kreuz geschieht mit eingestellten Steinen vor der Glockenstube auf jeder Seite und wird je nach Sonnenstand und Blickwinkel offenbar. Die keramischen Fassadenelemente werden digital geplant und computergesteuert vorfabriziert.

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Entwurf positioniert den Turm am bisherigen Standort und lässt dem Eingang in das Hofareal der KHG uneingeschnürt offen. Die Höhenentwicklung orientiert sich aus vorhandenem Gebäudebestand der KHG und ist ausreichend. Die gelungene Einbindung wird noch unterstützt durch die Verwendung des gleichen Materials. Der Viertelkreis an der Kreuzung MLK-Weg / Saarstraße ist vom Verfasser als Ruheplatz vorgesehen; dies wird angesichts der Schallemission kritisch gesehen.
Der Turm repräsentiert den geschlossenen Röhrentyp mit einer gestuften, perforierten Aufsatzart, die dem mehrfach geäußerten Vorwurf einer allzu glatten und wenig aussagekräftigen Außengestaltung entgegenwirken will. Dadurch entsteht eine (empfundene) Tiefe zur Spitze hin. Dies ermöglicht einen guten Schalldurchgang. Eine Nachthinterleuchtung ist möglich. Ein Kreuz aus gleichem Material ist durch Verdichtung der Steine eingefügt. eben dort, wo sich die Oberfläche quasi auflöst.
Die Konstruktion ist gut durchgearbeitet, stabil und dauerhaft, inkl. des Keramikmaterials. Die Anordnung der Steine in Rotationsform erscheint plausibel. Der Beton ist geschützt, die Wirtschaftlichkeit des Turmes gegeben.
Die Höhe des Glockenstuhls in 18 m wird positiv bewertet, die vierseitige Abstrahlung gewährleistet die gleichmäßige Hörbarkeit nach allen Seiten. Die innere Konstruktion für den Aufstieg zur Glockenstube wird für die Nutzbarkeit (Wartung) kritisch bewertet. Vom letzten Kritikpunkt abgesehen, wird der Entwurf im Blick auf Gestaltung und Realisierbarkeit sehr positiv bewertet.